6 graz www.grazer.at 18. JULI 2021 K O M M E N T A R von Vojo Radkovic ✏ vojo.radkovic@grazer.at Allein zu wohnen heißt nicht, auch allein zu sein ... D ie Single-Haushalte werden immer mehr, nicht nur bei uns, generell in ganz Europa. Unter Single-Haushalt versteht man einen Ein-Personen-Haushalt, das heißt nicht gleich, dass man ein Single sein muss. Das Alleinleben hat Vorteile, keine Frage, das Zu-zweit-Leben natürlich auch. Aber bei der statistischen Zählung geht es nicht um lustiges Single-Leben, sondern um ernstzunehmende Probleme. Mehr als die Hälfte aller Grazer leben heute in einem Ein-Personen-Haushalt. Viele davon sind ältere Menschen, die oft ganz allein dastehen. Andere können sich einfach keine größere Wohnung leisten. Die Nachfrage nach kleinen Wohnungen steigt weiter an. Der Markt reagiert darauf und es gibt bereits Anbieter von extrem kleinen, gerade mal 27 Quadratmeter großen Wohnungen. Wer sich in Graz umsieht, sieht nach wie vor viele Baukräne und Baustellen. Es gibt aber jetzt schon zu viele Wohnungen im Angebot, ob Kauf- oder Mietwohnungen. Doch die Preise fallen nicht, noch nicht. Mehr als 65.000 Menschen in Graz, die in Ein-Personen-Haushalten leben. Das ist ein Mix aus Studenten, Menschen, die allein sein wollen, und älteren Semestern. Graz sucht immer nach Hauptstadt-Titeln. Jetzt kommt auch die Single-Haushalt-Hauptstadt dazu, klingt nicht cool, ist es auch nicht. Viele Projekte verzögern sich Grazer Abteilung für Verkehrsplanung geht in Arbeit unter Baustellen verzögern sich, da die Mitarbeiter in der städtischen Verkehrsabteilung nicht schneller arbeiten können. STRESS. Geh- und Radwegausbauten, neue Kreisverkehre und Co müssen verschoben werden, da die Mitarbeiter in der Verkehrsplanung nicht mehr zusammenkommen. Stadträtin Kahr wünscht sich dringend Verstärkung. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Bis letzten Mittwoch hätte es eine Lösung für das starke Verkehrsaufkommen am Ruckerlberg geben sollen (wir berichteten), die Frist für einen Fußgängerbeauftragten ist sogar schon im Mai abgelaufen. Der Grund, den Verkehrsstadträtin Elke Kahr angibt: „Es ist so viel zu tun, dass die Kollegen in der Abteilung nicht mehr wissen, wo sie anpacken sollen.“ Einige teils schon lange Jahre geforderte Projekte müssen deshalb jetzt verschoben werden. Der Rad- und Gehweg in der Georgigasse wurde zwar heuer begonnen, kann jetzt aber erst 2022 fertiggestellt werden. In der Keplerstraße wurde der letzte Abschnitt ebenfalls auf nächstes Jahr verlegt. „Bitte warten“ heißt es auch für den Gehsteig in der Laboratoriumstraße. Und auch der Kreisverkehr bei der Karl- Huber-Gasse sollte eigentlich schon befahrbar sein – das verzögert sich bis Frühjahr 2022. Weitere Beispiele für Gehsteig- Projekte, die sich heuer doch nicht mehr ausgehen, sind der Schwarze Weg, die Weblinger Straße, die Salfeldstraße und die Puchstraße. Bau-Boom „Es wird momentan so viel gebaut wie nie zuvor! Viele Mitarbeiter müssen der Stadtplanung zuarbeiten, bei neuen Bauprojekten muss man schließlich die Infrastruktur gleich mitdenken“, erklärt KPÖ-Chefin Kahr. 18 Mitarbeiter gibt es aktuell im Verkehrsressort, 13 davon sind Planer (inkl. Leiter Wolfgang Feigl und Stellvertreterin Barbara Urban), dazu kommt das Sekretariat, außerdem sind Karenzvertretungen eingerechnet. Vier neue Mitarbeiter hat es kürzlich gegeben, diese sind für die Radoffensive abgestellt. „Um alles in einem vernünftigen Tempo abarbeiten zu können, bräuchten wir noch zwei bis vier Leute – und da bin ich noch bescheiden“, erklärt Kahr. Da es nur eine Kraft für den gesamten Öffi-Verkehr gebe, wer- de hier Verstärkung gebraucht, außerdem bräuchte es besagten Fußgängerbeauftragten. „Fairerweise muss man sagen, dass Kollege Mario Eustacchio immer zugänglich war“, so Kahr. Der fürs Personal zuständige Vizebürgermeister von der FPÖ versteht die Forderungen jetzt aber nicht mehr. „Gerade weil die Verkehrsplanung in Graz eine besonders herausfordernde Aufgabe ist, wurde die Abteilung von mir maßgeblich personell aufgestockt. Mangelndes Personal als Ausrede für verkehrsplanerisches Scheitern zu verwenden, ist im konkreten Fall vollkommen absurd. Sämtliche Vorgänger von Kahr, mich eingeschlossen, mussten ihre Aufgabe mit deutlich weniger Elke Kahr Personal bewerkstelligen.“ Er verweist darauf, dass das Ressort seit der Übernahme durch die Kommunisten von ursprünglich zwölf Personen auf 18 Mitarbeiter aufgestockt wurde. 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18. JULI 2021 www.grazer.at graz 7 Café-Rosenhain-Chefin Isabelle Winter und Bezirksvorsteher Gerd Wilfling freuen sich über die neu gepflanzten Rosen am Rosenhain. KK Rosen für den Rosenberg ■ Der Rosenberg heißt zwar Rosenberg, aber es gibt schon seit langer Zeit keine Rosen mehr vor Ort. Den Wunsch danach gibt es von vielen Seiten schon lange, nun ist es auf Initiative von Bürgermeister Siegfried Nagl gelungen: Rund um das beliebte Café Rosenhain wurden zahlreiche Rosenstöcke gepflanzt, die in den nächsten Monaten und Jahren hoffentlich ordentlich anwachsen und dem Namen des Berges gerecht werden. Laut Brigitte Grießer von der Abteilung Grünraum und Gewässer wurde die Aussetzung der Stauden bereits durchgeführt. In drei Beete wurden hunderte Rosen verschiedenster Sorten gepflanzt. Der Rosenhain bzw. Rosenberg soll aufgehübscht werden. Für das Herrichten der beiden romantischen Teiche läuft bereits ein Ausschreibungsbewerb der Holding Graz. VOJO
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