6 graz www.grazer.at 18. FEBRUAR 2022 Street-Art-Superstar in Graz BEEINDRUCKEND. Heute wurde die Banksy- Ausstellung im Citypark eröffnet. Eine Schau, die dem politischen Künstlergeist gerecht wird. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Banksy ist einer der gefragtesten Künstler unserer Zeit. Spätestens als er sein berühmtestes Werk „Girl with Balloon“ vor den Augen der millionenschweren Kunstelite schredderte, wurde er auch jedem Laien bekannt. Seit heute Freitag sind seine Arbeiten in einer großen Ausstellung im Citypark zu sehen. Publikumsmagnet Kunst im Einkaufszentrum? Passt das? Ja, gerade Banksy passt genau dorthin! „Bus stops are far more interesting and useful places to have art than in museums“, schrieb der Künstler einmal. Denn mit seiner Kunst möchte er Menschen erreichen, sie wachrütteln, ihnen einen Spiegel vorhalten, mit einem gesellschaftspolitischen Twist zum Nachdenken anregen. Und das Konfrontieren mit seinen Themen, funktioniert an unkonventionellen Orten wohl besser, als in einem Museum, in dem man sich auf den Kunstbetrieb einlässt und erwartet, gefordert zu werden. „Banksy zeigt uns, dass es für Kunst keine Galerie braucht, es kann sie an jedem Ort und Unort geben – auch im Einkaufszentrum“, so Centerleiter Waldemar Zelinka. Passend ist das Einkaufszentrum auch gerade deshalb, weil sich dort auch andere Personen aufhalten, als die typischen Galerie-Besucher, die Mitglieder des Kunstmarktes. Die Ausstellung ist bewusst unterhaltsam, leicht verdaulich, plakativ und poppig. Nachbildungen Dass es sich um eine Repliken- Schau handelt und die Besucher kein einziges Original zu Gesicht bekommen, tut der Erfahrung keinen Abbruch – nein, ist sogar ganz im Sinne des Künstlers. Denn Banksys Werke gehören nicht in ein Museum, sie gehören genau an den Ort, an dem sie auf mysteriöse Art und Weise aufgetaucht sind. Die Friedenstaube mit kugelsicherer Weste im Fadenkreuz muss auf der Mauer, die Israel und Palästina trennt, fliegen. Die Touristen-Gemälde vom riesigen Kreuzfahrtschiff in Venedig funktionieren nur direkt in der Lagunenstadt. Das Kind im Asche-Schnee gehört in die walisische Industriestadt Port Talbot. Dass ganze Mauern mit Banksy-Kunst herausgerissen wurden und um Millionen verkauft, widerspricht der Idee des Künstler-Phänomens. Deshalb ist es nur richtig, dass wir uns in einer Ausstellung Nachbildungen ansehen. Und diese sind wirklich gut gemacht – nicht nur gestickert oder gedruckt, es wurden sogar echte Mauern aufgebaut, die Motive von regionalen Künstlern gesprayed. Für die Originale müsste man in mehr als zwanzig Länder reisen – und viele wären gar nicht mehr anzutreffen, da sie zerstört, übermalt oder herausgerissen wurden“, so Produzent Oliver Forster und Kuratorin Virginia Jean. Die Ausstellung „Mystery of Banksy – A Genius Mind“ ist bis zum 15. Mai im Citypark (neben MediaMarkt) zu sehen. Tickets werden in verschiedenen Zeitslots vergeben und sind unter www.mystery-banksy.com erhältlich. Für Erwachsene kosten sie unter der Woche 13 Euro, am Wochenende 15 Euro. Die Schau ist auch am Sonntag geöffnet. „Girl with Balloon“ wurde 2018 um 1,2 Millionen Euro versteigert und direkt danach geschreddert, das Schredder-Werk kam jetzt für 19 Millionen unter den Hammer. Kleiner Rundgang: Die Ausstellung führt durch verschiedene Themenschwerpunkte im Schaffen des Street-Art-Superstars, mit Bildern, Skulpturen und Co. Kritik an der klassischen roten Telefonzelle, die in London einfach zum Stadtbild gehört: Die „Vandalised Phone Box“ entstand 2005. „The Elephant in the Room”: 2006 ließ Banksy einen echten bemalten Elefanten in ein Event in einer Lagerhalle in Los Angeles platzen. GRUSS (4)
18. FEBRUAR 2022 www.grazer.at graz 7 Jetzt mitdiskutieren www.facebook.com/derGrazer Statt Verteilerzentrum In Liebenau statt dem Amazon Verteilerzentrum. Damir Ce * * * Wofür genau? Wofür genau? Bei 30-40 Spielen im Jahr wird es da wohl nicht zu Problemen kommen. Nina Ulrich * * * Zumutung für Anwohner Am besten weit weg von der Zivilisation. Ein Stadion ist eine Zumutung für die Anwohner. Michael Hochreiter * * * Südlich von Graz Außerhalb von Graz, am besten südlich von Graz neben dem Flughafen. Dort ist genug Platz und sie können Wirbeln wie sie wollen! Andreas Stummer Ein Stadion reicht Am besten auf einem Grundstück das ein oder beide Vereine kaufen und selbst bezahlen, worauf sie dann ein Stadion bauen können, welches sie selbst bezahlen. Es gibt ein Stadion, welches völlig ausreichend dimensioniert ist und von öffentlicher Hand gefördert wurde und wird. Philipp Haiden * * * Gut mit Öffis erreichbar Gut mit Öffis zu erreichen, nicht zu nah an einem Wohngebiet und ohne die Hauptverkehrsrouten zu überlasten. Olivia Nischelwitzer * * * Nicht benötigt Brauchen wir nicht. Wie oft wird im Stadion gespielt? Alle zwei Wochen an drei Tagen, Freitag oder Samstag oder Sonntag. Birgit Ewis * * * Eishalle wäre sinnvoller Eine Eishalle in Graz Eggenberg wäre sinnvoller. Stephan Schwinzerl-Kellner Meistkommentierte Geschichte des Tages Standorte für zweites Stadion Ein zweites Stadion in Graz ist immer wieder Thema, obwohl der Stadtrechnungshof diesem Vorhaben bereits 2020 eine Absage erteilt hat. Jetzt beschäftigt sich die neue Rathauskoalition wieder damit. In den letzten Wochen haben Gespräche mit Vertretern von Sturm und GAK stattgefunden. Nach diesen zeigt sich die Politik offen, eine mittelfristige Lösung im Sinne des Grazer Fußballs anzustreben. Nach dem Sommer soll deshalb eine Arbeitsgruppe eingerichtet werden, die sich in einem ersten Schritt mit möglichen Standorten auseinandersetzt. REAKTIONEN & KOMMENTARE
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