4 graz www.grazer.at 18. AUGUST 2022 „Keiner ist davor gefeit“, gibt die Richterin am Schluss der Verhandlung zu bedenken. Alkohol-Konsum vor der Fahrt werde oft unterschätzt. GETTY Tödlicher Alk-Unfall: 22-Jähriger vor Gericht STRAFE. Für fahrlässige Tötung und Körperverletzung muss sich ein Mann nun verantworten. Von Lia Remschnig lia.remschnig@grazer.at Alles begann eigentlich spaßig: Auf einer Geburtstagsfeier einer Freundin im Mai diesen Jahres begneten sich der Angeklagte und die beiden späteren Mitfahrenden – eine junge Frau und ihr Freund. Der 22-Jährige aus Gratwein-Straßengel (GU) hatte ursprünglich geplant, bei dem Geburtstagskind zu übernachten und konsumierte so etwa acht bis zehn Flaschen Bier der Marke Desperados. „Ich weiß nicht mehr, wieso ich eingestiegen bin“, gab er der Richterin als Antwort auf die Frage, weshalb er sich dann doch umentschieden hatte, nach Hause zu fahren. Eine weitreichende Entscheidung, die ihn wahrscheinlich bis ans Lebensende begleiten wird: Kurz vor 2.30 Uhr in der Früh saßen der Angeklagte sowie das etwa gleichaltrige Pärchen im Auto zur Heimfahrt. Auf nasser Fahrbahn in einem Waldstück in Hausegg mit überhöhter Geschwindigkeit und 1,5 Promille, die der junge Mann laut Messung gehabt haben soll. Eine prekäre Situation. Es kam zum Unfall – der Maschinenbautechniker kam mit dem Pkw von der Straße ab und kollidierte mit mehreren Bäumen. Die mitfahrende Frau wurde getötet, ihr Partner schwer verletzt. Der Angeklagte macht sich aufgrund des Funkloches auf die Suche nach Hilfe, läutet an verschiedenen Häusern in der Nähe und findet diese schließlich. Urteilsverkündung „Mir tut es sehr leid und ich möchte mich auch bei den Angehörigen entschuldigen“, gibt sich der Angeklagte reuig. Die Richterin lobt das vorbildliche Verhalten des jungen Mannes nach dem Unfall – er habe Hilfe geholt und blieb bei wahrheitsgetreuem Sachverhalt. Oft sei dies nicht der Fall bei solchen Begebenheiten. Urteil: Sechs Monate unbedingt (mit Möglichkeit zur Fußfessel) sowie zwölf Monate bedingt auf eine Probezeit von drei Jahren – nicht rechtskräftig. Grünes Juwel mitten in der Stadt: Dieser Innenhof wurde beispielsweise im Rahmen eines Projekts im Jahr 2008 revitalisiert. ARGE HOFREVITALISIERUNG Naturschutzbund gegen Bebauungsplan BEDENKEN. Gegen einen Bebauungsplan im Univiertel soll Einspruch erhoben werden. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Der gerade aufgelegte Bebauungsplan „Zinzendorfgasse – Halbärthgasse – Harrachgasse – Goethestraße – Glacisstraße“ sorgt aktuell für Aufregung. Denn dieser soll Seitentrakte in Innenhöfen in bis zu zwanzig Metern Höhe erlauben. Anrainer fürchten deshalb um die grünen Oasen im Univiertel. Und nicht nur die Anrainer. Denn auch der Naturschutzbund möchte jetzt eine Einwendung gegen den Bebauungsplan, der seit 2017 erarbeitet wird, einbringen. „Im Sinne einer „biophilen Stadt Graz“ ist der uneingeschränkten Erhaltung und Revitalisierung der Grazer Innenhöfe absolute Priorität einzuräumen! Parallel sollte die Beratungsstelle Innenhofrevitalisierung und die damit verbundene Förderschiene wieder aufgenommen werden“, fordert Andrea Pavlovec-Meixner, Leiterin der Regionalstelle Graz. Revitalisierung Die Stadt Graz hat 2007/2008 mit dem Projekt „Grazer Innenhöfe beleben“ in abteilungsübergreifender Kooperation Strategien für die nachhaltige Bewahrung der Grazer Innenhöfe erarbeitet und diese auch in Pilothöfen umgesetzt sowie in der Folge eine Beratungsstelle „Innenhofrevitalisierung“ und eine Förderung eingerichtet. Vier Innenhöfe wurden damals durch Entsiegelung, Pflanzungen und Kinderspielplätze attraktiviert. Planung und Umsetzung fanden gemeinsam mit den Hausgemeinschaften in Bürgerbeteiligung und Workshops statt. „Beides besteht nicht mehr und sollte umgehend wieder aufgenommen werden“, so Pavlovec-Meixner, die darauf hinweist, das Innenhöfe auch wichtige Trittsteine auf Wanderbewegungen von Wildtieren seien. derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich | ASSISTENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 66666 41) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Fabian Kleindienst (CvD Print, 0664/80 666 6538), Verena Leitold (CvD Digital, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Lia Remschnig (0664/80 666 6490), Redaktions-Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. 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18. AUGUST 2022 www.grazer.at graz 5 C H R O N I K Karambolage auf A9: Frau verletzt Blaulicht Report ✏ lia.remschnig@grazer.at Bub aus Fenster in die Tiefe gestürzt ■ Großes Glück hatte wie jetzt bekannt wurde ein 11-jähriger afghanischer Bub am Montag Abend im Bezirk Lend: Er stürzte aus dem Fenster eines Mehrparteienhauses und erlitt lediglich eine Oberschenkelprellung. Gegen 20 Uhr passierte das Unglück in der Starhemberggasse – dabei lehnte er sich aus dem Fenster und soll rund 3,60 Meter in die Tiefe gefallen sein. Ein Passant hörte die Hilfeschreie des Burschen, der auf einem Vordach liegen geblieben ist. Durch ihn wurde die Mutter aufmerksam und brachte ihren Sohn somit ins LKH Graz-West. Am nächsten Tag erstattete die Frau Anzeige. Das Kriminalreferat hat die Ermittlungen aufgenommen. Extrem beschädigt wurde jener Pkw, der bei dem Unfall gestern in Deutschfeistritz beteiligt war. Auf der A9 kollidierte ein Lkw damit. FF D EUTSCHFEISTRITZ „Home Invasion“ mitten in Graz ■ In St. Leonhard kam es gestern Abend zu einem Raubüberfall von drei unbekannten Tätern in eine Wohnung eines 18-Jährigen. Sie erbeuteten Bargeld. Die sofortige Fahndung verlief negativ. Gegen 18.30 Uhr wurden die Polizeistreifen zur Wohnung gerufen. Der Bewohner gab an, dass Unbekannte an der Wohnung geklingelt und geklopft hatten, woraufhin er die Tür geöffnet habe. Die Täter drangen ihm nach ein, durchsuchten das Heim und fanden ein Küchenmesser, womit sie den 18-Jährigen bedrohten. Sie flüchteten mit Bargeld, der junge Mann erlitt leichte Verletzungen. Die Täter sollen Männer ausländischer Herkunft sein. ■ In Übelbach in Graz-Umgebung kam es gestern Mittag zu einem Verkehrsunfall auf der A9 mit mehreren Beteiligten. Ursache war allem Anschein nach ein Defekt am Pkw eines 34-jährigen Ungarn, der in Richtung Linz unterwegs war. Verletzt wurde eine 51-jährige Griechin. An allen Fahrzeugen entstand ein Sachschaden. Graz-Umgebung: Noch zwei Unfälle ■ Gestern ereigneten sich gleich zwei weitere Verkehrsunfälle in Graz-Umgebung: In Deutschfeistritz kollidierte mittags ein Lkw mit einem Pkw auf der A9 zwischen dem Schartnerkogeltunnel und der Abfahrt Übelbach: Zwei Verletzte. In Frohnleiten kam es zum Unfall eines Kleinbusses, der ein Verkehrsschild auf der S35 Brucker Schnellstraße touchierte. BEZAHLTE ANZEIGE DES LANDES STEIERMARK; BILD: GETTYIMAGES.AT / GOODBOY PICTURE COMPANY Corona-Schutzimpfung: Schützen Sie Ihr Kind Die Corona-Schutzimpfung ist für Kinder ab 5 Jahren allgemein empfohlen. Sie ist gut verträglich, hochwirksam, schützt vor COVID-19-Erkrankungen und möglichen Spätfolgen. Für Kinder von 5–11 Jahren gibt es eigene Impfstoffe. Wie bei Erwachsenen werden für einen optimalen Impfschutz drei Impfungen empfohlen. ! Mehr Informationen unter www.impfen.steiermark.at Allgemeine Coronavirusinformationen erhalten Sie telefonisch über die Hotline der AGES unter 0800 555 621
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