Aufrufe
vor 3 Jahren

18. August 2021

  • Text
  • Kahr
  • Sterbehilfe
  • Corona
  • Siegfried
  • Andritz
  • Nagl
  • Foda
  • Modeselektor
  • Grazer
  • Graz
- 7-Tage-Inzidenz wieder über 100 - KPÖ will Stadtratsitze halten - Siegfried Nagl und Alfred Stingl drängen auf restriktives Sterbehilfegesetz - Franco Foda zu Grazer Bürger ernannt - Fulminantes Finale von Elevate mit Modeselektor

4 graz www.grazer.at

4 graz www.grazer.at 18. AUGUST 2021 Bürgermeister Siegfried Nagl (l.) und Altbürgermeister Alfred Stingl appellieren an den Gesetzgeber, kein Klima des Tötens zu schaffen. STADT GRAZ/FISCHER Lebenshilfe statt Sterbehilfe ERKLÄRUNG. Die beiden „Menschenrechtsbürgermeister“ Siegfried Nagl und Alfred Stingl drängen auf eine möglichst restriktive Sterbehilferegelung: Der Gesetzgeber ist nun schnell gefordert. Von Valentina Gartner valentina.gartner@grazer.at Der Bürgermeister der Menschenrechtsstadt Graz Siegfried Nagl und sein Vorgänger Alfred Stingl – in seiner Amtszeit hat sich Graz 2001 zur ersten europäischen Menschenrechtsstadt erklärt – haben mit Experten eine „Grazer Erklärung“ zum „assistierten Suizid“ erarbeitet. Nagl und Stingl appellieren an den österreichischen Gesetzgeber, für den vom Verfassungsgerichtshof aufgehobenen § 78 StGB „Mitwirkung am Selbstmord“ eine mit den Menschenrechten und der Menschenwürde zu vereinbarende Neuregelung zu beschließen. Wie schon unmittelbar nach dem VfGH-Urteil am 11. Dezember 2020 von beiden öffentlich betont, muss mit diesem neuen Gesetzestext zum einen verhindert werden, dass mit der Möglichkeit zum „assistierten Suizid“ Menschen dazu gedrängt werden, einen dahingehenden Wunsch zu äußern und zum anderen darf dieses Gesetz keinen Spielraum für finanzielle Interessen eröffnen. Erschreckende Zahlen Internationale Vergleiche zeigen zudem sehr deutlich, dass mit einer rechtsfolgenfreien Zulassung des assistierten Suizids die Zahl der davon Betroffenen in erschreckender Weise steigt. In den Niederlanden etwa zwischen 2002 und 2019 von 1.882 auf 6.361, in manchen Landesteilen gehen bereits 15 Prozent der Todesfälle auf Tötung auf Verlangen bzw. assistierten Suizid zurück, in Belgien zwischen 2002 und 2019 von 24 auf 2.655, in der Schweiz zwischen 2003 und 2017 von 187 auf 1009. Eine niederländische Studie zeigt, dass Menschen, die den Wunsch zu sterben geäußert hatten, folgende Gründe dafür angegeben haben: 56 Prozent „Einsamkeit“, 42 Prozent die Sorge, „zur Last zu fallen“ und 36 Prozent finanzielle Belastungen. Mehr Aufmerksamkeit Assistierter Suizid kann weder eine Lösung noch eine Erlösung sein. Es gelte vielmehr künftig den Bereichen Palliativ, Hospiz und psychosoziale Suizidprävention mehr Aufmerksamkeit und Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Die beiden „Menschenrechtsstadtbürgermeister“ sind sich im Klaren darüber, dass dem Spruch des VfGH Folge zu leisten ist. Sie appellieren in diesem Sinn an den Gesetzgeber mit einer Reihe von flankierenden Maßnahmen eine menschenwürdige Kultur des Lebens und des Sterbens, aber kein Klima des Tötens zu schaffen. Diese Sorge ist umso berechtigter, weil die Proponenten für einen „assistierten Suizid“ mit ihrem geplanten „Letzte-Hilfe“-Volksbegehren in einem weiteren Schritt nicht nur die Möglichkeit zur „aktiven Sterbehilfe“ (Aufhebung § 77 Tötung auf Verlangen) einfordern, sondern auch massiven Druck auf den Gesetzgeber ausüben, eine möglichst „liberale“ Neureglung des § 78 zu beschließen. derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (Leitung E-Paper & Online, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/ 80 666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Julian Bernögger (0664/80 666 6690), Nina Wiesmüller (0664/80 666 6918), Redaktion -Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/ 80 666 6897), Mag. Eva Semmler (0664/80 666 6895) | OFFICE MANAGEMENT: Pia Ebert (0664/80 666 6490) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | VERBREITETE AUFLAGE PRINT: 175.928 (Der Grazer, wö, ÖAK 2.HJ 2020). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.

18. AUGUST 2021 www.grazer.at graz 5 C H R O N I K Blaulicht Report ✏ julian.bernoegger@grazer.at Heckenbrände in Hausmannstätten Beim Bundesliga Spiel Sturm gegen Austria Wien am Sonntag gibt es rund um die Merkur Arena von 13 bis 21 Uhr einen Sicherheitsbereich. GEPA er gefangen, doch der Besitzer konnte auch diesen Brand selbst unter Kontrolle bringen, indem er seinen Gartenschlauch und einen Feuerlöscher einsetzte. Sicherheitsbereich beim Sturm Spiel ■ Der SK Sturm spielt am Sonntag, 22. August, gegen den FK Austria Wien. Die Landespolizeidirektion Steiermark wird daher rund um ■ Gestern Vormittag kam es mitten im Ortsgebiet von Hausmannstätten zu einem Brand: Eine Hecke bei einem Wohnhaus fing Feuer, die Flammen drohten sich auszubreiten. Die Freiwillige Feuerwehr Hausmannstätten rückte zum Löscheinsatz aus. Der mutige Eigentümer konnte den Brand aber zum Glück schnell löschen. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr mussten nur noch einige Nachlöscharbeiten durchführen und kontrollierten den Einsatzort mit einer Wärmebildkamera. Bereits in der Nacht am Samstag war es in Hausmannstätten zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Eine Hecke hatte Feudie Grazer Merkur Arena einen Sicherheitsbereich einrichten, teilte man heute mit. Der Sicherheitsbereich wird am Sonntag von 13 Uhr bis 21 Uhr in Kraft sein. Organe des öffentlichen Sicherheitsdienstes können Personen aus dem Bereich wegweisen, die gefährliche Angriffe gegen Leben, Gesundheit und Eigentum im Zusammenhang mit einer Sportgroßveranstaltung begehen. Diesen Personen ist das Betreten des Sicherheitsbereichs anschließend verboten. Bei Verstößen gegen dieses Betretungsverbot droht auch eine Verwaltungsstrafe, die mit bis zu 1000 Euro Geldstrafe geahndet werden kann. Personen, die sich dennoch widersetzen, werden verhaftet. „Heiße“ Übung in Frohnleiten ■ Die Freiwillige Feuerwehr Frohnleiten konnte am Montag eine Löschübung abhalten. Dabei tranierten die Feuerwehrmänner für den Einsatz bei einem Pkw-Brand. Eine Feuerwehrübung mit realen Bedingungen. FF FROHNLEITEN 26. September FPÖ Heimvorteil für Grazer in städtischen Wohnungen Für unsere Heimat erreicht: Bevorzugung von Grazern bei der Vergabe von Gemeindewohnungen Wartezeiten für Gemeindewohnungen abgeschafft Neue städtische Wohnungen für Senioren und Studenten Einführung von Startwohnungen für Jungfamilien Anteil von Österreichern in neuen Gemeindewohnungen massiv erhöht! Mario Eustacchio Bürgermeister-Stv.

2025

2024

2023

2022

2021