Aufrufe
vor 2 Jahren

17. Oktober 2021

  • Text
  • Armut
  • Advent
  • Standl
  • Stadt
  • Oktober
  • Grazer
  • Graz
- Das sind die beliebtesten Grazer Standl - Politiker vor und nach der Wahl - Armut: Rückgang trotz Corona - Grazer Advent strahlt heuer mit 850.000 Lichtern - Unternehmerinnen des Jahres aus Graz

6 graz www.grazer.at

6 graz www.grazer.at 17. OKTOBER 2021 K O M M E N T A R von Verena Leitold ✏ verena.leitold@grazer.at Was kümmert das Geschwätz von gestern W as man dem Volk dreimal sagt, hält das Volk für wahr, wusste schon Heinrich von Kleist. Dass man dem Volk ziemlich viel erzählen kann, hat man in den letzten Tagen und Wochen gemerkt. Da kann man als zukünftiger Ex-Bundeskanzler sagen, „Mein Land ist mir wichtiger als meine Person“, und 1,2 Milliarden für Kinderbetreuung verhindert haben. Da kann man (mutmaßlich) Umfragen „frisieren“ und trotzdem sagen: „Ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen.“ Dass die Grenze der Wahrheitsdehnung nicht immer die des Strafgesetzbuches sein muss, sieht man schon im Kleinen. Wir sind es mittlerweile gewohnt, dass Politiker A sagen, um kurz darauf dann mit B zu kommen – denken wir beispielsweise an Donald Trump, der mit seinem Sager zu Russlands Wahleinmischung schockierte, um kurz darauf um 180 Grad zu wenden und einfach zu behaupten, „ich habe das ,nicht‘ vergessen“. Und auch in Graz erleben wir immer wieder Politiker, die am einen Tag so sagen, am anderen so. Wirklich auf das Wort verlassen können wir uns auch bei Bagatellen nicht mehr. Dabei wäre es gerade in Zeiten wie diesen, wo sich das Vertrauen in die Zunft im Sturzflug befindet, umso wichtiger, zu seinem Wort zu stehen. Was unsere Politiker sagen Am einen Tag so, am anderen so ARG. Manchmal kommt uns das, was die Grazer Politik sagt, ein bisschen komisch vor – manchmal zu Recht! Beispiele zeigen, wie sich „Meinungen“ ändern können. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Dass manche Politiker von den Versprechungen, die sie vor der Wahl machen, Elke Kahr, 3. 2. 2021: „Der zweitstärksten Partei steht auch der Vizebürgermeister-Sessel zu.“ Michael Ehmann, 5. 2. 2021: „Wenn wir den Stadtsenat verpassen, trete ich zurück.“ Mario Eustacchio, 6. 4. 2019: „Meinungsfreiheit gilt für alle – von links bis rechts.“ Elke Kahr, 1. 10. 2021: „Soziales werden wir selbst machen. (...) Manfred Eber kennt sich sehr gut mit Finanzen aus.“ Judith Schwentner, 5. 11. 2020: „Leider lautet mein Befund für das heute beschlossene Budget: mutlos und nicht zeitgemäß. Die Herausforderungen der Zeit sind, anders als sie sich im Budget abbilden, der Klimawandel und die soziale Gerechtigkeit.“ Elke Kahr, 28. 9. 2021: „Ich bin Marxistin.“ Elke Kahr, 1. 10. 2021: „Kollege Hohensinner hat in der Bildung und im Sport gute Arbeit gemacht, daran wollen wir nichts ändern. (...) Das Sozialressort hätten wir gerne selbst. (...) Robert Krotzer möchte die Agenden der Gesundheit behalten. (...) Das Wohnressort möchten wir zurück.“ Büro Kahr, 11. 10. 2021: „Wir werden diese Woche entscheiden, mit wem Koalitionsverhandlungen geführt werden.“ Büro Schwentner, 11. 10. 2021: „Wir erwarten uns im Laufe der Woche eine Entscheidung, ob eine Koalition verhandelt wird.“ danach oft nichts mehr wissen, ist bekannt. Dass sich Aussagen innerhalb von wenigen Tagen aber um 180 Grad wenden können, ist doch eher verwunderlich. Wir haben ein paar Aussagen un- serer (zukünftigen) Stadtregierer auf die Waagschale gelegt und müssen zugeben, in manchen Fällen kann man sich nur mehr fragen: „Wie jetzt?“ – oder gar: „Echt jetzt?!“ Elke Kahr, 13. 10. 2021: „Ich würde mich freuen, wenn Judith Schwentner Vizebürgermeisterin wird.“ Michael Ehmann, 13. 10. 2021: „Ich werde für eine geordnete Übergabe sorgen. Der nächste Parteitag ist im November 2023.“ Mario Eustacchio, 26. 9. 2021: „Es heißt, der Wähler hat immer Recht – da bin ich mir heute nicht so sicher.“ Elke Kahr, 13. 10. 2021: „Wir wollen die ÖVP nicht beschneiden.“ Judith Schwentner, 13. 10. 2021: „Wir brauchen Zeit, um einen Budgetüberblick zu kriegen, da waren wir in der Vergangenheit nicht ganz informiert.“ Elke Kahr, 6. 10. 2021: „Ich vertrete gar keine Ideologie.“ Elke Kahr, 13. 10. 2021: „Wir haben noch nicht über Ressortverteilungen gesprochen.“ Elke Kahr, Judith Schwentner & Michael Ehmann, 13. 10. 2021: „Das sind keine Koalitionsverhandlungen, sondern vertiefende Sondierungen.“ KK derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (Leitung E-Paper & Online, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Julian Bernögger (0664/80 666 6690), Nina Wiesmüller (0664/80 666 6918), Birgit Schweiger (Lektorat, 0650/2540976), Redaktion -Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. Eva Semmler (0664/80 666 6895) | Michelle Scheiber (0664/ 80 666 6642) | OFFICE MANAGEMENT: Pia Ebert (0664/80 666 6490) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | HERSTELLUNG: Druckerei Carinthia, St. Veit/Glan | VERTEILUNG: redmail Logistik und Zustellservice GmbH (05/1795-0) | VERBREITETE AUFLAGE: 175.928 (Der Grazer, wö, ÖAK 2.HJ 2020). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.

2024

2023

2022

2021