Aufrufe
vor 2 Jahren

17. Oktober 2021

  • Text
  • Armut
  • Advent
  • Standl
  • Stadt
  • Oktober
  • Grazer
  • Graz
- Das sind die beliebtesten Grazer Standl - Politiker vor und nach der Wahl - Armut: Rückgang trotz Corona - Grazer Advent strahlt heuer mit 850.000 Lichtern - Unternehmerinnen des Jahres aus Graz

2 die seite zwei

2 die seite zwei www.grazer.at 17. OKTOBER 2021 E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Wir wollen alles, und das nicht sofort I mmer langsam mit den jungen Wahlgewinnern und Wahlgewinnersympathisanten, heißt es derzeit in Graz. KP, Grüne und SP lassen sich nicht hetzen. Zwei Wochen lang haben sie Sondierungsgespräche geführt, um nun in einer Pressekonferenz zu verkünden, dass sie für den nächsten Schritt bereit sind. Dieser beinhaltet aber nicht – wie erwartet – Koalitionsverhandlungen, sondern abermals nur Sondierungsgespräche. Nach zehn Tagen wolle man sich wieder melden und ausrichten, ob man es doch noch mit Koalitionsgesprächen versuchen will. Dann darf nicht mehr viel passieren, denn spätestens am 17. November muss in der konstituierenden Gemeinderatssitzung eine Lösung gefunden sein. Was passieren könnte, ist, dass SP-Chef Michael Ehmann nicht mehr mitmacht. Denn eigentlich darf er gar nicht mit den Kommunisten koalieren. Eine solche Zusammenarbeit wird nämlich durch die sogenannte Eisenstädter Erklärung der SPÖ aus dem Jahr 1969, die nie formal aufgehoben wurde, untersagt. In Zeiten wie diesen ist jedoch sowieso nichts mehr unmöglich und man kann davon ausgehen, dass auch diese Regel über kurz oder lang gebrochen wird, um an der süßen Macht mitnaschen zu können. Aber nachdem es sich ja nur um Sondierungsgespräche und nicht um Koalitionsverhandlungen dreht, kann man guten Gewissens weitermachen und sich nicht hetzen lassen. Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... Wolfram Berger legt Wert auf ein gutes Frühstück. Seine Freundin schummelt immer Paradeiser und Gurken unter Schinken und Speck. KK ... Schauspieler Wolfram Berger Der Grazer Wolfram Berger über den kultigen Wolfgang Bauer als Lebensbegleiter, wilde Zeiten, Theatercafé und Entspannung in Istrien. Wir gratulieren herzlich zum 75. Geburtstag. Gibt es da ein großes Geburtstagsfest? Groß ? (lacht) Ich sitz da in Wien mit meinem Sohn und Freunden in einem kleinen Lokal und trinke ein oder zwei Crémant, großartiger französischer Sekt übrigens. Times flies like an arrow; fruit flies like a banana ... Übrigens, das schönste Geburtstagsgeschenk war ein persönlicher Brief meines Sohnes. Danke für das Stichwort Banana. Was gibt’s beim entspannten Sonntagsfrühstück? Croissants, Spiegeleier mit Schnittlauch, ab und zu gerne Lachs, Toast, Schinken und Speck. Kaffee schwarz. Oder auch Tee. Meine Freundin schummelt immer wieder Paradeiser und Gurken dazu. Morgen, Montag, gibt es im Grazer Orpheum „Wolfi, Wolfi & Wolfi“ – Berger liest Bauer. Ein Geburtstagsgeschenk von mir an mich. Ja, es war mir ein Bedürfnis. Der Schriftsteller Wolfgang Bauer war mein Lebensbegleiter. Ich hatte schon früh mit ihm zu tun. Es war 1964, ich war noch im Gymnasium, da traf ich schon auf ihn in der Grazer Merangasse beim Kellerkabarett der „Spielvögel“ und „Tellerwäscher“. Wir waren da oft bis drei Uhr in der Früh unterwegs. Forum Stadtpark, Gasthaus Lückel und das Old In. Jeden Tag das gleiche Spiel. Ich freundete mich in dieser Zeit mit dem Schriftsteller Gunter Falk und dem Lyriker H.C. Artmann an. In der Lesung morgen geht es aber in erster Linie um Texte von Wolfi Bauer ... Es ist ein Ritt durch das Werk von Bauer, dem wohl geistreichsten und aufmüpfigsten Gesellen in der österreichischen Literatur. Bauer war immer seiner Zeit voraus. Er war nirgendwo einzuordnen und ist seiner Zeit entschlüpft. Wolfgang Puschnig an Sax und Flöte unterstreicht musikalisch Bauers Texte. Das Programm ist im Lockdown entstanden, oder? Nein, ich wollte das schon 2020 machen, Corona kam dazwischen. Ich war vom Lockdown nicht schlimm betroffen, ich habe immer viel zu tun gehabt. Ich habe auch Livestreams gemacht. Sie tanzen auf vielen Hochzeiten? Stimmt. Ich habe viele Programme. Mit dem Valentin bin ich schon seit 50 Jahren unterwegs. Ich mache viel mit meinem Freund Markus Schirmer, bestreite Artmann-Abende. Den braven Soldaten Schwejk spiele ich oft in der Schweiz. John Cage, ein Vortrag über nichts, macht mir Freude, und da gibt’s so vieles mehr. Sie haben so viel gefilmt, hat es sich ausgedreht? Es ist weniger geworden. Aber 2015 bekam ich noch den „Best Actor Award“ für den Film „Ride The Jack“. Wenn das Angebot stimmt, bin ich dabei. Stichwort Meer. Immer noch Istrien-Fan? Mein Hauptwohnsitz ist Basel, ich habe eine Wohnung in Wien und Freunde in Graz. Aber unser Wohnsitz in Istrien, ich sag nicht, wo, ist wunderschön. Ein Traum, im Juni und im September. Aber Graz spielt immer noch eine Rolle? Ich bin hier geboren, aufgewachsen, meine Mutter ist hier gestorben. Ich bin gerne hier, liebe das Theatercafé, das ist und war meine Vitaminstütze. Hat ein Schriftsteller überhaupt Freizeit? Ja, da schaue ich am liebsten in die Luft, war schon in der Schule eine Lieblingsbeschäftigung. Und wenn es mein Knie zulässt, wird mit Freunden Tennis gespielt. VOJO RADKOVIC Wolfram Berger, am 12. Oktober 1945 in Graz geboren, ist Schauspieler, Sänger, Kabarettist, Filmund TV-Schauspieler, Regisseur und Produzent. Mit Tarnen und Täuschen durch die Schulzeit, Schauspielausbildung in Graz, danach gefragter Theaterregisseur. Circa 60 Filme, zahlreiche Hörspiele und Hörbücher pflastern seinen Weg.

2024

2023

2022

2021