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17. März 2019

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46 motor www.grazer.at 17. MÄRZ 2019 Autos werden zu mobilen IM GESPRÄCH. Bei unserem Runden Tisch zum Thema Mobilität im San Pietro wurde vorrangig die Problematik mit der Elektromobilität, die Intelligenz von Autos und der Antrieb der Zukunft besprochen. Von Tobit Schweighofer tobit.schweighofer@grazer.at Graz ist Autostadt! Das hat sich in den letzten Wochen abermals bewiesen, als der Jaguar I-Pace, der ja in Graz vom Fließband rollt, zum Auto des Jahres gekürt wurde. Außerdem findet an diesem Wochenende die Neuwagenmesse „AutoEmtion“ am Messegelände statt, die einen beeindruckenden Überblick über die Grazer Mobilitätsszene gibt. Nicht zuletzt deshalb war der insgesamt vierte „Runde Tisch“ zum Thema Mobilität mit maßgeblichen Grazer Autoverkäufern von besonderer Aktualität. Dieses Mal durften wir gleich sieben Gesprächsteilnehmer begrüßen: Maria Gaberscik (Ford Gaberscik), Klaus Edelsbrunner (Autohaus Edelsbrunner), Andreas Oberbichler (Pappas), Eugen Roth (Gady), Sabine Koncar (Autohaus Koncar), Sabine Trummer (Autohaus Robinson) und Thomas Mosburger (Opel Fior). Die Gesprächsleitung übernahm „Grazer“-Chefredakteur Tobit Schweighofer. Und es ging auch gleich mit dem Auto des Jahres los. Der Jaguar I-Pace ist ein Elektro-Auto und wurde von der Jury unter anderem für seine Massentauglichkeit gelobt. Nachdem der Wagen aber im oberen Preissegment angesiedelt ist, wurde gerade diese von allen Gesprächsteilnehmern eher skeptisch betrachtet. E-Probleme Aber E-Autos liegen voll im Trend, erklärt Maria Gaberscik: „Wir haben so viele Bestellungen, dass jeden Tag ein LKW mit E-Autos bei uns vorfährt. Die Reichweite mit um die 400 Kilometer ist schon viel besser geworden und auch die Beschleunigung der elektrobetriebenen Wägen hat sich stark verbessert.“ Dennoch werden E-Autos in den nächsten Jahren eine Begleiterscheinung bleiben, meint Andreas Oberbichler. „Zum einen sind die Autos für die private und gewerbliche Nutzung zu teuer und zum anderen ist die Reichweite nach wie vor ein Problem.“ Ein en weiteren Nachteil sieht Eugen Roth: „Wir haben ganz einfach den Strom nicht! Schon alleine wenn man Autohäuser mit den Ladestationen ausrüsten möchte, ist das nicht nur sehr teuer, sondern tatsächlich auch ein Ressourcenproblem. Wenn es um Wohnhäuser geht, gibt es das Problem erst recht.“ Auch deshalb wird der Trend nicht nur alleine Richtung E- Auto gehen. „Fast jede Marke macht jetzt elektrisch betriebene Modelle, die in drei bis vier Jahren am Markt sind“, berichtet Klaus Edelsbrunner. „Weil aber der Diesel immer sauberer wird und auch jetzt schon sehr sauber ist, wird der auch stärker werden. Bis zum Jahr 2030 werden eher Hybridmotoren dominieren.“ Der Anteil der reinen E-Motoren dürfe bei 25 bis 30 Prozent liegen. Auto wird zum Büro Ebenfalls auffällig ist die enorme Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). „Assistenzsysteme sind derzeit enorm gefragt“, berichtet Sabine Trummer. „Neben der Automatikschaltung sind diese KI- Leistungen der größte Wunsch unserer Kunden.“ Ins selbe Horn Experten-Talk im San Pietro: Sabine Koncar (Autohaus Koncar), Maria Gaberszik (Ford Gaberszik), Andreas Oberbichler (Pappas), Klaus Edelsbrunner (Autohaus Edelsbrunner), Sabine Trummer (Autohaus Robinson), Thomas Mosburger (Opel Fior) und Eugen Roth (Gady) (v.l.) LACH (6) Maria Gaberszik Ford Gaberszik „Die Branche ist im großen Umbruch. Die vielen Assistenzsysteme werden immer weiterentwickelt. Ich bin überzeugt, dass das autonome Fahren in den nächsten Jahren zu uns kommt.“

17. MÄRZ 2019 www.grazer.at motor 47 und „intelligenten Büros“ Fotos und Video auf www.grazer.at stößt Sabine Koncar: „Die Autos nehmen einem immer mehr Arbeit ab, wodurch man Zeit hat zu arbeiten und sie zum Beispiel als mobiles Büro zu nutzen.“ Durch die vielen neuen Optionen werden wir schrittweise ans autonome Fahren herangeführt. „Das selbstständige Mitdenken werden wir uns beim Autofahren abgewöhnen können. Es wird auch so sein, dass ältere Menschen und Kinder viel mobiler werden“, meint Koncar. Das wird sich auch direkt auf das Design auswirken. „Bei uns tut es das ganz bestimmt. Die nächsten Modelle sind deutlich futuristischer und mutiger, da wird ganz klar eine andere Linie kommen.“ Aber nicht nur das Design wird sich ändern, wie Oberbichler erklärt: „Für uns werden sich ganz neue Geschäftsfelder auftun. Die Kunden werden die Autos zum Beispiel künftig lieber nutzen statt sie zu besitzen, darauf sollten wir uns schon jetzt einstellen.“ Der gleichen Meinung ist auch Edelsbrunner: „Wir Autoverkäufer werden Mobitlitätsdienstleister sein und mit Kurzzeit- und Langzeitmieten arbeiten. Teilweise werden wir Autos auch nur übers Internet verkaufen. Wichtig ist aber immer noch, dass die Kunden Betreuung haben wollen.“ Aber auch, wenn der Job anders werden wird, muss man sich keine Sorgen machen. Bitte umblättern! ➠ Thomas Mosburger Opel Fior „Das Auto wird immer individueller und persönlicher. Der Trend zum SUV wird bleiben, außerdem wird es verstärkt in Richtung E-Mobilität gehen in Verbindung mit Diesel oder Benzin.“ Sabine Koncar Autohaus Koncar „Die Mobilität der Zukunft hat schon begonnen. Das autonome als auch das umweltfreundliche Fahren wird da ein großes Thema sein. Es wird unterschiedliche Systeme geben.“ Klaus Edelsbrunner Autohaus Edelsbrunner „Wir werden in Zukunft als Mobilitätsdienstleister auftreten und alles rund ums Auto für den Kunden erledigen und für ihn da sein. Die Branche wird dadurch ganz sicher überleben.“

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