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17. März 2019

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- Geflüchteter Stadtplanungschef Heinz Schöttli soll sich in Zürich versteckt halten - Mehr Grün für Graz - Neuer Bertha-von-Suttner-Platz vor dem Stadion - Sprach-Millionen für Kindergärten - Grazer Wälder leiden unter mildem Winter - Andritz: Kult-Trafik ist ab April Geschichte - VS Puntigam: Bäume oder Elternhalteplatz - 7500 Euro zu viel Miete gezahlt - Grazer Senioren lernen Digitalisierung - Fünfmal mehr Windtage als 2018 - Süße Luise am Lendplatz wird neu übernommen

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10 graz www.grazer.at 17. MÄRZ 2019 Besonders die Fichtenwälder vertragen das sich erwärmende Klima in unseren Breiten nicht mehr. GETTY Wälder leiden unter mildem Winter BÄUME. Der Winter war (zu) warm und trocken. Laut Experten könnte das zu einem größeren Schädlingsbefall in den Grazer Wäldern führen. Von Daniel Windisch daniel.windisch@grazer.at Graz hat einen überaus milden Winter hinter sich. Was viele Grazer freut, weil sie so Heizkosten sparen, ist für die Wälder der Murstadt eine Hiobsbotschaft: Die ausgebliebenen Frostperioden in Verbindung mit anhaltender Trockenheit schwächen die Bäume und sind der ideale Nährboden für Schädlinge wie den Borkenkäfer. In den kommenden Wochen und Monaten „sind wir sicher mit dem Thema konfrontiert“, sagt Stadtförster Peter Bedenk. Derzeit heiße es noch abwarten, weil die Folgen des warmen, trockenen Winters noch nicht abschätzbar seien. Allzu optimistisch ist Bedenk aber nicht, dass die Grazer Wälder ungeschoren davonkommen: Die Witterung der letzten Monate sei ideal für viele Schädlinge gewesen. Für eine Baumart wird es durch Klimawandel und Borkenkäfer in Graz indes immer enger: die Fichte. „Sie verschwindet langsam aus diesem Klimabereich“, sagt der Stadtförster. Einst waren laut Bedenk fast 30 Prozent des Grazer Baumbestandes Fichten, bei einer Erhebung vor acht Jahren war der Anteil bereits auf unter 20 Prozent gesunken. „Jetzt sind es sicher noch weniger“, so Bedenk. Auch in ande- Stadtförster P. Bedenk sorgt sich besonders um Fichten und Eschen. GBG ren Gegenden Österreichs sind die Fichtenbestände massiv zurückgegangen – Bedenk verweist etwa auf Niederösterreich, wo ausgerechnet im Waldviertel ein großes Fichtensterben zu beklagen ist. Ein weiteres Baumsterben bereitet Bedenk aktuell ebenfalls Kopfzerbrechen: das durch einen aggressiven Pilz hervorgerufene Eschensterben, das seit einiger Zeit in ganz Europa zu beobachten ist. In Graz gibt es zwar keine riesigen Eschenbestände, aber „das wird auch bei uns in den nächsten Wochen wieder ein Thema werden“, sagt Bedenk und warnt vor gefährlichen Situationen: Denn der Pilz kann die Baumwurzeln verfaulen lassen, wodurch die Eschen umstürzen und so zur Gefahr für Mensch und Tier werden können. Ein brauchbares Gegenmittel gegen den Pilz gibt es nicht – bei Befall bleibt nur eines, meint Bedenk: „Wir müssen den ganzen Bestand schlägern.“ 267 Millionen für Steirer-Straßen ■■ 267 Millionen Euro investiert die Autobahngesellschaft Asfinag heuer in die steirischen Autobahnen und Schnellstraßen. Allein 141 Millionen Euro sind für die großen Neubauprojekte S 36 und S 7 vorgesehen. Dazu kommt der Abschluss der Ausbau- bzw. Sanierungsarbeiten am Gleinalm- und Plabutschtunnel, die heuer fertiggestellt werden. Weitere große Sanierungen folgen heuer auf der A 9 zwischen Leibnitz und Vogau und der S 36 zwischen Feistritz und Knittelfeld. Asfinag-Geschäftsführer A. Walcher, Landesrat A. Lang, LH H. Schützenhöfer und Asfinag-Vorstand H. Hufnagl (v. l.) STEIERMARK.AT/STREIBL Steirischer Frühjahrsputz startet ■■ Rund 55.000 Freiwillige beteiligten sich letztes Jahr beim „großen steirischen Frühjahrsputz“ und sammelten dabei 220.000 Kilogramm Müll ein. Die langjährige Umweltaktion, eine Kooperation des Landes Steiermark, der Wirtschaftskammer, der Abfallwirtschaftsverbände und des ORF, wird auch heuer fortgesetzt. Von 25. März bis 4. Mai sind alle Steirer aufgerufen, Wiesen, Wälder, Bäche, Grünanlagen und Straßen von Müll zu befreien. Promis wie Landesrat H. Seitinger (r.) sammeln ebenfalls Müll. ORF/WOLF

17. MÄRZ 2019 www.grazer.at graz 11 Altstadt vor Zerstörung retten ES REICHT. Der üblichen Praxis von Spekulanten, geschützte Gebäude absichtlich verfallen zu lassen, soll jetzt die Schließung einer Gesetzes lücke ein Ende bereiten. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Es ist ein Gummiparagraf im Grazer Altstadterhaltungsgesetz, der Altstadtschützer auf die Palme bringt. Der Paragraph 5 besagt nämlich, dass Gebäude nur erhalten werden müssen, wenn es „wirtschaftlich zumutbar“ ist. In vielen Fällen wurden historische Gebäude absichtlich dem Verfall preisgegeben, um eine „wirtschaftliche Unzumutbarkeit“ herzustellen und so zu einer Abbruchgenehmigung zu kommen. Jüngstes Beispiel ist das Girardihaus in der Grazer Leonhardstraße, das traurig vor sich hin zerfällt. Der Landtagsabgeordnete Werner Murgg (KP) forderte in der Landtagssitzung am 12. März 2019 in einem Antrag, dass das Land die entsprechenden Empfehlungen der Grazer Altstadtanwaltschaft aufnimmt und Das sogenannte Girardihaus in der Leonhardstraße verfällt von Tag zu Tag. Wird hier auf Abbruch gewartet? in das Altstadterhaltungsgesetz einbaut und umsetzt. Murgg: „Laut Altstadtanwaltschaft würde eine einfache Ergänzung im Gesetz die praktizierte Vorgangsweise unmöglich machen. Die Ergänzung im Wortlaut: Schadenskosten, die durch zumindest fahrlässige Unterlassung der Erhaltungspflicht entstanden sind, dürfen der wirtschaftlichen Unzumutbarkeit nicht zugerechnet werden. Die Erteilung einer Abbruchbewilligung wegen wirtschaftlicher Unzumutbarkeit darf erst zehn Jahre nach dem letzten Erwerb der Liegenschaft samt Bauwerk erteilt werden.“ Ein weiterer Kritikpunkt im Tätigkeitsbericht der Altstadtanwaltschaft betrifft Haustechnikanlagen (Klimageräte, Belüftungs- und Abluftanlagen), die in zunehmendem Maße im Nachhinein und bewilligungslos auf Fassaden und Dächern montiert werden, ohne auf das Erscheinungsbild Rücksicht zu nehmen. Möglich sei dieser Missstand ebenfalls durch eine Lücke im Altstadterhaltungsgesetz. In der Aufzählung der bewilligungspflichtigen Maßnahmen sind derartige Geräte nicht angeführt. Diesbezüglich sollte man Haustechnikanlagen aller Art auch ins Gesetz einfügen, heißt es. KK

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