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17. Mai 2020

- Die erste Klappe nach dem Lockdown ist gefallen: Grazer Diesel Autokino eröffnet - Konzerte, Nachtgastro und Co: Desinfektions-Boxen sollen Grazer Events retten - Ansteckung ohne Symptome bei 0,0003 Prozent: Im Kindergarten droht keine Corona-Gefahr - Pläne der Parteien für die Gemeinderatswahl in Graz-Umgebung: Wahlkampf auf Sparflamme - Nirgendwo gibt‘s mehr neue Schulen als in Graz - Grazer Sportler des Jahres - Grazer Film heimst international Preise ein - Die ersten Gastgarten-Erweiterungen starten - Corona-Hilfe für Gemeinden

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28 graz www.grazer.at 17. MAI 2020 S E R V I C E Leser Briefe redaktion@grazer.at Irreführendes Denken Von der Grazer Stadtpolitik aufgegebene Straßen und Plätze, wie die Annenstraße, der Griesplatz, der Andreas-Hofer- Platz – aber auch der Jakominiplatz mit dem Vorplatz beim Steirerhof –, verleihen der Stadt das Flair vieler osteuropäischer Städte vor der politischen Wende Anfang der 1990er Jahre. Mit dem Unterschied, dass Letztgenannte zumindest sauber waren. Das sind innerstädtische Örtlichkeiten, die von Touristen und Handelskunden grundsätzlich und von den Grazerinnen und Grazern nach Möglichkeit gemieden werden. Horrende innerstädtische Geschäftsmieten von weit über 100 Euro pro Quadratmeter, das von mir vorstehend angesprochene politische „Wurschtigkeitsgefühl“ und die an allen Ecken und Enden postierten Einkaufszentren mit ausreichender Parkplatzkapazität reißen ein Loch nach dem anderen in die Geschäftszeilen des Hauptplatzes, dessen Seitengassen, in der Sporgasse, der Herrengasse sowie anderen Örtlichkeiten. Und trotzdem gibt es in Graz eine Organisation, die „Grazer Tram-Lobby“, die sich mit aller Vehemenz für einen Straßenbahnanschluss an das größte steirische Einkaufszentrum, das ja nicht einmal zu Graz gehört, einsetzt. Mehr möchte ich dazu nicht sagen bzw. schreiben. Josef Frühwirt, Graz * * * Blaue Verharmloser Zum Leserbrief „Normale Normalität“: Das hochansteckende Coronavirus hat nicht nur in kürzester Zeit in Österreich 615 und weltweit 277.860 Pandemie todesopfer gefordert, sondern unser gesamtes tägliches Leben negativ verändert. Unserer verantwortungsbewussten, türkisgrünen „K&K“ (Kurz&Kogler) Bundesregierung und ihren relativ rasch gesetzten Schutzmaßnahmen, aber auch dem mutigen Einsatz systemrelevanter Organisationen und der Disziplin meiner Mitbürger ist es zu danken, dass ein weiteres großes Sterben im Gegensatz zu anderen Ländern bislang verhindert wurde. Die skandalgebeutelte FPÖ erfrecht sich nun, aus dieser, erst durch eine zukünftige Impfung wirklich beendeten gesellschaftlichen Notsituation, politisches Kapital zu schlagen und schamlos auf Wählerfang zu gehen. Wirklichkeitsferne Parolen wie zurück zu einer „normalen“ und nicht „neuen Normalität“ und „Allianz gegen den Coronawahnsinn“ sollen ihr dabei helfen. Solche Covid- 19-Verharmlosungsaktionen dürften aber wohl wieder einmal nur ein Schuss ins eigene „blaue Parteiknie“ werden und eine zweite, noch gefährlichere Infektionswelle heraufbeschwören. Allen, denen die Lockerungen der Vorsichtsregelungen nicht schnell genug gehen können, sei in ihr Lebensstammbuch folgender Grundsatz geschrieben: „Gesundheit ist nicht alles, aber alles ist nichts ohne Gesundheit!“ Gerhard Maurer, Graz-Stattegg * * * Eigenverantwortung Gesundheitsminister Anschober hat es immer wieder betont, die Bundesregierung setzt, was die Einhaltung der Corona-Maßnahmen betrifft, auf die Eigenverantwortung jedes Einzelnen. Wer dieser Tage in verschiedene Supermärkte geht, kann Unterschiedliches beobachten. Da kommen Menschen brav mit Mund-Nasen-Schutzmasken, desinfizieren die Haltegriffe des Einkaufswagens und die Hände und halten Abstand. Andere wiederum pfeifen drauf und müssen vom Personal immer wieder auf die Maskenpflicht hingewiesen werden. Es ist ein Dilemma. Dabei schützt einen die Rücksichtnahme auf andere auch selbst. Ich hoffe mit vielen anderen, dass das Ganze nicht nochmals von vorne losgeht, ich meine eine zweite Welle kommt. Alexander Baumann, Graz In der Auster in Eggenberg wird es heuer mehr Platz zum Baden und auf den Liegeflächen geben. Die Besucherzahl ist wie in anderen Bädern beschränkt. HOLDING Telefonanmeldung möglich ■■ In nicht ganz zwei Wochen ist es so weit: Die Freibäder dürfen am 29. Mai etwas verspätet in die Badesaison starten. Die Holding plant, um die Einhaltung der Sicherheitsabstände zu gewährleisten, für die sechs Grazer Bäder ein Online-Reservierungssystem, in dem man sich seinen Platz per Mausklick aussuchen und auch online bezahlen kann. Das passte einigen älteren „Grazer“-Lesern gar nicht – sie sahen sich durch das System um den Badespaß gebracht. „Die Kassen werden trotzdem besetzt sein“, beruhigt Holding-Sprecher Gerald Zaczek-Pichler. „Senioren können gerne anrufen, um einen Platz zu reservieren, oder persönlich vorbeikommen – da können wir halt nicht garantieren, dass sie hineinkommen.“ Die Zahl der Personen ist nämlich beschränkt: Bis zu 1500 Gäste sollen etwa in der Auster erlaubt sein.

17. MAI 2020 ANZEIGE graz 29 LJV AARGAU, GETTY Die kleinen Rehkitze verstecken sich, während ihre Mutter Nahrung sucht. Was für Hunde noch Spiel ist, kann für sie aber tödlich enden. Hundebesitzer aufgepasst: Viele Rehkitze in Gefahr! Aus Respekt vor der Natur. Nachdem die Zahl der Risse heuer bisher stark zunimmt, rufen die steirischen Jägermeister Spaziergänger dazu auf, Hunde an die Leine zu nehmen. Sie sind gerade einmal ein Kilo schwer und – wenn sie auf ihren noch wackeligen Beinchen stehen – so groß wie eine auf die Längsseite aufgestellte Packung Milch: Wie verletzlich und klein frisch geborene Rehkitze sind, ist für viele kaum vorstellbar. Gerade jetzt im Mai kommen die entzückenden Winzlinge auf die Welt und verlassen sich instinktiv auf zwei Dinge: auf ihre Tarnung durch ihr weiß gepunktetes Fell und darauf, dass ihre Mutter wiederkommt, um sie zu säugen. Deshalb verharren sie regungslos genau auf diesem Platz, auf dem ihre Mutter sie abgelegt hat, um selbst nach Nahrung zu suchen. Das Leben junger Rehkitze, die noch geruchlos sind, steht dabei auf Beinchen, die gerade so dick sind wie der kleine Finger eines Menschen. Hunde an die Leine Aufgrund dieser für Menschen kaum vorstellbaren Verletzlichkeit rufen die steirischen Jägermeister auch heuer Hundebesitzer dazu auf, verantwortungsvoll zu handeln und ihre Lieblinge in dieser besonders sensiblen Zeit in Wald- und Wiesengebieten nicht ungehindert frei laufen zu lassen. Freilaufende Hunde sind nämlich sowohl für die hochschwangere oder bereits in den Geburtswehen liegende Rehgeiß als auch für die schutzlosen Kitze eine permanente große Gefahr! „Ein Zwicker auch von kleinen Hunden reicht für einen qualvollen Tod der kleinen Rehkitze“, warnt Stephan Moser, Grazer Bezirksjägermeister, eindringlich. Die Hunde meinen es dabei natürlich nicht böse, aber auch spielerisches Interesse kann für die kleinen Rehe lebensgefährlich sein. Schon ein kurzes Zufassen an den dünnen Beinchen hinterlässt offene Wunden, in denen sich Fliegeneier einnisten, die zu schmerzhaften Entzündungen und bei einem Kilo Auch spielende Hunde sind laut Stephan Moser eine Gefahr. Lebendgewicht oft zum Tod führen. Häufig nimmt die Rehgeiß das verletzte Kitz nicht mehr an und zu den Schmerzen kommt das Verdursten bzw. Verhungern. Bisher starke Zunahme In Graz sind im letzten Jahr 37 Rehe durch Hunderisse qualvoll verendet, in Graz-Umgebung waren es 35 und in der gesamten Steiermark waren es sogar 289. Heuer sieht es aber nach einer weiteren Steigerung aus, wie Harald Schönbacher, Bezirksjägermeister von Graz-Umgebung, erklärt: „Gerade in der Zeit der Ausgangsbeschränkungen waren viele Menschen im Wald unterwegs, wofür wir auch vollstes Verständnis haben. Leider haben aber die Risse im Vergleich zum letzten Jahr auch stark zugenommen. Darum appellieren wir an Spaziergänger, sich möglichst nur tagsüber im Wald aufzuhalten, Hunde an die Leine zu nehmen, auf den Wegen zu bleiben und Rehkitze nicht zu berühren.“ Harald Schönbacher bittet Spaziergänger um Vorsicht.

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