26 motor www.grazer.at 17. JULI 2022 Alfa: Mit Tonale ins Hybridzeitalter Schon allein der äußere Auftritt des neuen Alfa Tonale ist überzeugend. In Blau kommt der ursprünglich in roten Farben gebaute Alfa recht gut heraus. Die Farbe ist leuchtend, warm und so sympathisch. Der Gesamtauftritt des neuen Alfa Romeo Tonale war eine sehr überzeugende Performance. Alfa Romeo Tonale Mild-Hybrid ■ VERBRENNERMOTOR: Hubraum 1469 ccm, Leistung 130 PS (96 kW), Beschleunigung 0–100 km/h in 9,9 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 195 km/h, Abgasnorm Euro 6D, Getriebe: 7-Stufen-Doppelkupplungsautomatik, Frontantrieb ■ ELEKTROMOTOR: elektrische Spannung 48 Volt, Leistung 20 PS (15 kW) ■ VERBRAUCH: kombiniert WLTP 5,7 Liter/100 Kilometer, C0 2 -Emissionen 130 g/km, Tankinhalt: Benzin 55 Liter ■ ABMESSUNGEN: Länge 4,52 Meter, Breite 1,84 Meter, Höhe 1,60 Meter Radstand 2636 mm, Eigengewicht 1600 Kilo, Kofferraumvolumen 500 bis 1550 Liter ■ PREIS: ab 35.000 Euro (Ausstattung Testauto 39.000 Euro) ■ AUTOHAUS: Vogl+Co, Schießstattgasse 65, Graz, Tel. 0 316/8080, www.vogl-auto.at GUTER START. Mit dem neuen Tonale geht man bei Alfa Romeo erste Hybrid-Schritte. Den Anfang macht ein Mild-Hybrid, ein Plug-in-Hybrid kommt im Herbst. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Die Freude, endlich den lang erwarteten Alfa Romeo Tonale Mild-Hybrid testen zu können, war groß. Ich bin selbst früher alle möglichen Modelle von Alfa gefahren und war damit meist gut unterwegs. Tief in mir drinnen schlummert sicher ein kleiner Alfista. Daher hat ein neuer Alfa Romeo bei mir schon vom ersten Kilometer weg ein Stein im Brett. Das lange Warten hat sich gelohnt, die Italiener wissen, wie man Autos baut. Der Tonale hat einen starken eigenen Charakter. Aber lass uns einfach losfahren. Gestartet wird sportwagenmäßig schon wie gewohnt per Knopfdruck am Lenkrad. Der Alfa zeigt, dass das italienische Feuer unter der Motorhaube nach wie vor am Lodern ist. Der Wagen schiebt richtig an. Die 130 PS sorgen für einen Sprint von 0 auf 100 km/h in 9,9 Sekunden. Und an Spitze verspricht der Tonale 195 km/h. Es ist wieder das typische Alfa-Fahrfeeling. Mit dem Tonale ist man gut und gern flott unterwegs, flitzt so gut es geht durch die Innenstadt und läuft auf der Autobahn zu großer Form auf. Eben so wie früher. Die Hersteller haben den Alfa allerdings technisch gewaltig aufgerüstet. Es gibt unter vielen anderen Feinheiten einen adaptiven Tempomaten, Lederlenkrad, Einpark-Sensoren, Rückfahrkamera, Verkehrszeichenerkennung und LED-Scheinwerfer. Der Alfa ist technisch auf dem neuesten Stand. Derzeit gibt es zwei Benziner: unser Testauto mit 130 PS
17. JULI 2022 www.grazer.at motor 27 und einen weiteren Benziner mit 160 PS. Im Herbst wird noch ein Plug-in-Hybrid folgen. Echten Alfisti wird der Alfa vielleicht ein wenig zu sehr mainstream und zu wenig sportlich sein. Weit gefehlt. Mit dem Tonale wollte man auch über die Alfa-Familie hinausgehen und neue Publikumsschichten ansprechen. Der Testwagen beeindruckte allein schon mit seinem äußeren Auftritt. Die Farbe Blue Misano passt punktgenau. Den Tonale gibt es aber auch noch in Verde Montreal, Grigio Vesuvio und natürlich in Rosso Alfa, Bianco Alfa und Nero Alfa. Lautloses Anfahren Der Alfa hat in seinem Inneren sehr viel Platz für die Passagiere und für viel Gepäck. Das Cockpit ist aufgeräumt und geradezu puristisch eingerichtet. Da weiß man, dass man in einem Alfa Romeo sitzt und nicht in einem Computer-Schaltraum. Der Bildschirm ist auch nicht überdimensional, er passt genau und liefert gestochen scharfe Informationen. Das Alfa-Lenkrad in der Hand zu halten, ist ein cooles Gefühl. Ein Alfa ist anders. Die Automatik arbeitet präzise, und neu ist nur, dass der Alfa nicht mit seinem gewohnten Sound startet und losrollt, sondern anfangs auf leisen Pfoten unterwegs ist. Ich glaube, jetzt sollte man erwähnen, dass der Alfa das weltweit erste Auto ist, dass die fälschungssichere NFT-Technologie (Non-Fungible Token) nützt, durch die alle relevanten Daten des Fahrzeugs über den gesamten Lebenszyklus aufgezeichnet werden. Und diese sind nur dem Besitzer zugänglich. Was den Wiederverkaufswert erhöhen sollte. Erwähnenswert ist auch noch, dass der Tonale in jenem Werk in Neapel gebaut wird, das im vorigen Jahrhundert extra für die Produktion des legendären Alfa Sud gebaut wurde. Obwohl sich die Testfahrt mit dem Tonale nur auf Graz und Graz-Umgebung beschränkte, kann ich mir gut vorstellen, an einem Wochenende mit der Familie kurz mal nach Triest zu düsen, um ein wenig Meer zu finden. Das Cockpit ist recht puristisch, aber technisch hochwertig ausgerüstet. Es ist wieder Alfa-Fahren wie früher. ERWIN SCHERIAU (3) Das Fahren durch die Grazer Straßen war easy und entspannend, auf der Autobahn ging es ziemlich stressig vor sich und irgendwie schienen dem Alfa auch die Landstraßen besser zu gefallen. Mir persönlich hat das Testen großen Spaß gemacht, ich dachte nicht, irgendwann einmal wieder Alfa-Feeling zu spüren. Ich weiß, beim Thema Alfa scheiden sich die Geister. Am besten ist es, den neuen Alfa Tonale selbst zu testen, um zu sehen, ob einen das Alfa Feeling erfasst.
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