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17. Februar 2019

- Mauern, Urnen und Münzen sollen sichtbar werden: Stadt Graz will alte Schätze heben - Heimwegtelefon ist Erfolgsstory - Unruhe auf den Grazer Bauernmärkten - Neue Rekorde für die Bibliotheken - Grazer gehen Fahrrad-Diebstähle vor - Parkplatz als „Chamäleon“ - Sportplatz für SMS Bruckner - 9. „Grazer“ Wirtschafts-Stammtisch - Neues Lifestyle-Magazin „der Insider“ präsentiert

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6 graz www.grazer.at 17. FEBRUAR 2019 K O M M E N T A R von Vojo Radkovic ✏ vojo.radkovic@grazer.at Schulterzucken bringt Schule keinen Platz ... W as ist an dem Wort „dringend“ so schwer zu verstehen? Seit sehr langer Zeit klagt das historisch bedeutende Grazer Akademische Gymnasium über enormen Platzmangel. Eigentlich ist jetzt schon für zwei Klassen kein Platz mehr. Eine Erweiterung der Schule wäre dringend, so die Leiterin des Gymnasiums. Exakt gegenüber der Schule, die inmitten von Graz in einem Altstadtensemble steht, gibt es ein Haus der Stadt Graz, wo man freie Räume hätte und in die die Schule gerne hineinwachsen würde, dringend, versteht sich. Der für die Immobilien und Finanzen zuständige Hofrat ist sich der Dringlichkeit bewusst. Aber es geht nichts weiter. Der Hofrat hat einem Runden Tisch mit allen Beteiligten zugestimmt, die Stadt wollte das arrangieren. Aber die Bildungsdirektorin hat die Organisation samt Einladungszeremonie an sich gezogen – und? Ja, richtig, da geht nichts weiter. Wenn Bildungsreformen in dem Tempo, in dem man Raumbedarfslösungen findet, ablaufen, dann danke. Da werden wir noch lange über nötige Reformen reden. Die zuständige Politikerin und Bildungslandesrätin reagierte auf eine Anfrage der Grünen nur mit Schulterzucken: „Nicht zuständig.“ Welche Note werden die Verantwortlichen jetzt wohl im Semesterzeugnis vorfinden? Genau: dicke fette 5! STADT GRAZ/FISCHER Heimwegtelefon ist Erfolgsstory EFFEKTIV. Das Heimwegtelefon hat sich bewährt. Und immer mehr Städte wollen dieses Grazer Modell. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Das „Heimwegtelefon“ ist mittlerweile in ganz Österreich bekannt. Im November 2016 wurde das einzigartige Service der Stadt Graz ins Leben gerufen. Menschen, die sich auf ihrem Heimweg unsicher fühlen, können so von speziell geschulten Ordnungswächtern per Telefon nach Hause begleitet werden. Das Telefonieren mit der Ordnungswache gibt den Anrufern ein verstärktes Sicherheitsgefühl. Sollte man unterwegs belästigt oder gar Heimwegtelefon ■■Hauptanrufer: Frauen zwischen 20 und 25 Jahren, gesamt 85–90 Prozent Frauen. ■■Kürzeste Gesprächsdauer: Das kürzeste Telefonat dauerte 30 Sekunden. ■■Das längste Gespräch dauerte 41 Minuten. ■■Erreichbarkeit: Das Heimwegtelefon ist am Freitag, Samstag und vor Feiertagen von 22 Uhr bis 3 Uhr früh besetzt, Tel. 0 316/872-2277. T R E N D B A R O M E T E R Grazer im Rampenlicht 1. Siegfried Nagl 75 Die Debatte um eine Bürgerbefragung zum Thema Plabutsch-Seilbahn brachte dem Grazer Stadtchef den Spitzenplatz in den Nachrichten ein. verfolgt werden, verständigt die Ordnungswache sofort die Polizei. Immer öfter rufen Menschen auch außerhalb von Graz an und in Kooperation mit der Stadt Graz wird seit 1. November 2018 auch in Wiener Neustadt und seit 1. Februar 2019 in der Stadtgemeinde Amstetten das „Grazer Heimwegtelefon“ angeboten, Linz wird mit 1. Mai folgen. Innsbruck und Villach haben schon in Graz angefragt und das Land Südtirol zeigt Interesse an dem Service. Die Erfolgsgeschichte des Grazer Heimwegtelefons basiert übrigens auf der Idee der freiheitlichen GR Claudia Schönbacher. Vizebürgermeister Mario Eustacchio, der das Projekt in seinem Ressort umgesetzt hat: „Sicherheit ist für uns ein wichtiges Thema. Ich freue mich, dass das Heimwegtelefon in Graz und nun auch von anderen Städten so gut ange- Freundliche Ordnungswächter begleiten per Telefon nach Hause. STADT GRAZ nommen wird. Wir sind hier eindeutig Vorzeigestadt.“ Das Heimwegtelefon funktioniert jetzt auch als Jugendschutz- Hotline. Dieses Service ist wichtig, da hier etliche Bestimmungen ab 1. Jänner 2019 geändert wurden. Alexander Lozinsek, Wolfgang Hübel, Claudia Schönbacher, Barbara Muhr und Vizebgm. Eustacchio (v. l.) bei der Heimwegtelefon-Präsentation 2016 FISCHER Wer diese Woche wie oft in heimischen Medien vorkam 2. Hermann Schützenhöfer, LH 62 3. Beate Hartinger-Klein, Sozialministerin 58 4. Andreas Gabalier, Sänger 46 5. Juliane Bogner-Strauß, Frauenministerin 41 derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG: Gerhard Goldbrich | ASSIS TENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 666 6918) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Mag. Daniel Windisch (0664/80 666 66 95), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Philipp Braunegger (0664/80 666 6600), Mag. Birgit Schweiger (Lektorat), Redaktion Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0 664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 68 48), Robert Heschl (0664/80 66 66 897), Mag. 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17. FEBRUAR 2019 www.grazer.at graz 7 Unruhe auf den Bauernmärkten ÄRGER. Bauernbetriebe klagen über neue Marktrichtlinien und die Verdrängung durch große Händler. Von Daniel Windisch daniel.windisch@grazer.at Unruhe herrscht derzeit auf den Grazer Bauernmärkten. Der Grund: Seit die Stadt Graz die Richtlinien für landwirtschaftliche Märkte geändert hat, klagen vor allem kleine Marktbeschicker, dass sie sich die gestiegenen Standgebühren – besonders am Kaiser-Josef- und am Lendplatz – nicht mehr leisten bzw. ihren Standplatz verlieren können. Die Stadt habe mit der Neuregelung das Prinzip „Wer öfter kommt, zahlt weniger“ eingeführt, sagt Georg Resch vom Verein freie Bauernmärkte Graz. Doch das sei „nicht zielführend und schadet dem Markt mehr, als es nutzt. Auch Kleinbetriebe, die nur einmal wöchentlich oder gar nur saisonal kommen, tragen zur Marktbelebung bei und haben ein Recht auf Platzsicherheit“, wünscht sich Resch „Platzsicherheit zum erschwinglichen Preis auch für Kleinbetriebe mit Kurzzeitanwesenheit“. „Getarnte Händler“ Der Versuch, die Bauernmärkte auch an Wochentagen stärker zu beleben, sei gescheitert, kritisiert auch Grün-Gemeinderätin Andrea Pavlovec-Meixner – denn stattdessen seien die Tarife für viele kleinere Produzenten unerschwinglich geworden. Es komme zu „einer schleichenden Verdrängung durch Großbetriebe“. Die kleinen Beschicker „machen die Vielfalt und das besondere Flair der Grazer Bauernmärkte aus und leisten einen wertvollen Beitrag zur Marktbelebung. Als landwirtschaftliche Direktvermarkter getarnte Händler, deren Besonders auf den Bauernmärkten am Lendplatz (Bild) und am Kaiser- Josef-Platz klagen kleinere Beschicker über zu hohe Kosten. GRAZ TOURISMUS/SCHIFFER ‚Erzeugnisse‘ sich kaum von Supermarktware unterscheiden, schädigen hingegen die Glaubwürdigkeit der Bauernmärkte nachhaltig“, so Pavlovec-Meixner. Der für die Märkte zuständige FP-Vizebürgermeister Mario Eustacchio reagiert auf die Kritik: In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag kündigte er unter anderem an, dass die Herkunft der Waren auf den Bauernmärkten strenger kontrolliert werden soll, um „falsche“ Beschicker rasch auszuforschen.

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