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16. Februar 2020

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- Zahlreiche Geschäfte stehen leer, Experte warnt: Die Innenstadt ist in zwei Jahren ausgestorben - Am Stadtrand steigt die Angst vor Verbrechen - Generalsanierung: Stukitzbad und Augartenbad werden modernisiert - Stadt, Land & Region starten neue Mobilitätsplattform - Wasserspielanlage für den Augarten geplant - Nach Verspätung: Bald eröffnet das neue Café Jakomini - Oberlandler Ball 2020

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6 graz www.grazer.at 16. FEBRUAR 2020 K O M M E N T A R von Vojo Radkovic ✏ vojo.radkovic@grazer.at Einbrecher demütigen ihre Opfer D as schlimmste Gefühl, welches man nach einem Einbruch verspürt, ist das der Machtlosigkeit. Wir wohnten im „sicheren“ Bezirk Geidorf im 7. Stock eines Siedlungshauses. Die Einbrecher kamen zu fünft. Vier brachen bei uns und beim Nachbarn ein, der fünfte wartete ganz unten, um die Täter, falls nötig, zu warnen. Die hatten die Tür brutal aufgebrochen, in der Wohnung gewütet, alle Laden herausgerissen, das wenige Bargeld genommen und mussten offenbar ihren „Bruch“, so heißt das im Jargon, abbrechen. Laut Polizei waren es keine Österreicher. Der Spurensicherer kam schon ziemlich genervt von drei anderen Einbrüchen. Wir hörten nichts mehr von der Polizei, die Ermittlungen verliefen im Sand. Für meine Frau war das ein Schock, nur durch Zufall war sie gerade nicht in der Wohnung. Ein Gefühl der Unsicherheit bleibt, die Täter brechen in deine vier Wände, deinen intimsten Bereich ein. Nichts ist mehr wie vorher. Wie sagte dieser Tage ein heimischer Einbrecher im TV: Ich hole mir das von meinen Opfern, was ich nicht habe. Prävention ist offenbar die einzige Gegenwaffe, die man hat. Ein Einbruch ist ein Verbrechen, und die Täter sind Verbrecher. Und da fehlt mir jegliches Verständnis für eventuelle bittere Hintergründe. Einbruch wird nie Bagatelldelikt. Immo-Experte zeichnet düsteres Bild Grazer Innenstadt ARG. Fünf Geschäfte stehen gerade in der Herrengasse leer, ein weiteres ab Ende des Monats. Und das ist laut Immo-Makler Josef-Karl Podlesnik erst der Anfang. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Seit eineinhalb Jahren steht der ehemalige Stiefelkönig in der Herrengasse leer, im gleichen Haus sind die Räumlichkeiten von Optik Lammer zu haben. Das ehemalige „Albert“ bzw. die „Cupa Bar“ ist verlassen, ebenso die „Hallhuber“-Filiale. Erst gestern hat auch „Tally Weijl“ zugesperrt, Ende des Monats folgt „Gerry Weber“. Sechs Geschäftsflächen stehen dann in der repräsentativsten Straße der Stadt leer. „Hätte das einer vor zwei, drei Jahren behauptet, hätten alle nur gelacht“, so Josef-Karl Podlesnik, Chef von JKP Immobilien, die einige der freien Lokalitäten an den Mann zu bringen versucht. „Aber das ist erst der Anfang! Ich möchte nicht 244.800 Euro für Sicherheit LOTSEN. An 23 Stellen in Graz helfen heuer Leitpersonen Schülern über die Straße. ■ ■ „Wenn Schüler in Gruppen unterwegs sind, setzt oft der Herdentrieb ein. Läuft einer auf die Straße, laufen andere nach. Eine Leitperson kann helfend einschreiten“, erklärt Peter Spitzer vom Verein „Große schützen Kleine“. Diese Leitpersonen – sprich Schülerlotsen – stellt der Verein ERfA zur Verfügung: An 23 Orten in Graz stehen sie während der Morgen- und Mittagsstunden sowie nach Schulschluss bereit, um junge Schüler sicher über die Straße zu lotsen. Der Grazer Stadtsenat hat in dieser Woche wissen, wie die Innenstadt in zwei Jahren aussieht. Städte wie Graz werden massive Probleme haben, ihre Zentren zu füllen.“ Schuld daran sind laut dem Immo-Experten einerseits der Online-Handel, der gewisse Umsätze blockiert, aber vor allem die Mietpreise, die in dramatische Höhen gestiegen sind. „Wir bewegen uns in der Herrengasse momentan bei etwa hundert Euro pro Quadratmeter“, weiß er. „Junge Unternehmen können sich das Aufsperren gar nicht mehr leisten! Bald werden deshalb noch viel mehr Geschäftslokale leerstehen.“ Ein Ende der Entwicklungen sieht Podlesnik erst in zwei bis drei Jahren: „Die Mietpreise werden sich dann bei der Hälfte oder noch weniger einpendeln müssen, damit man überhaupt noch jemanden findet!“ 244.800 Euro für die Arbeit von ERfA lockergemacht. „Der Wunsch zu einer Aufstockung war zwar vorhanden“, heißt es aus dem Büro der Verkehrsstadträtin Elke Kahr, aber anderen Posten sei eine höhere Priorität zugeordnet worden. Wo und wann Lotsen notwendig sind, erarbeitet das Straßenamt Internationale Ketten Leichter tun sich da natürlich internationale Player. „Für den ehemaligen Stiefelkönig verhandeln wir gerade mit einem japanischen Konzern aus der Textilbranche, der in ganz Österreich starten will“, verrät Podlesnik. „Und für die Hallhuber-Räumlichkeiten interessiert sich H&M mit einer Linie.“ Wirkliche regionale Einzelunternehmer gibt es in der Herrengasse nur mehr wenige: Klammerth, Haller oder Schullin sind eher die Ausnahmen. „Heimische Jungunternehmer müssen eher in die Seitengassen“, bestätigt auch WK-Regionalstellenleiter Viktor Larissegger das Problem mit den hohen Preisen. Ein ganz so düsteres Bild wie Podlesnik möchte er aber ebenso wie Citymanager in Kooperation mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit entsprechend eines Kriterienkatalogs. Dieser beinhaltet die Frequenz der Schüler und die Entfernung zur Schule. Spitzer appelliert an Eltern, ihren Kindern dennoch die Entscheidungsfähigkeit im Verkehr anzutrainieren. SWIS Für einen sicheren Schulweg empfehlen Experten den Eltern, ihren Kindern trotz Lotsen das richtige Verhalten im Verkehr beizubringen. STADT GRAZ derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG: Gerhard Goldbrich | ASSISTENZ: Jasmin Strobl (664/80 666 6695) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Philipp Braunegger (0664/80 666 6600), Svjetlana Wisiak, CvD (0664/80 666 6491), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Birgit Schweiger (Lektorat), Redaktion Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. 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16. FEBRUAR 2020 www.grazer.at graz 7 in zwei Jahren leer Heimo Maieritsch nicht zeichnen. „Wir haben einen bunten Mix. Der Markt als auch die Standorte werden immer gut bewertet. Aber die Hauseigentümer sind schon gefordert, die Mieten zu überdenken.“ Für Larissegger ist Fairness ein Riesenthema. „Der Online-Handel hat oft Steuervorteile. Wer alles online im Ausland kauft, gefährdet die Lebensqualität einer Stadt!“ Um die Innenstadt attraktiv zu halten, gelte es den Öffi-Verkehr zu forcieren, aber Autos nicht auszusperren. Wenn Parkplätze an der Oberfläche verschwinden, müsse es Ersatz geben. Und da die Stadt sich Jahr für Jahr über mehr Touristen freuen darf, sei das Potenzial für gute Frequenzen gegeben. Tourismus-Hochburgen haben es auch laut Podlesnik leichter: „Gerade Graz und Linz werden massiv mit dem Problem der leeren Innenstädte zu kämpfen haben, Städte mit 200-300.000 Einwohnern leiden am meisten. Je mehr Touristen, desto mehr Chancen.“ ➠ ➠ Gleich zwei Geschäftsflächen stehen in der Herrengasse 26 gerade leer. In der Haupteinkaufsstraße sind es bis Monatsende noch vier weitere. LUEF

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