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15. Februar 2022

- Noch heuer mehr als 4000 Wohnungen: Ungebremster Bauboom in Graz - Neueröffnung im Ex-Capperi: Hummel ist bereit für die Landung - Kriminalstatistik 2021: Wenigste Straftaten seit 10 Jahren - Landtag: Streit um Fernwärme, Imppfpflicht und Pflege

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6 graz www.grazer.at 15. FEBRUAR 2022 Landtag Steiermark: Streit um Fernwärme, Impfpflicht & Pflege L a n d e s - hauptmann Hermann Schützenhöfer bezog heute erneut zur Impfpflicht Stellung. LANDTAG FOTO FISCHER STEIERMARK/ DEBATTE. Bei der zweiten Landtagssitzung des Jahres waren neben der Impfpflicht auch die Verwendung von Öl im Grazer Fernwärmekraftwerk in der Puchstraße sowie Entlastung im Pflegebereich Thema. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Die steirische Landespolitik traf heute zum zweiten Mal im heurigen Jahr zur Landtagssitzung zusammen – und zum zweiten Mal, war die Impfpflicht eines der zentralen Themen. FPÖ- Klubobmann Mario Kunasek wollte von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer wissen, wie das Gesetz umgesetzt werden soll. Schützenhöfer betonte, dass die Vollziehung des Gesetzes ab 16. März sichergestellt sei. Beim morgigen Bund-Länder-Gipfel wolle er sich für kostenpflichtige Tests stark machen, wobei er offen lasse „ob das für alle gilt oder nur für die Ungeimpften“, so Schützenhöfer. Für letztere jedenfalls. Öl und Boden Für Aufregung sorgte die vergangene Woche bekannt gewordene Tatsache, dass die Grazer Fernwärme auch mit Heizöl gespeist wird. Die Neos befragten Landesrätin Ursula Lackner (SPÖ), zu dieser „energiepolitischen Geisterfahrt“, wie Klubobmann Niko Swatek es bezeichnete. Lackner betonte in ihrer Antwort, dass „Öl keine Zukunft in der Fernwärme“ habe, verwies aber auch darauf, dass sich die Fernwärmeversorgung nicht sofort umstellen ließe. Von den Neos und anderen Parteien gab es im Anschluss Kritik. Die Grünen kündigten eine schriftliche Landtagsanfrage zum Thema an. KPÖ-Landtagsabgeordneter Werner Murgg forderte Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang auf, „mit der Energie Steiermark eine Lösung zu finden, um die Ölverheizung ehestmöglich wieder abzustellen. Die dadurch entstehenden Mehrkosten müssen vom Land – notfalls auf Kosten der Dividende – abgedeckt werden“, so der KP-Politiker. Ebenfalls an Lackner richtete sich eine dringliche Anfrage der Grünen zum Thema Bodenverschwendung. Allein im Jahr 2020 sei der Bodenverbrauch der Steiermark bei 10,2 Quadratkilometern gelegen – einem Viertel des Wertes von Gesamtösterreich. Die Grünen wollten in 14 Fragen der angekündigten Novellierung der Raumordnung nachgehen, die mehrfach verschoben wurde. Pflege im Fokus Zentrales Thema der heutigen Landtagssitzung war auch die Pflege. Die Grünen um Gesundheitssprecher Georg Schwarzl drängten in einer Befragung von Landesrätin Juliane Bogner- Strauß auf einen Ausbau von Kurzzeitpflegebetten. „Pflegende Angehörige müssen entlastet werden. Und: Vorübergehend pflegebedürftige Menschen brauchen eine gute Versorgung und vor allem den Ausblick, bald wieder in ihr gewohntes Umfeld, also in die eigenen vier Wände kommen zu können. Durch den Ausbau der Kurzzeitpflege wird auch eine Entlastung von Krankenhäusern und der Langzeitpflege sichergestellt,“ so Schwarzl. Bogner-Strauß hingegen verwies auf über 1.400 bis 2.025 eingeplante Betten. Die FPÖ wiederum rückte den Personalmangel im steirischen Gesundheits- und Pflegewesen in den Fokus. „Die Landesregierung muss mit aller Vehemenz auf Bundesebene die mehrfach zugesagte und stets verschobene Pflegereform mit dem nötigen Nachdruck einfordern“, so Gesundheitssprecher Marco Triller im Vorfeld. Diesbezüglich stellte er einige Fragen an Bogner-Strauß. Die FPÖ stellte auch ein Maßnahmenpaket vor: von einer Erhöhung des Pflegegelds über eine faire Entlohnung bis zum Ausbau von Entlastungsangeboten für pflegende Angehörige. Weitere Tagesordnungspunkte waren unter anderem ein (abgelehnter) Entschließungsantrag der Grünen für die Ausweitung der Kontrollen von Tiertransporten, die Forderung der Einrichtung von Bürgerräten auf Landesund Gemeindeebene von den Neos sowie die Offenlegung von Regierungsinseraten in Medien durch die FPÖ. Der Ausbau der Schieneninfrastruktur der GKB war als Regierungsvorlage Thema.

15. FEBRUAR 2022 www.grazer.at graz 7 Michael Hiden, Grazer Musiker und Originale Trachtenlegende aus GU Michael Hiden ist in Übelbach und darüber hinaus bekannt. Als Musiker bereiste er die Welt, als Trachtenverkäufer ist er erfolgreich, mit seinem „Lederhosenfest” lockt er Menschen aus ganz Österreich nach Übelbach. Musik, Trachten, Lederhosenfest. Wie kam es zu alldem? Ich bin ja Schuhmacher-Meister – und durch das Musikspielen habe ich mit der Zeit gemerkt, dass mir auch die Tracht ein bisschen gefällt (lacht). Dann hat sich das ergeben – und aus dem Schuhgeschäft ist eine zusätzliche Trachtenboutique geworden, heute sind es schon zwei. Zum Lederhosenfest: da war ich öfter bei einer Lederhosenpräsentation auf einer Alm. Irgendwann hat der Veranstalter gemeint, ihm wird das zu viel. Wir haben es dann in Übelbach probiert und es ist sofort angenommen worden – gleich beim ersten Mal waren fast 1000 Leute und es ist immer weiter gewachsen. Am 16. Juni ist es heuer wieder soweit, vermutlich wieder mit einem Sonderzug von Graz nach Übelbach. Was bedeutet Ihnen Heimat? Da geht es um die Wertschätzung der Kultur. Ob Tracht, Volksmusik – da gehört eine gewisse Liebe dazu. Haben Sie spezielle Hobbys? Mountainbiken. Und ich habe eine Wanderrunde, von jung bis junggeblieben, da gehen wir jeden Dienstag auf den Schöckl. Der Grazer Hausberg taugt uns einfach. Manchmal stimmen wir da auch ein paar Jodler an. Ist der Schöckl ihr Lieblingsort? Eigentlich wäre das die Plotscherbauerhütte Richtung Gleinalpe. Da gibt es wunderschöne Wanderungen. Wenn Sie die Steiermark verlassen müssten – in welches Land würden Sie ziehen? Mexiko. Die Berge, die Leute – mir gefällt das Land einfach. FABIAN KLEINDIENST Michael Hiden ist als Unternehmer und Musiker ein Übelbacher Original. KK

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