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15. August 2020

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- Diözese Graz-Seckau investiert Millionen in die Kirchen-Sanierung - Wohnprojekte geplant: Stadt verkauft 11.000 Quadratmeter Wiese - 2021 wird Graz das Flugsport-Zentrum - Mur: Hochwasser verschlechtern die Wasserqualität - Experten fürchten Rückschritt: Lkw-Verkehr blieb trotz Krise stark - Neue urbane Boulderhalle in Graz

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2 die seite zwei www.grazer.at 15. AUGUST 2020 K O M M E N T A R von Verena Leitold ✏ verena.leitold@grazer.at Sind wir eigentlich noch ganz bei Trost? W as ist denn eigentlich mit den Leuten los? Diese Frage muss man sich in letzter Zeit häufig stellen, wenn man es sich antut, die Kommentare auf Social-Media-Plattformen zu lesen. Und da geht es jetzt nicht nur um dämliche Verschwörungstheorien oder bedenkliche Engstirnigkeit. Die Leute werden immer boshafter und haben die meiste Freude daran, wenn jemand anderem etwas Schlechtes widerfährt. Am Dienstag versuchten 87 Einsatzkräfte, eine Frau im Teich nördlich des Cargo Centers zu retten – vergeblich, für sie kam jede Hilfe zu spät. Gleich mehrere User wiesen darauf hin: „Dort darf man gar nicht baden.“ Am Montag übersah ein Radfahrer eine rote Ampel in Mariagrün, kollidierte mit einer Straßenbahn und wurde dabei schwer verletzt. Hier eine Auswahl der unzähligen Kommentare zu diesem Unfall: „Geschieht ihm recht“, „Selbst schuld. Dem gehört nicht nur das Fahrrad, sondern auch der Führerschein weggenommen “, „Der soll froh sein, dass nicht mehr passiert ist“, „Mein Mitleid hält sich in Grenzen“. Auf die vielen Insolvenzmeldungen der letzten Wochen wird dann einfach zigfach mit „Ha ha“ reagiert. Da muss man sich wirklich fragen: Geht’s noch? Ist unsere sogenannte Humanität inzwischen so weit verkommen, dass wir sie am besten zum Humus auf den Komposthaufen werfen sollten? Ellenbogentechnik ist inzwischen leider salonfähig geworden. Aber dass wir inzwischen nicht mal mehr auf unsere eigenen Vorteile, sondern nur die Nachteile der anderen aus sind, gibt zu denken! FEIERTAGS-FRÜHSTÜCK MIT... ... Popstar Julian le Play Frühstück im Hotel. Daheim gibt es keines, da ist dem Popstar jede Minute Schlaf heilig. ELMAR GUBISCH Nach langer Pause ist er wieder da: Julian le Play über seine neue LP „Tandem“, Spaß am Kochen, die Zeit in Asien und Vorfreude auf die Graz-Show. Hellwach? Sind Sie ein Frühaufsteher? Nein, nur wenn’s um die gleichnamige Single geht. Sonst eher nicht. Steh oft erst im letzten Augenblick auf, wenn ein Termin ansteht. So wie heute. Wir treffen uns, übrigens zum ersten Mal nach vier Jahren, schon um 9 Uhr. Statt um 8.15 Uhr hat mich das Hotel erst um 8.50 geweckt, zum Glück war ich schon früher (hell)wach und es ist sich grad noch Duschen ausgegangen. Frühstück also eher zu Brunchtime? Kaffee reicht meist. Mir ist jede Minute Schlaf heilig. Wenn ich frühstücke, dann auswärts in einem Lokal, wo es bis mindestens 15 Uhr Frühstück gibt. Im Corona- Lockdown habe ich mein Kochrepertoire erweitert. Ich mach gern Geschnetzeltes in jeder Form, Currys, aber auch hervorragende Spinatknödel mit Käsefüllung. Vor vier Jahren war „Zugvögel“ ein großer Erfolg, die Tour vorbei, der Stecker plötzlich raus? Alle zwei Jahre ein neues Album, eine neue Tour. Ich habe meine Songs immer allein geschrieben. War viel auf Reisen, und da sind schon Konzepte entstanden. 2016 dann so etwas wie eine Schaffenskrise, eine Schreibblockade. Die Tour war vorbei. Ich war zuhause und dachte, mir fällt die Decke auf den Kopf. Nichts ging mehr. Dann war ich mal weg. Bin das halbe nächste Jahr herumgereist, war bei meiner Schwester auf Sri Lanka, war auf Bali. Und ich habe keine Musik gemacht. Ich dachte schon, ich lasse es und bleib auf Sri Lanka , da kann man auch mit wenig gut leben. Was Sie aber doch nicht realisierten ... Als ich wieder heimkam, war ich wie ausgewechselt. Ich habe bisher immer alles meiner Musik untergeordnet. Jetzt wusste ich, falsch, erst kommt das Leben und dann die Musik. Also erst Blockade, dann Kreativ-Explosion? „Tandem“ ist ein tolles Album geworden. Ich habe mich weiterentwickelt. Ich konnte plötzlich mit anderen Menschen arbeiten, probierte es mit fremden Musikern in Wien, Berlin oder auch in Bayern. Dann fand ich ein Dream-Team aus vier Leuten, und das Resultat ist jetzt das vierte Album „Tandem“. Ein Hit das Duett „Hellwach“ mit Toksi. Das war sehr unkonventionell. Wir haben uns bis vor wenigen Tagen noch nie getroffen. Ich bin Toksi länger schon auf Instagram gefolgt und habe sie angeschrieben, ob sie da mitsingen möchte. Sie sagte ja, aber sie sei gerade in Vietnam unterwegs. Ich organisierte über Freunde ein Tonstudio in Kambodscha, und dort nahm sie allein ihren Part und das Video für „Hellwach“ auf. Wie war der Corona-Lockdown für dich? Ich hatte vor allem Angst um meine Eltern. Die Bilder von Bergamo waren erschreckend. Ebenso die darauf folgende Wirtschaftskatastrophe. Ich kann ja digital on air sein. Backliner, Lichttechniker, Security, Veranstalter, Musiker stehen vor dem Nichts. Auch die Show in Graz wurde gecancelt. Leider, ich trete so gerne in Graz auf und hoffe, dass der neue Termin am 13. Mai 2021 halten wird. Bis dahin läuft’s als TV-Talker auf SAT 1? Ja, ich mache auf SAT 1 regelmäßig um 20.05 Uhr die Show „Julian le Play Tandem Talk“. Geht sich noch Zeit für Urlaub 2020 aus? Ja, ein paar Tage am Attersee, Weißensee oder Wörthersee. Aber auf jeden Fall in Österreich. Und, ist da noch Platz für eine Beziehung? Ja, da ist noch Platz. VOJO RADKOVIC Julian le Play (bürgerlich Julian Heidrich) wurde am 27. Juni 1991 in Wien geboren. Le Play ist Sänger, Songschreiber und Radiomoderator. Karrierestart war die Teilnahme am Kiddy Contest und der Castingshow „Helden von morgen“. Le Play veröffentlichte vier Alben und etliche Singles. Dreimal gab es für Julian le Play einen Amadeus-Award. Zuletzt 2017 für das „Album des Jahres“ (Zugvögel).

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