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14. Oktober 2018

- Winterspiele 2030 in Graz: Die olympische Flamme lodert wieder - Graz kämpft für Flüsterbims - Dreispuriger Ausbau der A9 rückt näher - Grazer Dom braucht Hilfe für Renovierung - Klimabilanz hat sich verbessert - 48 Prozent der Grazer Volksschüler auch nachmittags in der Schule - Graz soll seine Wildtiere besser schützen - Neue Vision für die Merangasse - EuroSkills und Aufsteirern: Handwerk trifft Tradition - Christbaum heuer nur auf Kurzbesuch - 8. „Grazer“ Wirtschafts-Stammtisch

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14 graz www.grazer.at 14. OKTOBER 2018 Graz soll seine Wildtiere schützen WILD. Füchse, Dachse, Wildschweine: In Graz leben verschiedene Wildtiere. Um sie besser schützen zu können, soll die Stadt am Projekt „StadtWildtiere“ teilnehmen, bei dem Bewohner Beobachtungen melden können. Gemeinderätin Andrea Pavlovec- Meixner (hier mit Babymarder) möchte Wildtiere in der Stadt schützen. GRÜNE Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Eine neue Studie hat kürzlich gezeigt: Im Stadtpark leben nur mehr zehn Eichhörnchen („der Grazer“ berichtete). Um diese, aber auch andere wild lebende Tiere besser schützen zu können, stellt Mandatarin Andrea Pavlovec- Meixner von den Grünen kommenden Donnerstag einen Antrag im Gemeinderat: Graz soll am Projekt „StadtWildtiere“ teilnehmen. Gemeint ist die Onlineplattform, die von der Veterinärmedizinischen Universität in Wien 2015 gegründet wurde. Auf dieser können Bewohner Beobachtungen sammeln und Fotos dazu hochladen. Diese werden zusammengeführt und auf Karten dargestellt – die Uni kann daraus wertvolle Schlüsse ziehen. Neben Wien sind auch Zürich, Bern oder St. Gallen dabei. Rund 8000 Beobachtungen wurden bisher auf der Plattform geteilt. Außerdem bekommen die Bewohner Informationen, was zu tun ist, wenn sie alleingelassene Jungtiere finden. „Ich würde mich freuen, wenn die Stadt Graz an ,StadtWildtiere‘ teilnimmt. Dadurch würde das Bewusstsein für Wildtiere in der Stadt steigen und damit auch das Wissen zu den Lebensbedingungen und möglichen Verbesserungen“, so Pavlovec-Meixner. „Natürlich hoffe ich, dass viele Grazer als Stadtnaturbeobachter aktiv werden und damit letztlich auch die Wissenschaft unterstützen, Maßnahmen zur Förderung von Wildtieren in der Stadt zu entwickeln.“ Möglich wäre dies beispielsweise durch Schwerpunktmonitorings, etwa von Mardern oder Igeln, mit deren Hilfe dann eigene Schutzkorridore geschaffen werden könnten. Und auch für die Veterinärmedizinische Uni wäre eine Grazer Teilnahme äußerst wünschenswert, wurden doch bisher nur Städte nördlich der Alpen erforscht. Die Ergebnisse im südlich liegenden Graz könnten wichtige Aufschlüsse in Sachen Klimawandel bringen. Grazer Wildtiere ■■Dachs: etwa im Stadtpark, Geidorf, St. Leonhard ■■Fuchs: etwa Geidorf, St. Leonhard, Mariatrost, Andritz ■■Wildschweine: etwa in Mariatrost, Andritz, Plabutsch gesichtet ■■Fledermäuse, Eulen, Kauze, Eichhörnchen, Marder, Hasen, Igel, Rehe ... im ganzen Stadtgebiet Neue Vision für die Merangasse START. Die Grünen eröffnen die Diskussion um eine Neugestaltung der Merangasse. Statt Asphalt und Stau soll es dort bald Platz für Autos, Fußgänger und Radfahrer sowie Grünflächen und Sitzmöglichkeiten geben. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Es gibt in der Merangasse keinen funktionierenden Radweg und der öffentliche Verkehr ist eine Katastrophe aufgrund der Blechlawine, die sich jeden Tag stadteinwärts aus Richtung St. Peter in die Innenstadt wälzt“, findet David Kriebernegg von den Grünen. Deshalb startet seine Partei jetzt die Debatte um eine lebenswertere Merangasse. Mit dabei: Architekt und Stadtplaner Thomas Pilz, der die stark befahrene Straße als typisches Beispiel nennt für einen innerstädtischen Straßenraum, der durch den seit den 60er Jahren ständig steigenden Motorisierungsgrad massiv an Lebensqualität eingebüßt hat. Und Pilz hat bereits eine Vision für die Merangasse (siehe Grafik rechts). In dieser sieht er eine Reduktion des Durchzugsverkehrs und eine moderne Raumnutzung, bei der auch Fußgänger und Radfahrer ihren Platz bekommen. Flächen zum Verweilen mit Bäumen, Bänken und Tischen sollen freigehalten werden. Anstatt eintönigem Straßenasphalt sind mehr Grünflächen und architektonische Reize vorgesehen. Auftaktdiskussion Gemeinsam mit den Bewohnern möchten die Grünen einen Plan zur Neugestaltung der Merangasse entwickeln. Dazu gibt es am 20. Oktober einen Infostand an der Kreuzung zur Morellenfeldgasse und am 22. Oktober (19 Uhr) schließlich eine Podiumsdiskussion zum Thema. Nach einem Impulsreferat von Thomas Pilz diskutieren dort So könnte die Merangasse laut Architekt und Stadtplaner Thomas Pilz aussehen. PILZ Grünen-Gemeinderätin Tamara Ussner und Vize-Bezirksvorsteherin von St. Leonhard, Julia Jeschek- Zöhrer, mit Stadtplanungschef Bernhard Inninger, Barbara Urban von der Verkehrsplanung, Waltendorf-Bezirksvorsteher Peter Mayr und Kurt Eugen von der Bürgerinitiative Ostgürtel. Im Anschluss erläutert Klubobmann Karl Dreisiebner die möglichen nächsten Schritte auf kommunaler Ebene. Bewohner können ihre Ideen zur Gestaltung einbringen.

14. OKTOBER 2018 www.grazer.at graz 15 Über 100.000 Besucher strömen jedes Jahr zum Aufsteirern in die Innenstadt. 2020 werden es dank EuroSkills noch einige mehr sein. aufsteirern/Marija Kanizaj EuroSkills und Aufsteirern: Handwerk trifft Tradition mega-events. 2020 gehen in Graz zeitgleich zwei Großveranstaltungen über die Bühne. Von Daniel Windisch daniel.windisch@grazer.at Das Jahr 2020 wird aus Grazer Sicht ein besonderes: Die schwarz-blaue Stadtregierung hat 2020 zum „Kulturjahr“ ausgerufen, zahlreiche Veranstaltungen sollen das möglichst weithin sichtbar machen. 2020 ist Graz aber auch erstmals Schauplatz eines Großereignisses: Von 16. bis 20. September findet in der Murstadt die Berufs-EM EuroSkills statt. Neben 500 Teilnehmern aus rund 30 Nationen werden zahlreiche Funktionäre und Fans aus ganz Europa in Graz erwartet, die Organisatoren rechnen mit insgesamt 100.000 Zuschauern. In diesen Septembertagen könnte die Murmetropole aus allen Nähten platzen: Denn zeitgleich mit den Wettkämpfen der europäischen Nachwuchsfachkräfte geht in Graz auch noch das mehrtägige Volkskultur-Spektakel Aufsteirern mit ebenfalls mehr als 100.000 Besuchern in Szene. Doch die beiden Großveranstaltungen sollen sich nicht gegenseitig Konkurrenz machen – im Gegenteil. Die Organisatoren der EuroSkills (Angelika Ledi- neg und Harald del Negro von der EuroSkills 2020 GmbH) und die Aufsteirern-Macher (Alexandra und Markus Lientscher, Giuseppe Perna und Astrid Perna-Benzinger) haben bereits erste Gespräche geführt, in denen mögliche Kooperationen ausgelotet werden. Ziel: Handwerk (EuroSkills) und Tradition (Aufsteirern) zu verschmelzen. So ist angedacht, im Rahmen des Aufsteirerns in der Innenstadt Handwerksberufe zu präsentieren und die Festivalbesucher zum Ausprobieren zu animieren. Auch gemeinsame Feiern, in deren Rahmen die internationalen Delegationen die steirische Volkskultur von ihrer besten Seite kennenlernen, könnten Aufsteirern und Berufs-EM verbinden. Fix ist freilich noch nix, die Gespräche stehen erst am Anfang. Graz-Tourismus-Chef Dieter Hardt-Stremayr ist dennoch bereits voller Vorfreude auf 2020: EuroSkills und Aufsteirern gemeinsam in Graz zu haben, sei eine großartige Sache für den Fremdenverkehr. Und die hunderttausenden Besucher „können wir von der touristischen Infrastruktur her stemmen“.

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