12 graz www.grazer.at 14. JULI 2024 Stadt Graz ist nach wie vor Burgherrin Der Ferienbeginn wurde mit zahlreichen Attraktionen gefeiert. KK Schulabschluss im Shopping Nord ■ Im Shopping Nord wurde der Ferienstart gebührend zelebriert. Das Einkaufszentrum lud zur „ultimativen Schulschluss-Party“ in den Norden von Graz. „Wir hatten heuer originale Volleybälle oder coole Strand-Tennis-Sets für alle Kids, die mit Zeugnis zu uns kamen – natürlich nur solange der Vorrat reichte“, berichtet Centerleiterin Heike Heinisser. „Die Kinder haben sich sehr über diese wohlverdiente Belohnung für ein absolviertes Schuljahr gefreut.“ SCHRÄG. Die Stadt Graz will mit der Burgruine Gösting nichts zu tun haben. Der Pachtvertrag gilt noch, die Stadt könnte die Burg jederzeit öffnen. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Die Burgruine Gösting hat schon viel mitgemacht. Im 11. Jahrhundert erbaut, verschiedene Besitzer ertragen, und dann der 10. Juli 1723. Ein Blitz schlug ein, genau dort, wo sich das Pulverlager der Stadt Graz befand. Die einst bedeutende Höhenburg wurde ein Raub der Flammen und sie wurde nicht mehr aufgebaut. Letztlich gehörte die Burgruine einem der letzten Grafen von Attems. Wie sie dann in die Hände von Hubert Auer, dem Grazer Bäckermeister, fiel, ist nicht klar ersichtlich. Gerüchte sagen, die Burg wurde von Auer am Spieltisch gewonnen. Die schwerste Zeit erlebt die Burg derzeit. Die Stadt Graz, die die Ruine gepachtet hat und zu einem blühenden Ausflugsziel machen wollte, machte den bekannten Rückzieher. Kein Geld dafür in der Kasse, so Stadtrat Manfred Eber. Burgherr Auer stirbt, die Verlassenschaftsverhandlung zieht sich wie ein Strudelteig. Verlassenschaftsanwalt Gerold Maximilian Oberhumer sagt: „Die Stadt Graz kann die Burg für die Grazer mit Sicherheitsauflagen jederzeit öffnen. Noch gibt es keinen Erben, der die Burg übernehmen kann und auch will. Nach wie vor ist die Stadt Burgherrin. Der Pachtvertrag ist nach wie vor aufrecht.“ Keine GrazGuides Mit diesen Hinweisen konfrontiert heißt es von Stadtrat Man- fred Eber: „Derzeit ist nichts geplant. Der Pachtvertrag ist Ende letzten Jahres unter Berücksichtigung einer einjährigen Kündigungsfrist gekündigt worden.“ Dann verwies Eber noch auf die GrazGuides, mit denen man jederzeit Führungen auf die Burg unternehmen könnte. Mitnichten. Wie Martina Kollmann von den GrazGuides mitteilt, gibt es dieses Service schon lange nicht mehr. Kollmann: „Wir haben die Geschichte eingestellt, da es den Gästen nicht zumutbar ist, auf die Burg zu kommen. Es gibt weder Toiletten noch sonstige Infrastruktur. Gar nichts. Im Prinzip haben wir Wunderschöner Anblick: Burgruine Göstingt STIGER die Aktion einmal durchgeführt, als Stadtrat Eber dazu einlud.“ Nichts von Eber hören will auch der Obmann des Burgvereins Sepp Stiger: „Stadtrat Eber hat mit mir noch kein einziges Mal gesprochen, obwohl ich sehr oft darum ersucht habe. Das ist eigentlich nicht akzeptabel. Man sollte auch mit uns kommunizieren. Wir bekommen überhaupt keine Infos. Da arbeitest du jahrzehntelang für die Burg, und dann bist du nicht einmal ein Gespräch wert. Ich bin traurig und wütend.“ Hoffentlich schlägt nicht noch einmal ein Blitz ein und versenkt die Ruine in Asche.
14. JULI 2024 www.grazer.at graz 13 In der Grazer Straße in Andritz soll es ab dem Herbst einen neuen tim- Standort mit drei Carsharing-Autos und Lastenrad geben. STREET VIEW, LUPI SPUMA Neuer tim-Standort kommt bald in Andritz GEPLANT. In der Grazer Straße soll im Herbst der 27. tim-Standort der Holding entstehen. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Inzwischen gibt es 26 tim- Standorte in ganz Graz. Und ab dem Herbst soll es noch einer mehr sein – nämlich in Andritz. In der Grazer Straße ist auf Höhe der Hausnummern 39 und 41, dort, wo sich auch die Raiffeisenbank befindet, ein weiterer Knotenpunkt geplant. Kommen sollen drei E-Carsharings sowie ein Lastenrad, wie man bei der Holding bestätigt. Elektrische Flotte Überhaupt: „Bis zum Jahr 2026 soll die gesamte Flotte elektrifiziert werden“, so Holding-Sprecher Gerald Zaczek-Pichler. Aktuell stehen 37 E-Fahrzeuge im tim-Fuhrpark zur Verfügung, dazu kommen 44 mit Verbrennungsmotoren und sechs Lastenräder. Seit 2016 wurden rund drei Millionen Kilometer mit diesen E-Carsharing-Autos zurückgelegt. Das entspricht einer CO2-Einsparung von etwa 663 Tonnen! Aber auch mit einem Diesel oder Benziner werden Ressourcen geschont. Denn ein tim-Auto soll 19 Privatautos ersetzen. Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Umwelt und die Geldbörse der Grazer aus: Studien zufolge wird der Parkraum um eine Gesamtlänge von acht Kilometern entlastet. Aktuelle Bilanz Momentan gibt es 6250 tim- Kunden, die mehr als 35.000 Buchungen pro Jahr tätigen. Das sind etwa 3800 im Monat. Der Großteil, 61 Prozent, sind Männer – 39 Prozent der Kunden sind weiblich. Insgesamt werden pro Monat rund 182.000 Kilometer mit den Carsharing-Autos gefahren. Die durchschnittliche Auslastung der Fahrzeuge liegt laut Holding bei etwa 25 Prozent. Im März wurde am Lendplatz ein 52-Jähriger mit brennbarer Flüssigkeit überschüttet und angezündet. Der Mann erlitt schwere Verbrennungen. KK Spenden für Brandopfer vom Grazer Lendplatz ARG. Der in Brand gesetzte Obdachlose leidet noch immer an den Folgen. Wie man helfen kann. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Im März schockierte ein tragischer Vorfall am Lendplatz ganz Graz: Ein Obdachloser wurde Opfer eines Brandanschlags. Am selben Tag wurde ein 65-Jähriger, ebenfalls aus dem Obdachlosen-Milieu festgenommen. Dieser zeigte sich nicht geständigt. Anfang Juni wurde schließlich das Ermittlungsverfahren gegen ihn im Zweifel eingestellt. „Es wurden sehr umfangreiche Erhebungen durchgeführt, letztlich konnte die Tat aber nicht nachgewiesen werden. Der Mann wurde aus der Haft entlassen“, heißt es von der Staatsanwaltschaft Graz. Inzwischen befindet sich der 65-Jährige aus anderen Gründen in Schubhaft. Derzeit gibt es keine weiteren Ermittlungsansätze. Schwere Verletzungen Der in Brand gesetzte Mann, Joszef Dudas, leidet aber nach wie vor an den Folgen der Tat. Im Spital kämpfte er ums Über- leben. 20 bis 25 Prozent seiner Haut waren von Verbrennungen dritten Grades betroffen. Mehrere Operationen durch Spezialisten der plastischen Chiurgie waren notwendig. Es folgte ein Aufenthalt auf der Intensivstation. Aktuell ist er im Ressidorf der Caritas zur Rekonvaleszenz untergebracht. Unterstützung Der Bezirksrat Lend hat die schreckliche Tat damals sofort geschlossen verurteilt. Und auch jetzt, fast vier Monate später, möchte man dem Brandopfer helfen – deshalb wurde jetzt eine Spendenaktion gestartet. „Mit Blick auf die Schwere seiner Verletzungen, die schwierige und langwierige Regeneration und seine soziale Situation stellen Spenden eine wichtige Unterstützung dar“, so Initiator David Kriebernegg von den Grünen. Wer helfen möchte, kann das unter dieser Bankverbindung tun: Jozsef Dudas, IBAN AT03 3800 0000 0107 5829, BIC RZ- STAT2G
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