8 graz www.grazer.at 14. JÄNNER 2018 Polizei jagt Grazer Die Vormerkung kann persönlich oder online erledigt werden.STADT GRAZ Anmeldefrist für Kinder läuft ■■ Am morgigen Montag startet wieder die Online-Vormerkung der Stadt Graz für die Anmeldung in Kinderkrippen, Kindergärten und Horten. Die heurige Online- Vormerkung läuft bis 2. März. Auch persönliche Vormerktermine in den Einrichtungen sind möglich. In Kinderkrippen und -gärten läuft die Vormerkfrist von 26. Februar bis 2. März. In Horten dauert die Frist für Volksschulkinder von 15. bis 19. Jänner, für Kinder, die Neue Mittelschulen und Gymnasien besuchen, von 26. Februar bis 2. März. Seit 35 Jahren pflegt Heuschneider seinen Heimgarten. Schon zum fünften Mal wurde seine Hütte aufgebrochen. Zum materiellen Schaden kommt der Ärger über das Chaos: Unterhosen und Schmutzwäsche gab’s als „Andenken“ (u.). SCHERIAU (2) Stiwoll: Es gab keine „Todesliste“ BLUTTAT. Auch Monate nach dem Doppelmord von Stiwoll bleibt der mutmaßliche Täter verschwunden. Von Daniel Windisch daniel.windisch@grazer.at Zweieinhalb Monate liegt der Doppelmord von Stiwoll nun zurück. Vom mutmaßlichen Täter Friedrich Felzmann fehlt bisher jede Spur. Unterdessen sind jetzt neue Details zur Vergangenheit Felzmanns bekannt geworden. SP-Nationalratsabgeordnete Sabine Schatz wollte von Justiz- und Innenministerium in einer Anfrage wissen, wann und wie Felzmann in der Vergangenheit mit Justiz und Behörden in Konflikt geraten ist. VP-Justizminister Josef Moser verweist in seiner Antwort darauf, dass Felzmann in den Jahren 2008 bis 2017 die Staatsanwaltschaften Graz, Leoben und Klagenfurt auf Trab hielt. Die Verfahren gegen den streitba- ren Steirer, der unter anderem mit einem Bus mit „Heil Hitler“- Schriftzug herumfuhr, verliefen letztlich meist ohne Folgen – so wurden allein in den Jahren 2016 und 2017 drei Verfahren wegen möglicher Verstöße gegen das NS-Verbotsgesetz gegen Felzmann eingestellt, weil die Behörden keinen Vorsatz auf NS-Wiederbetätigung feststellten. Keine Waffe besessen Dass Felzmann eine angebliche „Todesliste“ mit teils prominenten Namen darauf erstellt haben soll, dementiert Moser indes: Eine solche Liste existiere seines Wissens nach nicht. Felzmann, der am 29. Oktober 2017 in Stiwoll zwei Menschen erschossen haben soll, hat übrigens offiziell nie eine Waffe besessen, wie FP-Innenminister Friedrich Felzmann, mutmaßlicher Doppelmörder aus Stiwoll, zählt mittlerweile zu den meistgesuchten Verdächtigen Europas. BMI Herbert Kickl betont. Auf den Mann waren „niemals Schusswaffen registriert“, erklärt Kickl. Das schließe aber natürlich nicht aus, dass Felzmann sich illegal Waffen besorgt habe.
14. JÄNNER 2018 www.grazer.at graz 9 „Hütten-Knacker“ GEFAHR. Heimgesuchte Heimgärten: Unbekannte brechen serienweise Hütten auf, stehlen, hinterlassen Chaos – und Angst. Von Philipp Braunegger redaktion@grazer.at In der Heimgartenanlage Liebenau ist keine Spur von Schrebergarten-Idylle! „Schon zum fünften Mal ist in unsere Hütte eingebrochen worden!“, berichtet Heimgarten- Besitzer Horst Heuschneider, eines der Opfer unbekannter „Hütten-Knacker“, die in der Anlage nahe der Seifenfabrik ihr Unwesen treiben. „Die Tür wurde aufgebrochen, anschließend haben die Herrschaften ein komplettes Chaos angerichtet und den Kühlschrank leergefuttert. Aber gefallen hat’s ihnen offenbar“, so Heuschneider mit Galgenhumor, „denn sie haben gleich übernachtet!“ Dabei kam es auch zu sprichwörtlich brandgefährlichen Situationen: „Um es warm zu haben, haben sie eine Herdplatte auf den Boden gestellt, zum Einheizen. Und daneben sind ihre Decken halb drauf gelegen!“ Dass in der gepflegten Holzhütte kein Feuer ausbrach, war ein Glücksfall. Grausliches Detail: Benutzte Unterhosen und Wäsche wurden auch vor Ort entsorgt. DNA-Abgleiche Heuschneider ist nicht das einzige Opfer der Heimgarten-Einbrecher, wie man bei der für den Fall zuständigen Polizeidienststelle Liebenau weiß: „Allein in den Tagen vor dem Heiligen Abend sind vier Einbrüche in der Anlage angezeigt worden“, sagt Kontrollin spektor Markus Lamb. „Es ist eine Serie.“ Jetzt wird in alle Richtungen ermittelt. „Wir untersuchen, ob es sich um mehrere Täter handelt oder einen Einzeltäter. Dazu werden jetzt DNA-Spuren sichergestellt und abgeglichen, außerdem wird erhoben, was gestohlen wurde.“ Denn, so Mehrfach-Opfer Heuschneider, auch zu Diebstählen kam’s. „Gestohlen wurden Kleinigkeiten, aber wir trauen uns ja auch nix mehr dort zu lassen. Vor allem ist das Gefühl, dass wer fremdes in unseren privaten Bereich eindringt, immer unerträglich!“ Nicht zu vergessen: die Reparaturzahlungen für die Einbruchschäden. Man hofft auf die Ermittlungen der Polizei. Heuschneider zittert schon den kommenden Tagen entgegen: „Es wird jetzt kälter, da kommen die Täter sicher wieder. Wir haben auch Angst, wie sie reagieren, wenn wir sie vor Ort erwischen.“ Uni sucht Leute „zum Reden“ ■■ Für das Forschungsprojekt „Wien und Graz – Städte und ihre sprachlichen Strahlkräfte“ sucht die Karl-Franzens-Uni nach sprachinteressierten Gesprächspartnern aus den Bezirken Gries und Waltendorf sowie aus den Gemeinden Thal, Kalsdorf und Weinitzen zwischen 20 und 30 sowie ab 65 Jahren. Wer mitmachen möchte, meldet sich unter stadtsprachen@uni-graz. Schwabs „Faust“ umjubeltANZEIGE Wortgewaltig: „Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm“ derzeit im Schauspielhaus Graz. Bild- und wortgewaltig hat die Regisseurin Claudia Bauer Werner Schwabs Version des „Faust“ auf die Bühne gebracht. Die Eröffnungsinszenierung der Saison 2017/2018 wurde von Publikum und Presse bejubelt. Als „großen Wurf“ lobte der Falter Schwabs „Faust“-Coverversion und schrieb: „Ein schieres Vergnügen – so muss Stadttheater!“ Der Standard verkündete: „Eine bittere wie heitere Pointe dieser fabelhaften Schwab-Wachküssung“, und die Süddeutsche Zeitung schrieb gar: „Wie lebendig seine (Anm.: Schwabs) Texte noch sind, beweist diese Aufführung, die auch eine Botschaft für andere Thea- LUPI SPUJMA ter transportiert: Man kann Schwab spielen, wenn man’s kann.“ Werner Schwabs sprachgewaltige Faust-Paraphrase wurde erst nach seinem frühen Tod 1994 posthum veröffentlicht und zählt zu den sogenannten Coverdramen. Goethes Text dient ihm dabei genauso als Material, das es zu gestalten gilt, wie Sprache an sich. Regisseurin Claudia Bauer hat sich lange mit dem „Faust“- Stoff und Werner Schwab beschäftigt und das Stück „Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm“ mit einer eigenen wortgewaltigen Handschrift versehen. Die nächste Vorstellung findet am Dienstag, 16. Jänner, 19.30 Uhr, Schauspiel- Szenenbild aus Werner Schwabs „Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm“ im Schauspielhaus Graz
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