6 graz www.grazer.at 14. JÄNNER 2018 KOMMENTAR Hysterisch gehen wir vor die Hunde Von Tobit Schweighofer tobit.schweighofer@grazer.at K aum eine Diskussion wird in Graz so hysterisch geführt wie jene über den Verkehr. Und „recht“ haben bekanntlich ja immer jene, die am lautesten schreien. Derzeit sind das definitiv die Autogegner, die jeden gestrichenen Parkplatz in der Innenstadt bejubeln und jede angedachte Verkehrslösung verteufeln, sofern diese nicht in Zusammenhang mit millionenteuren Öffi-Ausbauten steht. Da dreht es sich wiederum meist um Pläne, die natürlich super klin gen, aber nur selten Chancen auf Umsetzung haben, weil eben hinten und vorne das Geld fehlt. Es wäre dringend an der Zeit, hier bald das Schreien einzustellen und das Hirn einzuschalten. Denn eine Prise Realismus tut auch dem verklärtesten Öffifahrer gut. Fakt ist, dass eine autofreundlichere Politik die Lebensqualität nicht verschlechtert, sondern verbessert. Fakt ist auch, dass es zu wenige Parkplätze in der Innenstadt gibt, und leider auch, dass die Innenstadt wirtschaftlich irgendwann vor die Hunde gehen wird, sollte sich das nicht ändern. Übrigens gilt das Feinstaub-Argument gegen Autos nicht: Experten erwarten, dass in zehn Jahren neun von zehn neu zugelassenen Autos E-Autos sein werden, die die Luft nicht verschmutzen. Wie viele neue Bimlinien bis dahin in Graz gebaut werden, bleibt hingegen abzuwarten. ASKÖ-Center: Neubau geht jetzt ins Finale Das ASKÖ-Zentrum wurde zum Teil bereits saniert. Jetzt ist der Mitteltrakt (links hinten im Bild) an der Reihe. SPORTLICH. Die letzte Phase des Neubaus des ASKÖ-Zentrums kann endlich starten. Stadt, Land und Bund teilen sich die Kosten von 4,4 Millionen. Von Daniel Windisch daniel.windisch@grazer.at Lang hat’s gedauert, doch jetzt ist es so weit: Die Finanzierung für den finalen Teil des Aus- und Umbaus des ASKÖ- Sportstadions in Eggenberg steht. Die Stadt Graz, das Land Steiermark und der Bund teilen sich die Kosten von 4,4 Millionen Euro, die für den Neubau des Mitteltraktes und die Gestaltung des Vorplatzes anfallen. Nächste Woche wird der Gemeinderat endgültig grünes Licht für das Bauprojekt geben. Ein guter Teil des ASKÖ-Centers wurde im Laufe der letzten Jahre bereits auf Vordermann gebracht: So wurden die Halle B und die Laufbahn saniert, die Halle A überhaupt gleich neu errichtet. Dank der Finanzierungszusagen von Land und Bund kann jetzt endlich auch die Sanierung des Mitteltraktes angegangen werden. Dieser „dritte Bauabschnitt umfasst die Sanierung des Mitteltraktes, bestehend aus den Umkleidekabinen, dem So sieht ein erster Entwurf für den neuen Mitteltrakt und den Vorplatz aus. STADT GRAZ Kraftraum, einem Zubau für Geräte für die B-Halle und der Außentribüne für das Hauptspielfeld und die Leichtathletikanlage“, erklärt Sportstadtrat Kurt Hohensinner. Außerdem wird im Obergeschoß eine 60-Meter-Indoor-Laufbahn geschaffen, die Voraussetzung für die Installierung eines österreichischen Leichtathletikzentrums ist. „Der finale Ausbau des ASKÖ- Zentrums ist nicht nur ein großer Schritt für die Grazer Sportinfrastruktur, sondern wir erhoffen uns natürlich auch weitere wichtige GEPA Impulse für die gesamte sportliche Entwicklung unserer Stadt“, so Hohensinner. Inklusive der Neugestaltung des Vorplatzes belaufen sich die Gesamtkosten des Projektes auf rund 4,4 Millionen Euro. 1,5 Millionen Euro davon übernimmt die Stadt Graz, die restliche Summe steuern das Land und der Bund bei. Verläuft alles nach Plan, erfolgt der Baustart noch heuer im Herbst. Die Fertigstellung des neuen Mitteltraktes und des Vorplatzes ist für Ende 2019 vorgesehen. derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG: Gerhard Goldbrich | ASSIS TENZ: Silvia Pfeifer (0 664/80 66 66 918) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Mag. Johanna Vučak (DW 2618) | REDAKTION: Tobit Schweighofer (CvD, 0 664/80 666 66 92), Verena Leitold (0 664/80 666 66 91), Vojo Radkovic (0 664/80 666 66 94), Mag. Daniel Windisch (0 664/80 666 66 95), Valentina Gartner (0664/806666890). Bernhard Sax (Lektorat), Redaktion Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Reinhard Hochegger (Verkaufsleitung, 0 664/80 666 6491), Robert Heschl (0 664/80 66 66 897), Michael Midzan (0 664/80 666 6891), Selina Gartner (0 664/80 666 68 48), Mag. Eva Semmler (0 664/80 66 66 895), Theresina Jürgens, MA (0 664/80 66 66 892) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | HERSTELLUNG: Druckerei Carinthia, St. Veit/Glan | VERTEILUNG: redmail Logistik und Zustellservice GmbH (05/1795-0) | VERBREITETE AUFLAGE: 172.019 (Der Grazer, wö, ÖAK geprüft 1.HJ 2017). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.
14. JÄNNER 2018 www.grazer.at graz 7 Viel Wirbel um eine alte Villa AUFREGUNG. Villenkrieg im Bereich Waltendorf. Altbauschützer sahen schon Villa Kassecker „fallen“. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Schöne Villa sucht wieder dringend neuen Besitzer. Wer hat eine Liebe zu alten Häusern und möchte diese Villa vor dem Abriss bewahren? Mit solchen Flugblättern wurde im Bezirk Waltendorf vor dem drohenden Abbruch gewarnt. In der Tat ist diese Villa eine der ältesten in der gesamten Gegend. Die sogenannte „Kassecker“-Villa wurde 1910 errichtet und weist sehr schöne Elemente des Jugendstils auf. Kein Wunder, dass die Hilferufe der Villenschützer für Aufregung sorgten. Auf der Villa waren sogar Transparente postiert, um einen Abbruch abzuwehren. Völlig überrascht von den Aktionen war der Besitzer der Villa, der Frauentaler Baumeister Robert Winkler. Winkler in einem Schreiben an Peter Laukhardt, Sprecher der Bürgerinitiative SOKO Altstadt: „Leider werden Unwahrheiten behauptet. Wir hatten nie vor, das Grundstück zu verkaufen, welches wir erst vor nicht allzu langer Zeit gekauft haben.“ Der Baumeister, der auch ein Büro in Graz betreibt, hat auch das ehemalige Gehörlosenzentrum und das ehemalige Seniorenheim „Marianne“ in Andritz gekauft. Im einen sind nach wie vor Flüchtlinge einquartiert, im anderen kassiert der Baumeister bei der Stadt Miete für günstige Gemeindewohnungen. Auf die Frage, was er mit der Villa Kassecker vorhat, sagte Winkler, er wisse es noch nicht. Eine Garantie, die Villa zu erhalten, sieht allerdings anders aus ... Das ist die Jugendstil-Villa „Kassecker“ in Waltendorf. Ob der neue Besitzer, ein Baumeister, die Villa erhalten will, ist noch nicht klar. LAUKHARDT
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