12 graz www.grazer.at 14. JÄNNER 2018 S E R V I C E Leser Briefe redaktion@grazer.at Rücksicht auf Umwelt Zum Kommentar „Ein bisschen Spaß muss sein“: Die Kritik an der Absage des offiziellen Feuerwerks in der feinstaubgeplagten Landeshauptstadt Graz kann ich keinesfalls nachvollziehen. Das Land Steiermark investiert jährlich rund sieben Millionen Euro in Luftreinhaltemaßnahmen (Förderungen, Öffi-Ticket-Ermäßigungsaktionen etc.), da sind die enormen Investitionen in den Öffentlichen Verkehr, in den Fernwärmeausbau bzw. in das Radwege-Netz noch gar nicht mitgerechnet. Die Tage nach Silvester zählen aufgrund der Feuerwerke zu den durch Feinstaub höchstbelastetsten Tagen des gesamten Jahres. Diese Belastung kann je nach Durchlüftungssituation über mehrere Tage andauern und erreicht leider das X-fache der tolerierten Grenzwerte. Angesichts der Tatsache, dass es aufgrund der topographischen Lage von Graz ohnehin immer sehr schwierig ist, die von der EU erlaubten Grenzwerte einzuhalten (wie Sie sicher wissen, droht uns bei Nichteinhaltung ein Strafverfahren!), ist die zusätzliche Luftverschmutzung durch Silvesterraketen alles andere als hilfreich. Bereits Mitte Dezember des Vorjahres habe ich in meiner Funktion als Umwelt- und Tierschutzlandesrat gemeinsam mit unserer Tierschutz-Ombudsfrau, dem Leiter der Landes-Umweltabteilung und einem Oberarzt des UKH Graz im Rahmen einer Pressekonferenz unter dem Titel „Mit Respekt ins Neue Jahr“ dafür appelliert, in der Silversternacht auf Feuerwerke, soweit es geht, zu verzichten und die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Es ging mir dabei vor allem darum, dass auf unsere Mitmenschen, unsere Tiere und unsere Umwelt Rücksicht genommen wird. Anton Lang, Landesrat für Umwelt und Tierschutz Sehr, sehr hohe Ablöse Kolportierte 1,7 Millionen steuerfrei an Ablösesumme in Sankt Peter für das Rückhaltebecken beim ehemaligen Gasthof Grüner Baum. Unvorstellbare Summe für jahrelange Hinhaltetaktik. Information seitens der Stadt an ihre Bürger wäre nötig. Luca Dedoni, Graz * * * Sicher keine Haflinger Zum Bericht „Seit 140 Jahren fährt die Bim durch Graz“: Es gab zwar schon vor dem 1. Weltkrieg Haflinger, hauptsächlich in Südtirol. Die Zucht derer begann in Österreich erst in der Zwischenkriegszeit. Wie Sie schreiben, wurde der Betrieb 1903 auf Elektrizität umgestellt. Somit gab es sicherlich alle möglichen Zugpferde, aber sicher keine Haflinger. Auf dem Bild ist bei den Pferden auch von der blonden Haflingermähne nichts zu sehen. Den Leserbrief auf Seite 17 über die Krähen unkommentiert zu lassen, finde ich auch nicht ideal. Vielleicht könnte man der Dame mitteilen, dass die Krähen, wenn sie nicht gerade Augen auspicken, den Hexen beim Zaubern helfen. Dass der Herr Steidl auf Seite 22 mit Frau Elfriede Ott konferierte, nur als kleine Draufgabe. Das mit den Haflingern steht in Wikipedia. Gerhard Blaser, Graz * * * Grottenhof-Abstimmung Als leidenschaftlicher Nutzer und Fan der herrlichen Alt- Grottenhof-Gründe fordere ich alle so wie ich nachhaltig denkenden Wetzelsdorfer auf: „Bitte opfert am heutigen Sonntag die geringe Zeit und geht zur hart erkämpften Volksbefragung, um sicherzustellen, dass die zum Verkauf angedachte Ackerfläche weiterhin zur Gänze als Freiland erhalten bleibt!“ Es ist Zeit, im Hinblick auf das idyllische Naherholungsgebiet Grottenhof für ein Stopp von Umwidmungen jeglicher Art zu sorgen. Peter Auer, Graz Die „Heroes“ VORBILD. Graz und die Steiermark sind Hospiz- Vorreiter in Österreich. Gesucht werden jetzt neue Mitglieder. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Im „Tiger und Drache“ werden diverse Kampfsportarten unterrichtet.THINKSTOCK Asiatische Kampfkunst David Bowies Klassiker „Heroes“ spielte beim gestrigen Tribute-Benefizkonzert im Grazer Orpheum eine wichtige Rolle. Die Teilnehmer der Pressekonferenz zum Thema Benefiz und Hospiz, ob das jetzt Kulturstadtrat Günter Riegler, Orpheum-Hausherr Bernhard Rinner, Hospizbotschafterin Barbara Muhr oder die hervorragen- Lauter Bowie-Fans: Günter Riegler, Bernhard Rinner, Barbara Muhr, Vesna Petkovic und Peter Pilz (von links) bei der Benefiz-Präsentation. KK ■■ Nach mehr als 20 Jahren im „Asia Sport Center Wiener Neustadt“ kehrt Seun Seuk Yu nun nach Graz ins Selbstverteidigungszentrum „Tiger und Drache“ am Jakominiplatz 14 zurück. Großmeister Yu (8. Dan) war in Südkorea mehrfach ausgezeichneter Staatsmeister und Trainer der südkoreanischen Militärakademie. Er unterrichtet seit mehr als drei Jahrzehnten Kampfkunst und Selbstverteidigung (Taekwondo, Hapkido) sowie Yoga und Meditation. Im „Tiger und Drache“ können bereits Kinder ab fünf Jahren spielerisch Grundtechniken erlernen, auch für Jugendliche, Erwachsene und Senioren gibt es Ausbildungsangebote. Zum Hineinschnuppern lädt „Tiger und Drache“ am 22. und 23. Jänner jeweils von 15 bis 20 Uhr zum Tag der offenen Tür. Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnumer 0650/5678335 und im Internet auf www.tigerdrache.at.
14. JÄNNER 2018 www.grazer.at graz 13 sind die Helfer de Jazz-Sängerin Vesna Petkovic waren, alle outeten sich als Bowie- Fans und alle sind leidenschaftliche Bewunderer der steirischen Hospiz-Arbeit. Muhr: „Eigentlich sind die vielen ehrenamtlichen Helfer – es handelt sich um 900 Frauen und Männer – die wahren Helden.“ 140.000 Stunden Peter Pilz, Obmann des Hospizvereins Steiermark: „Die 32 Hospiz-Teams in der Steiermark waren 140.000 Stunden im Einsatz für Würde und Menschlichkeit. Das ist großartig. Die Helfer begleiten Sterbende in ihren letzten Tagen und Stunden, sind bei den Menschen zu Hause, aber auch in Alten- und Pflegeeinrichtungen, in Krankenhäusern oder stationären Hospiz- und Palliativeinrichtung aktiv.“ Für Sterbende und auch deren Angehörige sind die Leistungen der Hospiz-Mitarbeiter kostenlos. Finanziert wird der Hospizverein durch eine Förderung des Landes Steiermark, durch Großsponsoren sowie durch Spenden und Mitgliedsbeiträge. Auch Events wie jetzt das Bowie- Tribute-Konzert bringen Geld in die Vereinskasse. 20 Musiker, darunter so Kaliber wie Andy Baum oder Günter Mokesch, haben sich gratis in den Dienst der Sache gestellt. Die Show brachte – Rinner stellte das Orpheum ebenfalls gratis zur Verfügung – 25.000 Euro. Barbara Muhr, der Hospizbotschafterin, merkt man die emotionale Bindung an den Hospizgedanken an, wenn sie für den Verein Werbung macht. Muhr: „Eigentlich müsste jede Steirerin, jeder Steirer Mitglied des Vereines sein. Der Jahresbeitrag beträgt 24 Euro, das sind zwei Euro im Monat. Jeder kann in die Situation kommen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wir haben derzeit 700 Mitglieder und brauchen noch viel mehr.“ Grazer Stadtrichterbild mahnt, gerecht zu sein INTERESSANT. Das GrazMuseum zeigt das Stadtrichterbild von 1478 – und sucht jetzt Paten. Die Grazer sollen sich mit „ihrem“ Museum identifizieren. Deshalb sucht das GrazMuseum jetzt wie berichtet nach Paten für unterschiedliche Ausstellungsobjekte. In den nächsten Wochen präsentieren wir je ein Stück zu den vier verschiedenen Themengebieten der Dauerausstellung „360 Graz | Eine Geschichte der Stadt“. Gestartet wird mit der Gerichtstafel des Stadtrichters Niclas Strobel von 1478. Himmlische und irdische Rechtsprechung sind auf dem etwa 120x100 Zentimeter großen Gemälde, das mit Öl und Tempera auf Fichtenholz gemalt wurde, gegenübergestellt. Als Mahnung an die Stadtobrigkeit, immer so gerecht zu handeln, dass man sich am Ende auch vor Gott als höchstem Richter verantworten kann, hing es bis etwa 1800 in der Gerichtsstube des alten Rathauses. Das Bild zeigt den Grazer Stadtrichter Niclas Strobel bei seiner Amtsausübung. Die auf dessen Todesjahr datierte Tafel gewährt dem Betrachter einen Blick in die Die Grazer Stadtrichtertafel ist auf das Jahr 1478 datiert. Sie zeigt den im selben Jahr verstorbenen Stadtrichter Niclas Strobel und mahnt, gerecht zu sein, da man sich am Ende vor dem göttlichen Richter zu verantworten habe. GRAZMUSEUM sogenannte Schranne, den abgezäunten Ort der Rechtsfindung. Dort wird unter dem Vorsitz des Stadtrichters eine Zeugin vom Gerichtsdiener vereidigt und das Urteil von den versammelten Schöffen diskutiert. Von außen richten die Prozessparteien ihren Blick auf den erhöht sitzenden, an Amtstracht und Richterstab erkennbaren Richter, zu dessen Füßen ein Hund kauert, der die Gerechtigkeit symbolisiert. Das Zunftzeichen der Fleischer links vom Hund signalisiert Strobels Brotberuf. Sein Wohlstand erlaubte es ihm, die Ämter des Stadtrichters und Bürgermeisters mehrmals zu übernehmen. Das Tafelbild demonstriert zum einen städtisches Selbstbewusstsein und Rechtsautonomie, zum anderen die Vorstellung, dass alle Richter sich letztlich dem himmlischen Richter zu verantworten haben. Neben diesem Bild sind nur drei andere Stadtgerichtsszenen aus dem europäischen Mittelalter erhalten. Der Künstler ist unbekannt, es handelte sich wohl um einen alpenländischen Maler. VENA
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