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14. Februar 2021

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- Mutter klagt an: „Mein Sohn wurde in der Zelle ermordet" - Erster Jugendrat: Was die jungen Grazer wollen - Mehrere neue Hotels im Bezirk Lend - Wegen Corona-Einstellung: Grazer Apotheke droht Konzessionsentzug - Muruferpromenade soll endlich breiter werden - Raser in Jakomini: 120 km/h im Schulbereich - Zwei neue Waldlehrpfade für Graz-Umgebung

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6 graz www.grazer.at 14. FEBRUAR 2021 K O M M E N T A R von Vojo Radkovic ✏ vojo.radkovic@grazer.at Hinterfragen: das, was man für die Mutter tun kann E inen Rechtsanwalt kann sie sich nicht leisten, sie hat um Verfahrenshilfe angesucht. Die Mutter des 26-jährigen Grazers, der in der JVA Jakomini leblos in seiner Zelle gefunden wurde, will wissen, wer für den Tod ihres Sohnes verantwortlich ist. Manchmal ist es der Zorn, der sie antreibt, und dann wiederum die tiefe Trauer, die sie glauben lässt, dass alles keinen Sinn mehr hat. Sicher, diese Frau ist gewohnt zu kämpfen. Während der ältere Sohn wegen Dealens in der JVA auf seinen Prozess wartet, war der Jüngere auf einem Besserungsweg. Eigentlich hätte er diesmal in der Justizanstalt nichts zu suchen gehabt. Aber eine blöd gelaufene Polizei-Intervention endete mit Handschellen und Einweisung ins das ehemalige Landessonderkrankenhaus. Dort hat man wenig Freude mit solchen Patienten. Man möchte Ruhe im Haus und sediert diese Patienten, stellt sie also mit der Spritze ruhig und legt sie in ein Sicherheitsbett. Dennoch Angriff auf einen der Ärzte. Statt Weiterbehandlung Einlieferung in die JVA. Offenbar ist man in unseren Justizanstalten nicht wirklich sicher. Man kennt das von Filmen, hofft aber, dass die Realität anders ist. Ist sie nicht. Man stirbt schnell und allein in der Zelle. Selber schuld? Nur bedingt. Hier scheint einiges fehlgelaufen zu sein. Dass man das genau hinterfragt, ist das Mindeste, was man für die Mutter tun kann. EINBLICKE. Zum ersten Mal hielt die Stadt einen großen Jugendrat ab, um die Wünsche der Grazer unter 20 Jahren gezielt bearbeiten zu können. Von Tobit Schweighofer tobit.schweighofer@grazer.at Das Amt für Jugend und Familie hat gemeinsam mit beteiligung.st den ersten großen Jugendrat mit Jugendlichen aus fast allen Grazer Bezirken abgehalten, um ihre Anliegen zu besprechen und Lösungen zu finden. „Wir wollen wissen, was die Jugend denkt!“, erklärt Jugend- und Familienstadtrat Kurt Hohensinner, „die Stadt Graz hat eine lange und erfolgreiche Tradition, wenn es um das Thema Jugendbeteiligung geht. Sei es das Kinderparlament, Mitmischen oder der Jugendgemeinderat. Bei diesem durfte ich als junger Gemeinderat in der Entstehung mitarbeiten. Als zuständiger Stadtrat freue ich mich, dass wir mit dem Jugendrat nun ein weiteres Projekt etablieren konnten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Jugendlichen mit offenen Augen durch unsere Stadt gehen und diese auch aktiv mitgestalten wollen.“ Ein zentrales Ergebnis des Jugendrats war die Frage nach einem verbesserten Sportangebot. Hohensinner: „Hier haben wir in den letzten Jahren viel weitergebracht. Wir haben 32 Bezirkssportplätze und bieten zahlreiche sportliche Aktivitäten. Dieses Jahr steht sowieso im Zeichen des Sports – ,Let’s Go Graz!‘, das Sportjahr 2021. Wir werden weiter in die öffentliche Sportinfrastruktur wie Streetworkout- Geräte usw. investieren und hier weiter wachsen und ausbauen.“ Jugendstadtrat Kurt Hohensinner (kl. Bild) hielt den ersten Grazer Jugendrat über Video ab. Die Themen der Jugendlichen drehten sich um Sport, Lernräume, Wohnen und Öffis. KK, STADT GRAZ Was die Jungen wollen Besprochen wurde auch der große Bedarf hinsichtlich konsumfreier Räume sowie Lernräume. Hohensinner: „Die Stadt Graz bietet unter anderem 13 Grazer Jugendzentren, die gerade dadurch punkten, dass sie konsumfreie Räume bieten.“ Gerne werde man aber auch andere Möglichkeiten und Locations im städtischen Bereich prüfen, wo Jugendliche sich für Lernzwecke zurückziehen und treffen könnten. Ein weiterer wichtiger Punkt betraf das Thema Wohnen. Ganz wesentlich ist hier der Wunsch von Jugendlichen, sich Wohnraum im Eigentum zu schaffen. Ebenso dringlich war die Forderung besserer Öffi-Verbindungen, insbesondere in der Früh zu den Schulen. derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich | ASSISTENZ: Jasmin Strobl (0664/80 666 6695) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (Leitung E-Paper & Online, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Philipp Braunegger (0664/80 666 6600), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Julian Bernögger (0664/80 666 6690), Nina Wiesmüller (0664/80 666 6918), Birgit Schweiger (Lektorat, 0650/2540976), Redaktion -Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. 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14. FEBRUAR 2021 www.grazer.at graz 7 Gleich mehrere neue Hotels im Bezirk Lend BOOM. Das Flüchtlingsheim am Lendplatz wird zum Hotel umgebaut, in der Resselgasse ist ein weiteres Haus mit siebzig Zimmern geplant. Feichtinger und Steirerstub’n bauen aus. Statt C&A am Bahnhof kommen 250 Zimmer. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Dass der Bezirk Lend ein aufstrebender, dynamischer ist, ist seit Jahren bekannt. Und auch bei Touristen wird er immer beliebter. Das zeigen nicht nur die zahlreichen bereits bestehenden Hotels – Mercure, ibis, Lendhotel, Feichtinger oder Hotel Mariahilf, um nur einige zu nennen –, sondern auch die zahlreichen Neuprojekte, die derzeit wieder in Planung sind. Bereits genehmigt ist der Umbau des Asylquartiers am Lendplatz 4 durch Inhaber Amir Demiri, der im Erdgeschoß ja auch ein Restaurant betreibt. Die bestehenden dreißig Zimmer werden hergerichtet, eine eigene Rezeption ist geplant. Außerdem hat die Altstadtkommission im Genehmigungsverfahren auch den Austausch der markanten Antennen am Dach vorgeschrieben. Diese werden nach der Sanierung ebenso wie die Dachgauben nicht mehr zu sehen sein. Eigene Parkplätze sind nicht vorgesehen, stattdessen wir mit den nahe liegenden Tiefgaragenbetreibern eine Lösung gesucht. Baubeginn ist für Ende 2021 geplant. Hotel mit Dachterrasse In den Startlöchern steckt auch ein Hotel von Immobilienunternehmer Herbert Amon in der Neubaugasse 40. Rund hundert Zimmer sind dort geplant, außerdem ein großer Wellnessbereich und ein Restaurant im sechsten Stock mit großen Sonnenterrassen und tollem Ausblick auf Schlossberg und Plabutsch. Das Restaurant soll wie Café und Bar im Erdgeschoß auch für Nicht-Hotelgäste zugänglich sein. Zum Hotel gehört auch eine große Tiefgarage mit etwa 140 Plätzen. Die letztgültige Bauverhandlung fand Ende Jänner statt. Ebenfalls Ende Jänner wurde Positiver Nebeneffekt, dass das Demiri-Haus zum Hotel wird: Die unschönen Antennen am Dach verschwinden, das Objekt wird attraktiver. KK über die Errichtung eines Hotels mit Seminarräumen und einer Tiefgarage für 38 Autos in der Resselgasse 9 – in unmittelbarer Nähe des Hotels Bokan – verhandelt. Siebzig Zimmer sollen hier entstehen. Bauträger ist die Wiener Trivium Immobilien Investment Gruppe. Außerdem erweitert das Hotel Feichtinger am Lendplatz 1a seine Zimmeranzahl. Die Steirerstub’n baut außerdem gerade die ehemalige St. Pauli Bar um, um dort bald mehr Zimmer anzubieten. Hunderte Zimmer Und auch an der Bezirksgrenze tut sich etwas. Im Sommer soll ja bekanntlich die C&A-Filiale am Hauptbahnhof abgerissen und stattdessen ein Hotelkomplex ge- baut werden. Rund 230 Zimmer sind dort geplant, und das, obwohl gleich in unmittelbarer Umgebung im November letzten Jahres das Vier-Sterne-IntercityHotel eröffnet hat. 229 Zimmer stehen in diesem nördlich des Bauamtsgebäudes für Touristen und Geschäftsreisende zur Verfügung. Direkt am Bahnhof gibt es außerdem ja das Hotel Daniel, das ibis oder das Hotel Europa. Bedarf prüfen „Es ist beachtlich, dass auch in Corona-Zeiten großartig in Beherbergungsbetriebe in meinem Bezirk investiert wird!“, so Bezirksvorsteher Wolfgang Krainer. „Ich würde aber dennoch empfehlen, den Bedarf genau zu überprüfen.“ Grottenhof heißt Gäste willkommen ■ Letztes Wochenende wurde am Gelände der landwirtschaftlichen Fachschule Grottenhof eine Gerätehalle durch einen Brand zerstört. Der Schaden beträgt mehrere hunderttausend Euro. Dennoch wird positiv in die Zukunft geschaut. „Wir entwickeln den Grottenhof zur größten Biobauern-Schule Österreichs. Er ist weiterhin ein Ort der Begegnung. Davon lassen wir uns auch von einem Brand nicht abbringen“, erklärt Landesrat Hans Seitinger. Landesrat Hans Seitinger lässt sich nicht unterkriegen..LEBENSRESSORT/STREIBL TB Spätauf bezieht ein neues Büro ■ Das Technische Büro Spätauf, eine Tochter der Kiendler GmbH und ein Familienunternehmen, bezog sein neues Büro im Technopark Raaba. Durch die Qualität ihrer Arbeit mit der höchsten Problemlösungskompetenz ist das TB Spätauf ein wertvoller Partner. „Durch unser neues, modernes Büro im Technopark Raaba haben wir jetzt bessere Möglichkeiten, unseren Kunden die perfekten Lösungen für ihr Vorhaben zu präsentieren“, freut sich Geschäftsführer Markus Kiendler. Peter & Hans Schreiner bei der Übergabe mit Markus Kiendler KK

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