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14. Februar 2021

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- Mutter klagt an: „Mein Sohn wurde in der Zelle ermordet" - Erster Jugendrat: Was die jungen Grazer wollen - Mehrere neue Hotels im Bezirk Lend - Wegen Corona-Einstellung: Grazer Apotheke droht Konzessionsentzug - Muruferpromenade soll endlich breiter werden - Raser in Jakomini: 120 km/h im Schulbereich - Zwei neue Waldlehrpfade für Graz-Umgebung

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16 eco graz www.grazer.at 14. FEBRUAR 2021 Fabian Kleindienst 16 fabian.kleindienst@grazer.at Kunden sind die beste Hilfe gegen die wirtschaftlichen Folgen von Corona.“ WKO-Steiermark-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg freute sich am Montag über die Öffnung des Handels. FISCHER 1500 Grazer wagten 2020 den Im Homeoffice sind wohl viele neue Ideen entstanden: Laut WKO machten sich 2020 besonders viele selbstständig. Initiativen wie der Grazer Science Park unterstützen Neugründer, z. B. mit dem Ideenwettbewerb (Sieger 2019 im kleinen Bild).GETTY, SCIENCE PARK ÜBERRASCHEND. 2020 haben sich mehr Grazer selbstständig gemacht denn je. Die Expertin Sharon Posch lobt die Förderlandschaft. Von Nina Wiesmüller & Fabian Kleindienst redaktion@grazer.at Es ist wohl eine der überraschendsten Neuigkeiten der vergangenen Tage, aber immerhin eine erfreuliche: Trotz globaler Wirtschaftskrise haben 2020 mehr Steirer (4487 genau) den Weg in die Selbstständigkeit gesucht denn je. Damit wurde das bisheri­ Grazer Start-up im Trend STARK. Das Grazer Start-up VENUZLE startet gerade in der Corona-Krise mit seinem Reservierungssystem durch. Oft ist es bei Skigebieten im Einsatz, zuletzt aber auch schon bei Corona-Massentests. Gerade in Pandemie-Zeiten, wo vieles nur über Voranmeldung möglich ist, werden ausgeklügelte, einfach zu verwendende Reservierungssysteme gesucht. In der Entwicklung ganz vorne dabei: das Grazer Start-up VENUZLE. Schon 2014 wurde das Unternehmen von Wolfgang Lang gegründet, 2015 startete man mit der Stadt Graz als Kunden voll durch. Die Idee kam Lang aus dem privaten Engagement: „Ich bin Obmann vom Fußballverein Lokomotive Graz und musste da immer die Plätze für die Trainings organisieren. Da hab ich mich gefragt, wieso es nicht eine zentrale Stelle gibt, an der man sieht, welche Plätze frei sind. So ist das entstanden, allerdings nicht nur als Plattform, sondern als komplettes Wolfgang Lang Verwaltungssystem für die Sportanbieter und Kommunen.“ Genau Städte und Kommunen sind auch die Hauptkunden, allerdings nicht nur, was Sportplätze und Hallen betrifft: „Die Gemeinden haben schnell bemerkt, dass man unser Reservierungssystem genauso für die Anmeldung für Ferienprogramme, Kindergärten oder auch Müllplätze verwenden kann“, erzählt Lang. Starker Bedarf Nach anfänglicher Sorge, da die Sportplätze in der Corona-Krise schließen mussten, konnte man zuletzt sogar neue Kunden gewinnen. „Plötzlich ist das Land Niederösterreich, sowieso ein Kunde, auf uns zugekommen und hat angefragt, ob wir das auch für Skigebiete machen könnten.“ Mittlerweile ist es vielfach in Verwendung. „In St. Pölten haben wir auch die Anmeldeplattform für die Corona-Tests gestellt.“ Mit Duisburg kommt in Kürze erstmals eine größere deutsche Stadt als Kunde hinzu, Verhandlungen mit Berlin laufen. „Das allein wären 2000 Sportanlagen.“ So will Lang zum Marktführer im gesamten Sprachraum werden. Angesichts des Erfolgs wundert nicht, dass trotz Krise Entwickler gesucht werden. Am Grazer Standort will man bleiben. FAB So sieht das Reservierungssystem von VENUZLE für Skigebiete. aus. KK (2)

14. FEBRUAR 2021 www.grazer.at graz eco 17 ➜ TEURER getty (2) Matratze +16,0 % Guter Schlaf ist teuer. Zumindest wurde er teurer als im Vorjahr: Der Preis für Matratzen stieg. Flugtickets –8,6 % Aktuell ist Fliegen schwerer möglich, aber immerhin wurde es leistbarer: Flugtickets wurden billiger. BILLIGER ➜ Weg in die Selbstständigkeit ge Rekordjahr 2019 um deutliche 104 übertroffen. Besonders engagiert sind die Grazer: Hier hat die Zahl von 1291 sogar auf exakt 1500 zugenommen – ein Plus von 209, das mit Abstand größte Wachstum in der Steiermark. In Graz-Umgebung gab es hingegen eine leichte Abnahme: Wechselten 2019 noch 531 in die Selbstständigkeit, sank die Zahl 2020 auf 498. Für WKO- Steiermark-Präsident Josef Herk ist die allgemeine Zunahme jedenfalls ein positives Zeichen für den Standort. „Trotz erschwerter Planbarkeit haben diese Menschen Eigenverantwortung und Eigeninitiative bewiesen. Genau jene Eigenschaften, die jetzt gefordert sind, um auch wirtschaftlich wieder aus der Krise zu kommen.“ Warum es trotz der schwierigen Bedingungen zu dieser Steigerung gekommen ist, erklärt Michaela Steinwidder, Leiterin des Gründerservice in der WKO, aus einem Trend zu nebenberuflichen Tätigkeiten, viele wagen den Schritt auch hauptberuflich: „Natürlich gründen einige auch coronabedingt bzw. nutzten die Krise als Chance, um lang gehegte Ideen in die Tat umzusetzen.“ Laut WKO- Umfrage (Mehrfachnennungen möglich) war für 70 Prozent der Wunsch, der eigene Chef zu sein, am wichtigsten, für 69,2 Prozent war es ausschlaggebend, in der Zeit- und Lebensgestaltung flexibel zu sein. Erfreulich: Fast jede zweite Firma wird mittlerweile von Frauen gegründet. Finanzielle Hilfe Der Schritt in die Selbstständigkeit ist immer ein mutiger und ungewisser, auch ohne zusätzliche Hürden wie Corona. „Gerade in Zeiten der Unsicherheit sind Förderungen daher unentbehrlich“, weiß auch Sharon Posch vom Grazer Science Park, der seit Jahren Start-ups unter seine Fittiche nimmt und betreut. Für Neugründer sei es vor allem wichtig zu wissen, dass Österreich über eine ausgezeichnete Förderlandschaft verfüge, wodurch Start-ups aus allen Branchen mit finanzieller Unterstützung rechnen können. Dass die Vielzahl an Förderungen gerade zu Beginn oftmals überfordernd und unübersichtlich wirken kann, weiß Posch natürlich. Sie rät daher, mit einem richtigen Partner an der Seite eine individuell passende Lösung für beide Seiten zu finden. Motivation Genauso wichtig wie eine gute finanzielle Lage ist allerdings die Motivation der Neugründer. „Das Motto der Start-ups ist nach wie vor ,Alles geben‘. Selbst in herausfordernden Zeiten arbeiten sie mit 100-prozentigem Einsatz weiter“, erzählt Posch. Und auch in Zeiten von Corona gibt es die Möglichkeit, mit seinem Unternehmen Investoren von sich zu überzeugen. So veranstaltet der Science Park beispielsweise auch heuer seinen Ideenwettbewerb, an dem Neugründer teilnehmen können und insgesamt 12.000 Euro Preisgeld gewinnen können. W I R T S C H A F T Agentur-Relaunch 5G-Ideen gesucht EcoNews fabian.kleindienst@grazer.at Bildungs-Relaunch ■ MOOCs oder Massive Open Online Courses sind frei verfügbare Online-Kurse zu unterschiedlichen Themenfeldern, ob MINT-Fächer, Medizin, Recht oder Soziologie. Bereits im Jahr 2013 starteten TU Graz und Universität Graz mit iMooX.at Österreichs erste und bis heute einzige MOOC-Plattform. Mit bis dato über 100 Kursen, 60.000 Lernenden und mehr als 70 nationalen und internationalen Partnern ist es die zentrale Anlaufstelle für digitales Lernen in Österreich und darüber hinaus. Im Rahmen der Digitalisierungsoffensive des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird iMooX im Zuge des Ende Jänner präsentierten Relaunches nun zum zentralen Learning-Hub Österreichs ausgebaut. ■ Mit Jänner hat die Kommunikationsexpertin Silvia Kelemen Weihs die Website ihrer Agentur einem Relaunch unterzogen. Partner, Kunden und Interessierte können nun die drei Grundsatz-Säulen der Agentur ersehen, die auf jahrzehntelanger Erfahrung in den Bereichen Kommunikation und Networking basieren. Mit Partnern und Experten wird umfangreiches Know-how in vielfältigen Bereichen der Kommunikation und Beratung geboten. Silvia Kelemen Weihs startete einen Agentur-Relaunch. KK Der neu gewählte FWF-Präsident Christof Gattringer UNI GRAZ/EISENBERGER Grazer FWF-Chef ■ Christof Gattringer, Vizerektor für Forschung und Nachwuchsförderung der Universität Graz, wurde zum neuen Präsidenten des Wissenschaftsfonds FWF gewählt. „Ich freue mich darauf, meine Erfahrung und Ideen in diese interessante, herausfordernde Aufgabe einbringen zu können“, so Gattringer in einer ersten Reaktion. Der 1966 geborene Teilchenphysiker ist seit 2019 Vizerektor an der Universität Graz und war von 2015 bis 2019 Dekan der Nawi-Fakultät. ■ Gemeinsam mit T-Mobile Austria hat die TU Graz in ihrer Forschungs- und Lernfabrik „smartfactory@tugraz“ ein sogenanntes Campus-5G-Netz installiert, mit dem zukünftig an neuen Anwendungen geforscht wird. Auch Projekte rund um 5G-Anwendungen sollen umgesetzt werden. Hierfür werden ab sofort Unternehmen aller Branchen und Größen zur Kontaktaufnahme eingeladen.

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