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13. September 2022

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- Territorial Turn: Die Stadtplanung der Zukunft in Graz - Neue Idee: Reinerhof soll zum Graz Museum werden - Übergabe der SPÖ Graz: Michael Ehmann im Interview

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8 graz www.grazer.at 13. SEPTEMBER 2022 steirischer herbst zieht in den „Krieg der Ferne“ HARTE KOST. Der steirische herbst, der am 22. September eröffnet wird, beleuchtet unter dem Titel „Krieg in der Ferne“ in Performances, Ausstellungen und Diskussionen die ständige Präsenz von Krieg und Gewalt. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Dieses Jahr überschattet die grausame Realität des russischen Angriffs auf die Ukraine alles andere“, so herbst-Intendantin Ekaterina Degot bei ihrer fünften Programm-Pressekonferenz. Eine Ausstellung von Filmen ukrainischer Künstler sowie Filmen über die Ukraine vor und während des Krieges hat im Juli als Prolog zum steirischen herbst die russische Invasion schon genauer beleuchtet. Degot: „Der andauernde Krieg veranlasst uns nun, auch andere Kriege, die in die Geschichte des steirischen herbst eingeschrieben sind, zu überdenken und neu zu betrachten. Der Kalte Krieg und die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg haben die Anfangsjah- re des Festivals stark beeinflusst. Spätere Ausgaben fanden statt, als gleich nebenan die Jugoslawienkriege wüteten.“ Erstaunlich viele Werke in der Sammlung der Neuen Galerie Graz weisen auf Kriege in der Ferne hin. Heute, mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine, werden viele dieser verdrängten und verschwiegenen Geschichten wieder zum Vorschein gebracht.“ Puppenparade Zur Festivaleröffnung am Grazer Hauptplatz am 22. September um 17 Uhr erinnert Raed Yassin an den libanesischen Bürgerkrieg. Im Anschluss an die traditionelle Eröffnungsrede der Intendantin greift Th e Th e a t - ricality of a Postponed Death eine theatrale Puppenparade aus den 1980er-Jahren in Beirut auf und thematisiert künstlerischen Ekaterina Degot erarbeitete mit ihrem Team zum 5. Mal ein Konzept an der Schnittstelle zwischen dokumentarischer Realität und künstlerischer Fiktion. LAMPRECHT Widerstand gegen alle Hindernisse, auch gegen die des Krieges. Die Performance endet im Joanneumsviertel, wo um 18:30 Uhr die Ausstellung „Ein Krieg in der Ferne“ offiziell eröffnet wird. Das 55. musikprotokoll widmet sich von 6. bis 9. Oktober unter der Leitung von Elke Tschaikner mit Whodentity aktuell drängenden Fragen nach Identitäten. Theaterprojekte und ein Literatur-Festival gemeinsam mit den „manuskripten“ sind weitere Festivalhighlights. Die herbstbar gibt es im Feinkost Mild. (Alle Programmdetails: www.steirischerherbst.at) „rotahorn“ fest in Frauenhand FÖRDERPREISE. Theodora Bauer und Sophie Lunra Schnack sind die beiden Preisträgerinnen der Hans Roth Literaturpreise „rotahorn“ 2022. Christoph Hartner, Andreas Unterweger, Barbarbara Frischmuth (Bild Theodora Bauer), Valerie Fritsch (Bild Sophia Schnack), Hans Roth und Julian Kolleritsch. (v.l.) KK Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Der „rotahorn“, 2011 nentstanden aus einem Geburtstagsgeschenk von Saubermacher-Gründer Hans Roth an Alfred Kolleritsch, wurde jetzt schon zum elften Mal verliehen. Die Auswahl der Preisträgerinnen erfolgte wie immer in enger Zusammenarbeit mit der Literaturzeitschrift „manuskripte“. Der erstre Preis ging an die 32 Jahre alte Wiener Autorin Theodora Bauer, Sophia Lunra Schnack, 32 Jahre und ebenfalls in Wien lebend, bekam den zweiten Preis. Das Preisgeld wurde dieses Jahr auf 7000 Euro erhöht und so gab es für Platz 1 4000 Euro und Platz 2 3000 Euro. Bei Theodora Bauer lobt die Jury die Wortmacht und den Sprachwitz der Autorin. Bei Sophia Schnack gefiel der Jury, dass sie Lyrik in hochinteressante Prosaaexperimente zu verwandeln weiß. Ihr Debütroman „Feuchtes Holz“ erscheint 2023: eine Familiengeschichte aus dem Salzkammergut, das Kriegstraumata literarisiert. Für Hans Roth sind Bauer und Schnack überaus würdige Preisträgerinnen. In der Jury waren die Autorinnen Barbara Frischmuth (von Beginn weg dabei) und Valerie Fritsch, die 2023 einen Roman zum Thema „Gewalt und Zärtlichkeit“ veröffentlicht und dafür auch Gespräche mit Mördern führte. Weiters in der Jury: Andreas Unterweger (manuskripte), Julian Kolleritsch sowie die Kulturjournalisten Werner Krause, Christoph Hartner und Heinz Sichrovsky.

13. SEPTEMBER 2022 www.grazer.at graz 9 Ausblick Was am Mittwoch in Graz wichtig ist ■ Am morgigen Mittwoch lädt die Europäische Bischofskonferenz in ganz Europa zum Friedensgebet für die Ukraine. In der bischöflichen Hauskapelle am Grazer Bischofplatz 4 besteht von 8 bis 12 Uhr die Möglichkeit, am stillen Gebet teilzunehmen – ebenso in allen steirischen Kirchen. ■ Bevor von 29. September bis 3. Oktober wieder die Grazer Herbstmesse stattfindet, geben die Verantwortlichen morgen einen ersten Einblick in die Highlights. ■ „Es war einmal, und es war einmal nicht“ ist nicht nur häufig die Einleitung von Volksmärchen aus Ländern entlang der Seidenstraße, sondern auch der Titel einer neuen Ausstellung im Graz Museum, die um 18 Uhr eröffnet wird. Frauen mit Migrationshintergrund erzählen Volksmärchen aus den Ländern entlang der alten Seidenstraße, diese werden mit Kunstfotografie illustriert. ■ Die Berliner Elektropop-Band Grossstadtgeflüster gibt morgen im Orpheum Gas. Einlass ist um 18.30 Uhr, los geht‘s um 20 Uhr. Support gibt‘s von Kerosin95. Morgen Mittwoch wird in ganz Europa für den Frieden in der Ukraine gebetet. In Graz kann man etwa in der bischöflichen Hauskapelle dabei sein. GETTY ■ „Stimmen der Gerechtigkeit“ werden ab 19.30 Uhr bei Isop in der Dreihackengasse laut. Fünf Autoren zeigen dort, was „Literatur als Widerstand“ bedeutet – darunter auch Bachmann-Preisträgerin Tanja Maljartschuk aus der Ukraine.

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