34 motor www.grazer.at 13. SEPTEMBER 2020 Jeep: Compass zeigt auf Plug-in-Hybrid Der neue Jeep Compass 4xe wirkt auf Anhieb sympathisch. Am Display kann man auch sehen, wie der Elektromotor arbeitet, und bekommt noch viele andere Informationen gut aufgelöst geliefert. LUEF LIGHT (3) UNTER STROM. Jeep setzt jetzt auf Plug-in- Hybrid. Leuchtendes Beispiel ist der neue Jeep Compass 4xe. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Dass Jeep auch einmal unter die Stromer gehen wird, hat eigentlich kaum wer gedacht. Jeep, seit zig Jahren ein Star unter den geländegängigen SUVs, hatte immer entweder einen Benzin- oder Dieselmotor unter der Motorhaube. Die Zeiten haben sich geändert, Umweltgedanken, Klimawandel machen sich auch in der Autowelt breit. Eindrucksvolles Beispiel ist der neue Jeep Compass 4xe. Ich testete einen Compass in der Modellversion S. Bei diesem Allrad- SUV arbeiten Benzinmotor und Elektromotor harmonisch zusammen, als ob es nie etwas anderes gegeben hätte. So sieht also die Zukunft der US- Marke Jeep aus. Ich drücke den Startknopf, und der Motor macht kaum einen Muckser. Auf dem Display direkt vor mir wird es grün, und es heißt „ready“. Ab geht die Post. Los geht es immer elek trisch, daher kaum ein Motorsound. Kraftvoll zieht der Jeep los, und wenn man will, kann man seine kürzeren Wege, etwa in den Straßen von Graz, rein elektrisch bewältigen. Wer aber gleich voll aufs Gaspedal drückt, hat sofort den Benzinmotor aktiviert, den Umstieg merkt man aber nicht wirklich. Das Konzept ist eigentlich genial: Der Antrieb vorne läuft über
13. SEPTEMBER 2020 www.grazer.at motor 35 den 180 PS starken Turbo-Benzin- Direkteinspritzer, an der Hinterachse arbeitet der Elektromotor und treibt die Hinterräder an. Benzinmotor und E-Motor sorgen für eine Systemleistung von 240 PS. Der Fahrer kann verschiedene Fahrmodi wählen und sorgt damit dafür, wie viel Kraft an welche Räder kommt. Wann immer es geht, gibt der umweltbewusste Jeep Compass 4xe (vier für permanenten Allrad und e für Elektromotor) der E- Maschine den Vorzug. Im Schiebebetrieb und beim Bremsen wird Energie rekuperiert und in der Batterie unter der Rücksitzbank gespeichert. Sehr clever. Übrigens, dafür, dass auf der Hinterachse der Elektromotor stets mit Hochspannungstrom arbeiten kann, sorgt der Startergenerator mit sogenannten „Powerloopings“. Der Jeep Compass 4xe liefert in der Strom-Version definitiv eine starke Performance. Von 0 auf 100 Jeep Compass 4xe ■■Verbrennungsmotor: 4 Zylinder, Hubraum 1332 ccm, Leistung 180 PS (132 kW), Beschleunigung 0–100 km/h in 7,3 Sekunden, Spitze 200 km/h, Allradsystem eAWD, Getriebe: 6-Stufen-Automatik ■■Elektromotor: Leistung 60 PS (45 kW). Ladekapazität Batterie 11,4 kWh ■■Systemleistung: Benzinmotor/E-Motor: 240 PS (176 kW) ■■Verbrauch: kombiniert (WLTP) 2,1 Liter/100 km (Werksangabe). C0 2 -Emissionen gesamt (WLTP): 47–48 g pro Kilometer, rein elektrische Reichweite (WLTP): 42–46 Kilometer, Kraftstofftank: Benzin 36,5 Liter ■■Abmessungen: Länge 4,39 Meter, Breite 2,03 Meter, Höhe 1,64 Meter, Eigengewicht 1935 Kilo, Radstand 2636 mm, Kofferraumvolumen 420 Liter, Bodenfreiheit 201 mm, Anzahl der Sitzplätze: 5 ■■Preis: ab 43.340 Euro ■■Autohaus: Vogl & Co, Schießstattgasse 65, Graz, Tel. 0 316/8080-0, www.vogl-auto.at km/h sprintet der Jeep in knapp 7 Sekunden und an Höchstgeschwindigkeit schafft er es über die magische 200-km/h-Grenze. Start-Stopp-Automatik und 6-Stufen-Automatikgetriebe funktionieren einwandfrei. Das Fahren ist so angenehm, wie man es bei Jeep gewöhnt ist. Der Compass hat viel zu bieten. Unter anderem gibt es LED-Lichter; wer hinten sitzt, blickt wie ein VIP durch getönte Scheiben. Der Jeep hat einen übersichtlichen Touchscreen, der eine Menge an Infos liefert und über ein Audiosystem mit sechs Lautsprechern verfügt, es gibt etliche Assistenzsysteme und ein großes Sicherheitspaket. Das Fahren mit dem ersten fast elektrischen Jeep war aufregend, eindrucksvoll und komfortabel. Der Compass 4xe wird in der Jeepwelt erfolgreich sein. Das Zusammenspiel von Benzin- und E-Motor macht aus dem Jeep Compass ein tolles Auto. Bei der Frage nach Alternativen zum eigenen Auto als Fortbewegungsmittel wurden private Fahrgemeinschaften ganz vorne gereiht. GETTY „Nicht ohne mein Auto“ gilt auch in Krisenzeiten PRIVAT. 52 Prozent von 500 befragten Österreichern sind am liebsten mit eigenem Auto unterwegs. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Beim Thema „Wie komme ich am besten von A nach B“ liegt das eigene Auto nach wie vor an erster Stelle. 51 Prozent gaben in einer Online- Umfrage des Marktforschungsinstituts Marketagent an, dass das eigene Auto einen sehr hohen bzw. eher hohen Stellenwert hat. Das eigene Auto ist komfortabel und bietet vor allem jetzt in der Corona-Zeit mehr Sicherheit als öffentliche Verkehrsmittel. Aber wie schaut es bei den Alternativen zum Auto aus? In der Umfrage, wo 500 Österreicher um ihre Meinung gebeten wurden, spielt das eigene Auto im Leben der Befragten nach wie vor eine Hauptrolle, ebenso wie Bezinund Dieselmotoren als Antriebsmittel. Der große Run auf die elektrischen Autos ist noch nicht spürbar. „Insgesamt übersteigt die Attraktivität von Verbrennungsmotoren jene von Elektroautos noch um ein Vielfaches. Mehr als acht von zehn Österreichern würden erstere Option bevorzugen. Knapp die Hälfte würde sich für Diesel entscheiden, mehr als ein Drittel für Benzin. Ein Elektroauto ist nur für gut jeden Zehnten die Antriebsart der Wahl, und auch Hybridautos überzeugen lediglich einen Bruchteil der heimischen Bevölkerung“, erläutert Marketagent-Marketingleiterin Lisa Patek. Bei der Frage nach der bevorzugten Antriebsart beim nächsten Autokauf gaben 47,5 Prozent Diesel an, und 35,8 Prozent setzen auf Benzin. Nur 11,7 Prozent nannten Elektro. Für 5 Prozent muss es ein Hybrid sein, und kein Interesse gab es an Wasserstoff, Erdgas, Flüssiggas. Ist Carsharing eine Zukunftsalternative zum eigenen Auto? Bei der Frage nach zukünftigen Alternativen zum Privatwagen landeten private Fahrgemeinschaften auf Platz 1, Auto-Abos knapp dahinter, ebenso Carsharing, die Plätze 4 und 5 teilen sich Taxis, klassische Mietwagen und Leihautos. Bei kürzeren Wegen in der Stadt wollen die meisten aber lieber mit dem Rad fahren oder auch zu Fuß gehen, so das Marktforschungsinstitut.
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