12 graz www.grazer.at 13. OKTOBER 2024 Die Kinos zittern vor neuem RÜCKGABE. Nächstes Jahr startet ein neues Rückgabesystem für Pfandflaschen. Das stellt Kinobetreiber vor große Herausforderungen. Von Sabrina Naseradsky sabrina.naseradsky@grazer.at Ab 1. Jänner 2025 gilt ein neues Pfandsystem für Einwegflaschen und -dosen. Dieses neue System soll verhindern, dass die Gebinde achtlos weggeworfen werden und so die Umwelt verschmutzen. Denn derzeit werden in Österreich nur 70 Prozent aller Einwegkunststoffflaschen nach dem Gebrauch gesammelt und recycelt. Mit dem neuen System wird eine Sammlungsquote von 80 Prozent angestrebt. Doch was bedeutet das neue System für Kunden, aber auch Verkäufer dieser Produkte? Für die Kunden ändert sich wenig, außer, dass zukünftig zusätzlich zum Preis auch ein Pfand in der Höhe von 25 Cent verrechnet wird. Anders sieht es da schon bei den Verkäufern von Einwegflaschen und -dosen aus. Robert Lindschinger von den Dieselkinos berichtet: „Wir beschäftigen und seit August 2023 mit der Thematik. Bis vor kurzem war jedoch nicht klar, wie das Ganze für uns funktionieren wird.“ Eigene Gesellschaft Erst seit März gibt es mit Recycling Pfand Österreich eine eigene Gesellschaft, die sich um die Abwicklung kümmern soll. „Man kann sich zwar auf der Website Webinare anschauen, aber man findet dort wenig Konkretes, wie das ganze System funktionieren soll“, kritisiert Lindschinger. Auch wie die Rückgabe funktionieren soll, war bis vor kurzem nicht ganz klar, da es bis Juni dieses Jahres nur eine Firma gab, die Rückgabeautomaten liefern konnte. Mittlerweile gibt es fünf oder sechs Firmen, die solche Automaten zur Verfügung stellen. Kostenfrage Diese Automaten sind jedoch mit hohen Kosten verbunden, wie Lindschinger erklärt: „So ein Automat kostet 20.000 Euro. Wir haben neun Standorte und ich brauche pro Standort mindestens zwei. Das ist eine Investition von mindestens 360.000 Euro.“ Was ihn jedoch am meisten ärgert, ist, dass es vonseiten der Umweltministerin Leonore Gewessler geheißen hatte, dass die Betriebe die Umsetzung des neuen Pfandsystems nichts kosten werde. „Wir haben auch schon eine Förderung beantragt, jedoch bis jetzt keine Antwort erhalten, und ich muss ja in drei Monaten schon mit dem System starten“, erklärt der Kinobetreiber. Für die Kinos von Lindschinger kommen auch nur Automaten in Frage, was den Betreiber aber auch vor platzliche Herausforderungen stellt. Zudem muss ein Abfluss geschaffen werden, und Strom und Internet müssen zu den Automaten gelegt werden. Aber auch eine manuelle Sammlung würde zusätzliche Kosten verursachen. „Bei einer manuellen Sammlung müssten wir einen eigenen Schalter schaffen und neues Personal einstellen. Zusätzlich muss ich auch noch einen Raum schaffen, in dem ich die Flaschen sammle. Dieser muss auch abschließbar sein, da die gesammelten Flaschen ja auch einen gewissen Wert darstellen. Was weitere Kosten verursacht“, so Robert Lindschinger. Auch gibt es keine Erfahrungswerte mit den Automaten, etwa wie wartungsintensiv sie sind. Wichtig ist dem Kinobetreiber, dass er ein Bewusstsein dafür schaffen will, dass dieses System bald kommt. Auch wenn es aus seiner Sicht vielleicht einen besseren Weg als das Pfandsystem gegeben hätte. Nur wenige Menschen sind wirklich lebendig und die, die es sind, sterben nie. (Ernest Hemingway) Die Stiegenkirche hat seit kurzem eine neue, weltliche Besitzer-Familie. Die Familie Saurau-Goess hat auch das Nachbargebäude gekauft. CC BY 3.0/IKAI Stiegenkirche an Saurau-Goess ■ Im Juli sorgte der Verkauf der Stiegenkirche in der Sporgasse für Aufsehen. Denn dass eine Kirche verkauft wird, ist in Österreich nicht alltäglich und bedarf außerdem einer Genehmigung des Vatikans. Diese wurde heuer erteilt und die Stiegenkirche wechselte den Besitzer. Gekauft wurde das Kleinod in der Sporgasse von der bekannten Adelsfamilie Saurau-Goess, die im Besitz der Häuser in unmittelbarer Nähe der Kirche ist. Über den Kaufpreis ist nichts bekannt, jedoch wurde vereinbart, dass die Kirche der Öffentlichkeit an ausgewählten Feiertagen und nach Voranmeldung weiterhin zur Verfügung stehen wird. Weiters gab es laut Informationen Auflagen zur Erhaltung und Renovierung des historischen Kirchenhauses. Ein Anrainer in der Sporgasse freut sich im Gespräch: „Ich finde es schön, dass die Kirche in den Besitz der Saurau-Goess gelangt ist.“ In tiefster Trauer geben wir bekannt, dass unser geliebter Ehemann, Vater, Opa Vojo Radkovic am 30.09.2024 im Alter von 77 Jahren umgeben von der Liebe seiner Familie verstorben ist. Ein außergewöhnlicher Mensch und Journalist mit Leib und Seele ist von uns gegangen, der sein Leben seiner Familie, der Musik und dem Journalismus gewidmet hat und damit Graz mitgeprägt hat. In großer Dankbarkeit für ein langes erfülltes Leben danken wir für die Anteilnahme. Die öffentliche Trauerfeier für Vojo findet am 24.10.2024, ab 14:00 Uhr, in der Grazer Mariahilferkirche statt. Ab 13:00 Uhr wird man sich im Stillen bereits verabschieden können. Lilli, Alina, Thomas, Ari, Lucy, Maria und Anatoli
13. OKTOBER 2024 www.grazer.at graz 13 Pfandsystem Mit 1. Jänner startet in Österreich ein neues Pfandsystem. Das stellt vor allem Kinobetreiber vor große Herausforderungen. GETTY
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