6 graz www.grazer.at 13. OKTOBER 2019 K O M M E N T A R von Vojo Radkovic ✏ vojo.radkovic@grazer.at Neue Brücke als Öffner in den „wilden“ Westen E ine neue Brücke ist für eine Stadt wie Graz ein Großereignis, ein massiver architektonischer Eingriff in das Stadtbild. Und wenn man bedenkt, dass Graz rund eineinhalb Jahre ohne Tegetthoffbrücke auskommen wird müssen, dann wird klar, dass jede Grazerin, jeder Grazer irgendwann persönlich mit diesem Brückenbau konfrontiert wird. Wir alle leben diesen Brückenbau mit. Es ist zu hoffen, dass die kreativen Köpfe in den Stadtentwicklungs- und Verkehrsabteilungen hier eine gangbare bzw. fahrbare Lösung finden werden. Der Brückenschlag in den Westen an sich ist zu begrüßen. Die Straßenbahn soll über die Brücke fahren können und die alte Brücke wäre unter dieser Last wie ein altes Schiff von Admiral Tegetthoff zusammengekracht. Das will keiner, und daher wird dieses Projekt, bis auf einige obligate kritische Stimmen, allgemein begrüßt. Man ist neugierig auf die Baustelle, den Bau, die neue Brücke. Billig ist die Sache nicht. Die Stadtentflechtung inklusive Brücke wird 27 Millionen Euro verschlingen. Das Land wird ein Drittel zuschießen. Mit dem Brückenschlag soll der einst verpönte Grazer Westen endgültig aufgewertet werden, sozusagen auf Augenhöhe mit dem Osten. Wenn jetzt auch noch der farblose Andreas-Hofer-Platz neu gestaltet wird, haben die Grazer zwei echte Gründe zum Feiern. Mehr Sicherheit im Landtag REAKTION. Ein Sicherheitsarbeitskreis hat auf Intervention der FPÖ Maßnahmen für verstärkte Sicherheit im steirischen Landtag ausgearbeitet. Von Verena Leitold und Tobit Schweighofer redaktion@grazer.at Die Protestaktion von Fridays for Future, die die Landtagssitzung Ende Mai kurzfristig lahmlegte, sorgte für die Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen im steirischen Landtag. „Ein offenes und transparentes Haus ist mir ein wichtiges Anliegen. Doch muss auch die Sicherheit gewährleistet sein. Um diesen Spagat gut zu meistern, braucht es eine bedachte und gut abgestimmte Zusammenarbeit mit allen sicherheitsrelevanten Stellen“, so Landtagspräsidentin Gabriele Kolar. „Die Vorfälle haben gezeigt, dass verstärkte Maßnahmen unerlässlich sind“, meint der stellvertretende Klubobmann der Blauen Gerald Deutschmann, der auch die Funktion eines Ordners für den FP-Landtagsklub ausübt. „Demnach ist es äußerst begrüßenswert, dass im Hinblick auf T R E N D B A R O M E T E R Grazer im Rampenlicht 1. Teamchef Franco Foda 226 Das EM-Qualifikationsspiel gegen Israel brachte den Grazer Teamchef und die Nationalelf in die Schlagzeilen. die Sicherheit der Abgeordneten und Bediensteten nun konkrete Maßnahmen gesetzt werden.“ Auf Initiative der Freiheitlichen wurde ein eigener Sicherheitsarbeitskreis abgehalten, der diese Woche tagte. Das Ergebnis: Der Zutritt in die Landstube – inklusive Besucherbereich – erfolgt bald nur mehr nach erfolgter Identitätsfeststellung. Hierzu werden zwei Varianten geprüft: 1) Eine verpflichtende Aushändigung des Ausweises vor dem Einlass – das Dokument wird erst beim Verlassen wieder ausgehändigt. Dies ist etwa im Nationalrat, anderen Landesparlamenten und bei Gerichten (z. B. Landesgericht für Strafsachen in Graz) gängige Praxis. 2) Die Anfertigung einer Kopie des Ausweises vor dem Einlass wird in Erwägung gezogen. Diese Vorgehensweise wird seit Jahren im Grazer Gemeinderat angewandt und hat sich laut Polizei bewährt. Außerdem soll die Geschäftsordnung des Landtags dahingehend geändert werden, dass künftig jeder Klub (egal wie viele Parteien in einer Gesetzesperiode vertreten sind) über einen eigenen Ordner verfügt. Derzeit sind insgesamt nur vier vorgesehen – die KPÖ hat keinen. Und schließlich soll auch die Hausordnung geändert werden, da diese auf nicht mehr aktuelle Rechtsquellen verweist. Bereits umgesetzt Bereits im Juli wurden einige Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt („der Grazer“ berichtete): Drei zusätzliche Kameras im Zuschauerbereich wurden installiert. Die Sicherheitskräfte wurden für genauere Kontrollen im Einlassbereich sensibilisiert, die sich in Rufbereitschaft befindlichen Mitarbeiter der Sicherheitsfirma KLS verstärkt, ein fixes Regelwerk bzw. eine Ablaufplanung im Falle einer von außen erzwungenen Sitzungsunterbrechung etabliert. Wer diese Woche wie oft in heimischen Medien vorkam 2. Valentino Lazaro, Star-Kicker im ÖFB-Team 83 3. Hermann Schützenhöfer, Landeshauptmann 72 4. Mario Kunasek, FP-Klubobmann 59 5. Siegfried Nagl, Bürgermeister 51 derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG: Gerhard Goldbrich | ASSISTENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 666 6918) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Philipp Braunegger (0664/80 666 6600), Svjetlana Wisiak (0664/80 666 6491), Birgit Schweiger (Lektorat), Redaktion Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. 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13. OKTOBER 2019 www.grazer.at graz 7 Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren werden in Workshops ihr Lebensumfeld gestalten. Die Ergebnisse werden im Rathaus präsentiert. GETTY Kinder an die Macht: Stadt beruft Jugendrat ein NEU. Zum ersten Mal zieht die Stadt Jugendliche zu einem unabhängigen Jugendrat zusammen. Von Tobit Schweighofer tobit.schweighofer@grazer.at Um das Verständnis für die Jugend in Graz zu schärfen, beruft die Stadt zum ersten Mal einen Jugendrat ein. Dafür werden Jugendliche per Zufall ausgewählt und eingeladen, ihren Lebensraum über Workshops eigenständig mitzugestalten. Die Ergebnisse werden in den Workshops nur durch die anwesenden Jugendlichen selbst erarbeitet – die einzige erwachsene Person nimmt die Rolle der Moderation ein. Einige Wochen nach dem Workshop werden die aufbereiteten Ergebnisse aus den Workshops der Politik, der Verwaltung und der interessierten Öffentlichkeit präsentiert. Die präsentierten Ergebnisse dienen der Politik und der Verwaltung als Diskussionsgrundlage für die Weiterentwicklung der Jugendprojekte in diesen Bezirken. „Wir wollen wissen, was die Jugend denkt! Die Stadt Graz hat eine lange und erfolgreiche Tradition, wenn es um das The- ma Jugendbeteiligung geht. Sei es das Kinderparlament, Mitmischen oder der Jugendgemeinderat“, berichtet der zuständige Stadtrat Kurt Hohensinner. „Bei diesem durfte ich als junger Gemeinderat in der Entstehung mitarbeiten. Als zuständiger Stadtrat freue ich mich nun, ein weiteres Projekt in diesem Bereich zu starten, indem wir das Konzept des Jugendrats nach Graz bringen. Ich bin sehr gespannt, welche Ergebnisse und neue Ideen die Workshops bringen werden. Für all jene, die zufällig ausgelost wurden und eine Einladung bekommen haben: Bitte nicht wegwerfen, sondern hingehen und mitmachen!“ In einem ersten Pilotprojekt werden Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren aus den Bezirken Waltendorf/St. Peter und Ries/Mariatrost eingeladen. Derzeit leben in den vier Bezirken rund 2400 Jugendliche, die Zahl ist in den letzten Jahren immens gestiegen. Die gesammelten Ergebnisse werden Mitte November im Rathaus präsentiert.
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