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13. Jänner 2022

- Neuer Bauernmarkt in Mariatrost startet an diesem Samstag - Coronaverlauf dank Grazer Forschung vorhersagen - Prämie für das städtische Covid-Team - Weniger Arbeitsplätze durch Pleiten in Gefahr - Raiffeisen rechnet 2022 mit Nachhol-Effekten

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2 graz www.grazer.at 13. JÄNNER 2022 Die Zahl der Corona-Fälle in Graz hat sehr stark zugenommen. GETTY Corona-Zahlen in Graz und GU ■ Die Omikron-Variante breitet sich weiter massiv aus, nach dem Österreich-Rekord gestern sind die Zahlen heute auch in Graz so hoch wie noch nie zuvor. Die Sieben-Tage- Inzidenz in Graz lag gestern bei 730,2 Fällen pro 100.000 Einwohner, jetzt sind es 815,4. In Graz-Umgebung beträgt der Wert aktuell 603,1 (gestern: 537,2), in der Steiermark im Durchschnitt bei 542,9 (gestern: 469,4). In Graz sind inzwischen 384 Menschen mit Corona verstorben, 301 in GU. Neuer Bauernmarkt in Mariatrost startet an diesem Samstag Stadtrat Kurt Hohensinner und Marktamtsleiterin Walpurga Rath (r.) freuen sich auf die Eröffnung des Bauernmarkts am Fuße der Basilika. BÜRO STR HOHENSINNER (2) START. Am Fuße der Basilika Mariatrost gibt es ab Samstag einen neuen Bauernmarkt mit elf Standlern und unterschiedlichsten regionalen Produkten. Bürgermeisterin Elke Kahr und Karl Peter Pfeiffer. STADT GRAZ/EIGLER Info-Kampagne: In Graz studieren ■ Mit acht Hochschulen im, städtischen Raum, einer engen Kooperation von Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur ist Graz ein Hotspot für Studierende. Mit einer neuen Informationskampagne starten die Stadt Graz und die Hochschulen eine Informationskampagne im überregionalen heimischen Einzugsgebiet. Darin sollen die Vorzüge der Stadt, von der Infrastruktur bis hin zu den Forschungsmöglichkeiten beworben werden. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Am Samstag eröffnet der neueste Grazer Bauernmarkt: bei der Endhaltestelle der Linie 1 in Mariatrost am Fuße der Basilika. Elf Produzenten bieten dort von 7 bis 13 Uhr (ausgenommen Feiertage) ihre verschiedenen Erzeugnisse von Obst und Gemüse, über Fleisch und Fisch, Brot und Milchprodukten, bis hin zu Schnäpsen, Marmeladen, Ölen und Essigen an. Für einen angenehmen Aufenthalt sorgt außerdem ein Espresso-Mobil. Sämtliche Beschicker wurden durch das Marktreferat der Stadt Graz und die Landwirtschaftskammer überprüft und erfüllen alle Vorgaben: Alle Standler besitzen einen Produzenten-Nachweis und sind zugelassene bäuerliche Beschicker. „Nicht nur in der Politik geht es um Glaubwürdigkeit und Vertrauen, sondern genauso auch wenn es um unsere Lebensmittel geht“, ist der zustän- dige Stadtrat Kurt Hohensinner überzeugt, „auf den Grazer Bauernmärkten können die Kunden darauf vertrauen, dass sie tatsächlich regional und aus bäuerlicher Eigenproduktion kaufen.“ Neues Bezirkszentrum Auch ein Pumptrack in unmittelbarer Nähe soll im Laufe des Jahres 2022 gebaut und noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Rund um das Tramwaymuseum sollte der Vorplatz ja ebenfalls attraktiviert, das Museum außerdem mit Gastrobim und ähnlichen Angeboten wiederbelebt werden. Die Planungen dahingehend laufen noch. Seitens der neuen Stadtregierung kann die für die Stadtplanung zuständige Vizebürgermeisterin Judith Schwentner momentan nur sagen: „Das Projekt ist uns noch nicht vorgelegt worden. Grundsätzlich möchten wir keines der von der alten Koalition versprochenen Projekte einfach absagen. Sie müssen aber in unsere Vorstellungen hinsichtlich Klimaschutz und Nutzung des öffentlichen Raums für alle passen.“ Die Basilika selbst wird ja gerade saniert und präsentiert sich seit einiger Zeit nicht mehr in Gelb, sondern in historischem Rostrot. Die Arbeiten dauern insgesamt noch bis 2030 an. Grazer Bauernmärkte ■ Mit Mariatrost gibt es nun 15 Bauernmärkte auf Grazer Stadtgebiet. ■ Diese werden von rund 340 Landwirten beschickt, die die Märkte mit regional produzierten Lebensmitteln versorgen. ■ Der älteste und größte Bauernmarkt in Graz ist der Kaiser- Josef-Markt bei der Oper. ■ Die Märkte sind dabei auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: So werden etwa am Kaiser- Josef-Platz nach derzeitigen Schätzungen pro Jahr rund 15 Millionen Euro erwirtschaftet.

13. JÄNNER 2022 www.grazer.at Grazer Forschung: graz 3 Coronaverlauf vorhersagen SPANNEND. Grazer Wissenschafter der Med Uni forschen an Prognosetools für Corona. Sogenannter Biomarker könnte besonders schwere Krankheitsverläufe prognostizieren und diese im Vorfeld behandeln. Von Valentina Gartner valentina.gartner@grazer.at Corona hat uns mittlerweile schon zwei Jahre fest im Griff und der Verlauf einer Infektion kann sich oftmals von einem anfangs milden Verlauf schlagartig zu einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung entwickeln. Wissenschafter der Med Uni Graz stellen nun im renommierten Journal „Antioxidants“ einen Biomarker vor, der einen besonders schweren Krankheitsverlauf vorhersagen könnte, um so Behandlungsschritte frühzeitig anzupassen. Ein schwerer Krankheitsverlauf kann wirklich jeden treffen – Menschen mit Vorerkrankungen aber beispielsweise auch völlig gesunde junge Menschen. „Stünde in den ersten Krankheitstagen, in denen es den Patienten dem eigenen Empfinden nach noch gut geht, ein Blutwert zur Verfügung, welcher den weiteren Krankheitsverlauf prognostiziert, könnte die Behandlung gegebenenfalls angepasst und noch effektiver gestaltet werden“, fasst Harald Mangge vom Klinischen Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik der Med Uni Graz zusammen. Vielversprechend Relevant für Corona ist Kynurenin, ein zentrales Abbauprodukt von Tryptophan. Dieses Abbauprodukt wiederum beeinflusst die Tätigkeit der T-Zellen, die „Helferzellen“ des Immunsystems. „Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Kynurenin-Blutwerte bei Covid-19-Patienten mit tödlichem Krankheitsverlauf bereits relativ früh zu Krankheitsbeginn sehr stark erhöht waren. Somit könnte Kynurenin ein neuer Biomarker sein, der zu einer frühzeitigeren und effektiveren therapeutischen Intervention Anlass gibt. Für eine therapeutische Empfehlung – hier wäre beispielsweise eine rechtzeitige hochdosierte Kortisongabe denkbar – müsste allerdings ein noch größeres Patienten-Kollektiv genauer untersucht werden“, so Mangge. Fakt ist auf jeden Fall, dass Kynurenin eine Rolle in der Immunreaktion spielt. Weitere Untersuchungen werden gemacht. Im Labor in der Med Uni Graz untersuchen Forscher Blutproben von Corona- Infizierten, um schwere Krankheitsverläufe zu prognostizieren. MED UNI GRAZ Der Held vom Gadollaplatz Grazer Straßen Bürgermeisterin Elke Kahr und Stadtrat Manfred Eber besuchen das Contact- Tracing-Team des Gesundheitsamtes in der Alten Poststraße. STADT GRAZ/FISCHER Prämie für Covid-Team ■ Rund hundert Personen sind derzeit im Grazer Gesundheitsamt im Contact Tracing, Back-Office und Lohnkosten- Rückersatz tätig. Sie bewältigen die Coronakrise bürokratisch. Um ihre bisherigen Leistungen zu würdigen, erhalten die Mitarbeiter mit 1. Jänner 2022 eine Zulage von 200 Euro im Monat. „Unser großer Dank gilt allen Mitgliedern des Covid-Teams, die in den letzten Monaten über die Maße beansprucht wurden und sich mit einem überdurchschnittlichen Arbeitseinsatz ausgezeichnet haben. Deswegen ist diese Zulage mehr als gerechtfertigt“, sagt Personalstadtrat Manfred Eber, der sich im Dezember im Zuge eines gemeinsamen Besuches mit Bürgermeisterin Elke Kahr und Stadtrat Robert Krotzer ein Bild vor Ort machen konnte. Die Zulage soll morgen für alle Mitarbeiter, außer in leitenden Funktionen, beschlossen werden. CTHOE,/WIKIMEDIA COMMONS/ KK Am Gadollaplatz steht das Styria Media Center, auch der „Grazer“ sitzt hier. Josef Ritter von Gadolla wurde wurde 1943 Wehrbezirksoffizier am 14. Januar 1897 in Graz geboren. der deutschen Stadt Gotha. 1945 Er absolvierte ab 1913 die Infanterie-Kadettenschule in Graz. 1918 wurde er zum Leutnant ernannt. Nach dem ersten Weltkrieg diente wurde er dort Kampfkommandant. Gadolla übergab die Stadt am 4. April 1945 kampflos den Amerikanern und bewahrte so die Stadt und die er weiter in der ös- Zivilbevölkerung vor terreichischen Armee. Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland 1938 diente er in der Luftwaffe und Kämpfen. Dafür wurde er am nächsten Tag von den Deutschen als Befehlsverweigerer erschossen.

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