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13. Dezember 2020

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- Stadtpark wird zum Naturerlebnispark - Menschenrechtsbericht 2020: Corona-Krise macht Systemschwächen sichtbar - Ex-Schediwy wurde wiederbelebt - Hilferuf der Grazer Händler: „Jetzt hängt es von uns allen ab“ - Vincke-Steinbrüche: 400.000 Euro für die Absicherung - Mur ist Huchen-Todesfluss - Grazer werden mit Wintergastgärten warm

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14 graz www.grazer.at 13. DEZEMBER 2020 Mur ist Huchen-Todesfluss BRUTAL. Der Huchen war immer gern gesehener Bewohner der Mur. Jetzt wird der Fluss zur tödlichen Falle. Fischotter und Murverbauung dezimieren den Bestand. Tierschützer bitten jetzt die Politik um Hilfe. Von Vojo Radkovic & Fabian Kleindienst redaktion@grazer.at Die Situation ist irgendwie grotesk. Sowohl der Fischotter ist EU-geschütztes Tier wie auch der Huchen. Der Fischotter, dessen Population immer größer wird und der auch die Teichwirte heimsucht, wird als Meisterschwimmer, Alleskönner, Landjäger und Pelzträger geachtet und zum „Tier des Jahres 2021“ gekürt. Der Huchen gehört, seitdem die Mur sich von extremer Verschmutzung in den 60er und 70er Jahren erholt hat, zum immer größer werdenden Fischbestand des Flusses. Selbst die gefräßigen Kormorane konnten den Huchen in der Mur nicht dezimieren. Jetzt ist der Wildfisch in Gefahr. Die Fischotter machen Jagd auf den Fisch, sind aber schon so gesättigt, dass sie die Huchen gar nicht mehr fressen, sondern mit ihnen „spielen“ und sie dabei tödlich verletzen, klagt der Grazer Fischexperte Franz Keppel, auch „Huchenfranz“ genannt. Er sieht die Fischpopulation nicht nur in der Mur, sondern auch in Bächen und anderen Flüssen in Gefahr. Jetzt sei die Landesregierung am Zug. Laut Keppel ist eine Lösung der Problematik dringend, wenn man nicht haben will, dass es bald keine Wildfische mehr gibt. Der Huchen ist auch durch die Verbauung der Mur (Kraftwerke) gefährdet, da es immer weniger Platz zum Ablaichen gibt und die Aufstiegshilfen bei den Kraftwerken nicht funktionieren. Die Tierschützer fordern die Politik auf, endlich etwas für den Wildfischbestand zu tun. Es gehe nicht um Abschussfreigabe. Aber eine Lösung müsse her, so Keppel. Entschädigung? Die Situation der steirischen Teich- Die Fischotter dezimieren Fischbestand in der Mur, in Teichen und Bächen. wirte und die großen Ausfraßschäden führen zu Diskussionen im Landtag. Die Grünen um Agrarsprecher Alex Pinter fordern mehr Förderungen für Schutzzäune (Teiche bis zu einem Hektar sollen zu 100 Prozent gefördert werden) und Entschädigungen für die Teichwirte. Eine solche sei, geht es nach der Anfragebeantwortung seitens der Abteilung 13 des Landes, im Naturschutzgesetz nicht GETTY, KEPPEL vorgesehen. Die Grünen fordern eine Gesetzesänderung, im Jänner kommt das Thema in den zuständigen Ausschuss. Seitens Landesrätin Ursula Lackner heißt es, dass Gespräche zwischen den zuständigen Landesabteilungen laufen, um die Anwendung eines Modells wie in Niederösterreich bzw. Kärnten zu prüfen. Dort gibt es Entschädigungen, aber auch einen Managementplan.

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