16 graz www.grazer.at 12. JÄNNER 2020 S E R V I C E Leser Briefe redaktion@grazer.at Fakten klargestellt In den vergangenen Wochen wurden Ergebnisse meiner Forschung mehrfach im „Grazer“ zitiert und haben eine Kontroverse ausgelöst. Nun halte ich es für erforderlich, einige Fakten klarzustellen. Meine Dissertation „Gründerzeitstadt 2.1“ von 2013 behandelt die Frage, unter welchen Voraussetzungen die Aufstockung von Gründerzeitblöcken ein bestandsgerechtes Mittel zur urbanen Aufwertung sein könnte. Fernab gewinnorientierter Dichtemaximierung werden Qualitätsaspekte für eine lebenswerte Urbanität mit hoher Dichte untersucht – als Beitrag für ein soziales Gemeinwesen, mehr Grün und gegen Zersiedlung. Die Dachlandschaft wird dabei völlig neu gedacht, eine direkte Umsetzbarkeit nicht behauptet. Es ist eine Grundaufgabe der Wissenschaft, Denkanstöße zu geben und Themen auch jenseits des derzeit Machbaren zu bearbeiten, also auch außerhalb des aktuellen rechtlichen Rahmens. Freilich können andere Fragestellungen, Grundannahmen und Methoden zu abweichenden Ergebnissen führen. Eine evidenzbasierte wissenschaftliche Arbeit jedoch als „Meinung einer ehemaligen Dissertantin“ herabzuwürdigen, wie das Prof. Wagner getan hat, ist nicht nur ein entbehrlicher Beitrag zur Wissenschaftsskepsis, sondern eine generelle Geringschätzung von DissertantInnen, BetreuerInnen und der Doctoral School Architektur der TU Graz. Für die vom Institut für Holzbau und LR Seitinger präsentierten Projekte wurden meine Forschungsergebnisse als Argumentationshilfe herangezogen, ich persönlich jedoch nicht eingebunden. Ida Pirstinger, Graz * * * Feuerwerke verbieten Zum Bericht „Zu Silvester war Graz wieder Feinstaub-Hochburg“ und zum Kommentar von Verena Leitold: Gratuliere zu Ihrem ausgezeichneten Artikel, und ich bin wie viele andere der gleichen Meinung. Feuerwerke müssten total verboten werden, wenn man schon so für den Klimaschutz ist, das heißt: kein Verkauf mehr in Europa! Es wurde aber bei allen Super-Baumärkten und Standeln verkauft. Was sind dies eigentlich für Verbote? Wetzelsdorf hat sich dieses Jahr wieder überboten mit den Raketen und Böllern, hauptsächlich sind die Jugendlichen daran beteiligt, die am meisten für Klimaschutz demonstrieren! Ich habe in Miami gelebt und muss sagen, der 4. Juli ist der große Feiertag, wo auch Feuerwerke abgeschossen werden. Es gab keinen Regen, war sehr heiß und in den Everglades hat es gebrannt. Es wurde ein totales Raketenverbot erlassen, es gab auch nirgends welche zu kaufen, und trotzdem haben wir alle gefeiert! Natürlich hatte dies nichts mit Klimaschutz zu tun, aber die Regierung war da sehr vernünftig und die Menschen auch. Traditionen hin oder her, es wurden schon so viele abgeschafft, welche weniger gefährlich waren. Karin Kraeuchl, Graz * * * Feuerwerk der Dummheit Ebenfalls zum Kommentar „Feuerwerk der Dummheit gezündet“ vom 5. Jänner: Grüß Gott, Frau Leitold! Ich möchte Ihnen unbedingt (und zwar im Namen vieler) zu Ihrem Kommentar gratulieren. Sie haben mir vollkommen aus der Seele gesprochen und ich hoffe, dass Ihr Appell an die Vernunft auch von vielen Politikern gelesen wurde. Denn diese haben es in der Hand, uns Menschen, die Tiere und die gesamte Mitwelt vor dieser traditionellen Unsitte zu Silvester zu befreien. Bitte bleiben Sie an dem unumgänglichen Feuerwerksverbot dran: Vielleicht ringen sich unsere Volksvertreter durch und erwirken sowohl ein Verkaufsverbot als auch ein streng bestraftes Einsatzverbot jeglicher Pyrotechnik: und das nicht nur zum Jahreswechsel, sondern das ganze Jahr auch bei den verschiedensten Veranstaltungen von Hotels, Firmen, Vereinen, Privatpersonen ..., bei denen manche nicht glauben, ohne Feuerwerk auskommen zu können. Brigitte Eibisberger, Graz Drei Könige LESER AM WORT. Ruppige Fahrscheinkontrolle in der Straßenbahn, ungeschminkte Sternsinger und Einwegbecher bei Handball-EM ärgern unsere Leser. S E R V I C E Grazer Hotline Mo bis Fr von 8 bis 16 Uhr Wenn Sie sich über etwas in der Stadt ärgern oder wenn Sie etwas loben wollen, greifen Sie zum Telefon! Wir hören Ihnen zu und versuchen Ihnen zu helfen. Rufen Sie einfach die Grazer-Hotline 0 316/23 21 10 Tradition wichtig – Wie jedes Jahr freute die Familie Max Brunell sich auf den Besuch der Sternsinger. Bedauert wurde, dass die Sternsinger jetzt meist ohne typische Erkennungsmerkmale, also ungeschminkt, auftreten. Vor allem Caspar, der Afrika vertreten soll, kommt ohne Gesichtsschminke. „Black facing“ und mögliche Allergien sind die Gegenargumente, bedauert der Leser. KATHOLISCHE JUNGSCHAR
12. JÄNNER 2020 www.grazer.at graz 17 ungeschminkt Unterm Uhrturm www.grazer.at Schülerin gleich mit Polizei gedroht – Einen Tag vor dem Heiligen Abend wurde der Leser Anton Kotter verständigt, dass er sofort via WhatsApp ein Foto vom Reisepass seiner Enkelin schicken müsse, sonst würde die Polizei geholt und die Enkelin mitgenommen. Aufgeregt versuchte der Leser, die Situation zu klären. Was hatte seine Enkelin angestellt? Sie war mit einem 50-Prozent-Ermäßigung-Fahrschein unterwegs, hätte aber, da sie am 6. November 15 geworden war, nur mehr mit einer 38-%-Ermäßigung fahren dürfen. Großer Wirbel und schließlich Zahlung der Strafe von 70 Euro. Bitten um Kulanz wurden abgeschmettert. Kotter: „Ich finde es traurig, wenn die Politik sagt, wie wichtig die Öffis sind, und dann wegen einem relativ kleinen Fehler gleich mit der Polizei gedroht wird.“ Vonseiten der Grazer Linien betont Maria Klaminger vom Team Fahrscheinkontrolle: „Wir haben den Fall sorgfältig geprüft und können aufgrund der Gleichbehandlung keine Kulanz gewähren.“ Ein Wort des Bedauerns, wie der Vorfall abgelaufen ist, hätte die Strafe leichter verschmerzen lassen. SYMBOLFOTO: KK KK Einwegbecher – „Konträr“ findet es Handball-EM-Zuseherin Daniela Katzensteiner, dass beim Event einerseits per Flyer für den Klimaschutz geworben wird, andererseits aber Getränke in Einwegbecher abgefüllt werden. „Die Stadt Graz muss doch irgendwie Einfluss auf die zuständigen Stellen bei der Messe ausüben. Ich kann ja nicht mit eigenem Becher kommen“, ärgert sie sich. Heimische Autobahnen wurden auf ihre Sicherheit geprüft. ASFINAG Sicherheitscheck für Autobahnen ■■ 182 Kilometer Autobahn wurden 2019 von Experten im Auftrag der Asfinag auf Herz und Nieren geprüft. Das Ziel ist, das sicherste Autobahnen- und Schnellstraßen-Netz Europas zur Verfügung zu stellen. Kontrolliert wurde da etwa auch die A2 vom Knoten Graz- Ost bis nach Mooskirchen. Kriterien für das Straßen- „Qualitätspickerl“: Linienführung der Bodenmarkierungen oder auch Rückhaltesysteme wie Leitschienen und Anpralldämpfer.
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