8 graz www.grazer.at 11. MÄRZ 2018 Neue Hotels schüren Beim Kinderflohmarkt gibt es immer ein volles Haus. KK Kinderflohmarkt mit 248 Ausstellern ■■ Alles, was man für sein Kind im Frühjahr und Sommer braucht, findet man, so die Organisatoren, auf dem großen Baby- und Kinder-Flohmarkt am Samstag, 17. März, von 13 bis 17 Uhr in der „Kirschenhalle“ Hitzendorf. Insgesamt 248 völlig neue Aussteller werden dort sein, und in den Stöberpausen ist für Leib und Seele gesorgt. Kinderflohmärkte kommen immer mehr in Mode und entsprechen offenbar dem Geist der Zeit. Eines der vielen geplanten neuen Hotels: das „Hotel Amon“ in der Neubaugasse. LE-U-PART/ARCHITEKT CHRISTIAN LEEB „Graz kann Olympia finanzieren!“ TRANSPARENT. Bei der morgigen Infoveranstaltung zu Olympia 2026 kommen alle Zahlen auf den Tisch. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Die Bewerbungskosten für Olympia 2026 werden 6,75 Millionen Euro ausmachen, das sind um 50 Prozent weniger, als etwa Innsbruck für seine Bewerbung kalkuliert hatte. Ein Drittel des Betrages wird für die Zeit bis zum Einreichen der Bewerbung und der Rest für die Bewerbung direkt aufgewendet, so Bürgermeistersprecher Thomas Rajakovics. Bei der morgigen Informationsveranstaltung in der Grazer Stadthalle wird auch der Schladminger Bürgermeister Jürgen Winter detailliert vorlegen, was die WM in Schladming gekostet hat und wie die 45 Millionen Euro verwendet wurden. Für Olympia 2026 in Graz würde das IOC rund 900 Millionen Dollar aufwenden. Zwei Drittel, so Rajakovics, gehen in die Veranstaltung selbst, der Rest in Auf geht’s: Bis zu den Olympischen Spielen 2026 sollen der Wintersport und speziell das Skifahren bei den Grazer Schülern wieder „in“ sein. THINKSTOCK Infrastrukturmaßnahmen. Auf die immer wieder gestellte Frage „Können wir uns die Olympischen Spiele leisten?“ gibt es aus dem Bürgermeisterbüro die klare Antwort: Wir können! Bürgermeister Siegfried Nagl wird morgen den interessierten Grazern Rede und Antwort stehen. Dazu kommt, dass die Sportver- bände klagen, dass etwa die Hälfte der Grazer keinen Wintersport mehr macht und dass die Schulen Wintersportwochen streichen. Olympia 2026 soll Anstoß dafür sein, dass der Wintersport neuen Aufschwung erhält, und da wird man auch Geld aufwenden müssen, um die Kinder wieder in Skigebiete zu bringen.
11. MÄRZ 2018 www.grazer.at graz 9 Sorge vor einem Preiskampf TOURISMUS. Hotelketten drängen nach Graz, am Bahnhof entsteht das größte Hotel der Stadt. Harter Wettbewerb mit sinkenden Preisen droht. Von Daniel Windisch daniel.windisch@grazer.at Die Grazer Hotelbranche rüstet auf: Wie berichtet, kommen heuer in der Murstadt mehr als 340 Gästezimmer neu dazu. Und weitere Projekte mit hunderten Zimmern sind bereits in Planung. Mehrere große Ketten sind im Anmarsch auf Graz, unter anderem soll das größte Hotel der Stadt entstehen. Dieser Betten- Boom sorgt indes für Unruhe unter alteingesessenen Hoteliers: So mancher fürchtet, dass es zum harten Preiskampf kommen könnte. Doch der Reihe nach: Neben dem Bauamtsgebäude beim Hauptbahnhof hat sich ein deutscher Immobilientwickler alle notwendigen Grundstücke gesichert, um bis 2020 für die „Steigenberger“- Gruppe ein Riesenhotel mit mehr als 220 Zimmern zu errichten – dieses „IntercityHotel Graz“ würde das mit 204 Zimmern aktuell größte Grazer Hotel, das „Weitzer“, noch überflügeln. Neben dem Hotel ist auch ein Studentenheim mit rund 180 Apartments geplant. Neues Hotel in Puntigam Gusto auf Graz hat offenbar auch die deutsche Kette „B&B Hotels“, die Herbergen in halb Europa besitzt. Laut Brancheninsidern ist man bei der Standortsuche in Graz bereits fündig geworden, in Puntigam soll ein Hotel mit über 100 Zimmern entstehen. Und auch die deutsche Kette „Motel One“ hat ein Auge auf Graz geworfen – sie will das Dorotheum am Jakominiplatz in ein 170-Zimmer-Hotel verwandeln. Rechnet man das geplante „Hotel Amon“ in der Neubaugasse (99 Zimmer) und ein neues „sHome“- Hotel in der Triester Straße (135 Zimmer) dazu, könnte Graz in den nächsten Jahren mehr als 720 neue Hotelzimmer bekommen. Ketten im Preisvorteil So viele neue Hotels und Zimmer – „das wird sich auf die Preise niederschlagen“, fürchtet ein Vertreter der Grazer Hotellerie, der anonym bleiben will. Um die Zimmer bei einem größeren Angebot voll zu bekommen, müssten die Hoteliers die Preise senken – ein Preiskampf, in dem die großen Ketten im Vorteil seien, kleinere Betriebe würden dagegen auf der Stecke bleiben. Diese Befürchtungen kann Graz- Tourismus-Chef Dieter Hardt- Stremayr nachvollziehen. Ihm wäre ein langsames, schrittweises Wachstum bei den Hotels am liebsten – denn alles andere „geht zu Graz-Tourismus-Geschäftsführer Dieter Hardt-Stremayr GRAZ TOURISMUS/SCHIFFER Lasten des Preises“. Und bei niedrigeren Preisen sei es dann eben so, „dass ein internationaler Player sich leichter tut“. Aber so weit müsse es ja nicht kommen, glaubt Hardt- Stremayr, dass Graz noch mehr Touristen anziehen kann. Und sollte die Murstadt den Zuschlag für Olympia 2026 bekommen, könnte das sowieso einen riesigen und nachhaltigen Besucher-Ansturm auslösen. Laut Hardt-Stremayr ist der Grazer Fremdenverkehr für die Spiele bereit: „Aus touristischer Sicht lässt sich das stemmen.“
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