graz 4 redaktion@grazer.at & 0316 / 23 21 10 Spar-Zwang: Graz Neue Hagelabwehr Das Sparschwein ist leer und hat keinen Speck mehr.“ NAbg. Kai Jan Krainer bei seinem Besuch in Graz zur Budgetpolitik der Regierung KK www.grazer.at 11. AUGUST 2024 Karlheinz Kornhäusl und Cornelia Hagele LAND STEIERMARK/BINDER Kooperation bei Telemedizin ■ Bei ihrem Besuch bei Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl betonte seine Tiroler Kollegin Cornelia Hagele die gute Zusammenarbeit der beiden Bundesländer. Beim Arbeitsbesuch lag der Fokus vor allem auf dem Bereich der Telemedizin. Hier will man sich zukünftig noch stärker austauschen, um Synergien zu schaffen und Dinge auch weiterzuentwickeln. Besonders interessiert war Hagele am Projekt N!CA. C. Drexler taf sich mit rund 50 Ex-Bürgermeistern. STVP/FISCHER Ex-Bürgermeister trafen sich mit LH ■ In Frohnleiten traf Landeshauptmann Christopher Drexler mehr als 50 Bürgermeister, die bei der letzten Wahl im Jahr 2020 ihr Amt niedergelegt haben. In 200 der 286 steirischen Gemeinden stellt die ÖVP den Bürgermeister. „Es macht mich stolz, dass wir als Steirische Volkspartei DIE Bürgermeisterpartei sind“, bedankte sich Christopher Drexler bei den Ehemaligen. Obmann der St. Hagelabwehr Josef Mündler (kl. Bild) vor seinem modernen Brenner. Graz steigt bei ihm aus. GETTY, KK derGrazer Hatten Sie schon einmal Hagelschäden? „Einmal wurden meine Obstbäume zerstört. Ich vertraue dem Hagelflieger, der ist ein Supermann.“ Sigwald Fischer, 81, Pädagoge „Noch nie! Trotzdem achte ich darauf, dass der Versicherungsschutz hoch genug ist.“ Ingrid Siegl, 50, Lebens- und Sozialberaterin „Die Hagelwetter haben wegen der Klimakrise zugenommen. Ich war noch nie betroffen“. Helmut Haidenbauer, 76, Pensionist Blitzumfrage „Nein, mein Auto steht immer unter Dach. Meine Versicherung sendet mir Warnungen vor Hagelwettern.“ Gabriella Totz, 60, Med. Angestellte ? ALLE FOTOS: DER GRAZER „Wir hatten damals ein Haus, und nach dem Hagel waren unsere Dachziegel leider kaputt.“ Peter Eustacchio, 84, Pensionist
11. AUGUST 2024 www.grazer.at graz 5 ➜ TOP Fulminante Leistung Eine tolle Performance legte der SK Sturm Graz gegen PSG hin. Die Mannschaft drehte ein 0:2 auf 2:2. Randale im Bad Da randalierende Kinder im Straßganger Bad Schäden verursachten, dürfen Kinder nur mehr ab 14 allein ins Bad. FLOP ➜ GEPA, GETTY droht Qualitätsverlust SPARKURS. Wegen 10.000 Euro Einsparung kickt die Stadt die Steirische Hagelabwehr raus und wechselt zu einem Kärntner Anbieter. Von Lukas Steinberger-Weiß lukas.steinberger@grazer.at ler versteht die Welt nicht mehr: „Wir sind eine steirische Genossenschaft, nicht auf Gewinn aus und betreiben Forschung mit TU Graz und der FH Joanneum, um die Hagelabwehr ständig zu verbessern. Und dann wird uns mit Anfang August einfach der Vertrag gekündigt, ohne Angabe von Gründen.“ Er ergänzt: „Wir sind weltweit angesehen wegen unserer Forschung und verwenden seit dem Jahr 2000 modernste Technologie, die ohne eine unkontrollierte Verbrennung auskommt. Unser System ist höchst wirksam, modern und emissionsarm. Wir können rund 60 bis 70 Prozent der Hagelschäden verhindern. Und die werden immer mehr. Seit einigen Jahren werden die Gewittertürme immer massiver und erreichen Höhen von bis zu 17 Kilometern, das sind gewaltige Unwetterpotenziale, die da entstehen. Und das wird nicht besser!“ Von den rund 290 Einsätzen, die die Steirische Hagelabwehr jährlich fliegt, ist Graz bisher der größte Profiteur, denn rund 200 bis 220 davon können Hagel in Graz verhindern. „Wir Im Jahr 1955 wurde die Steirische Hagelabwehr als Genossenschaft gegründet. Ein Gründungsmitglied: die Stadt Graz. Knapp 70 Jahre später beendet die Stadt mit Ende 2024 aber die Zusammenarbeit, dies wurde diese Woche im Stadtsenat bekannt. Als Grund gibt Bürgermeisterin Elke Kahr Einsparungsmaßnahmen im Rahmen des Kommunalen Plus an. Ein anderer Anbieter mit Firmensitz in Kärnten ist rund 10.000 Euro günstiger als die Steirische Hagelabwehr. Kein Verständnis Deren Obmann Josef Mündmüssen ja Unwetter schon beim Entstehen impfen, und das passiert nicht immer über Stadtgebiet, wir bedienen außerdem alle Gemeinden rund um Graz, nur in der Stadt soll jetzt Südflug fliegen – das ist praktisch nicht durchführbar, außerdem verwendet unser Mitbewerber ältere Technik aus den 80er und 90er Jahren“, erklärt Mündler. Gleiche Leistung? Die zuständige Abteilung der Stadt, Sicherheitsmanagement und Bevölkerungsschutz, erklärt, dass die Verträge durchforstet wurden und Vergleichsangebote eingeholt wurden. Und da soll Südflug bei gleicher Leistung billiger angeboten haben. Insgesamt geht es um eine jährliche Summe von knapp 50.000 Euro, die auch von Obmann Mündler bestätigt wird. Ab 2025, wenn Südflug fliegt, sind es dann nur mehr rund 40.000 Euro. Südflug ist zwar im Kärntner Firmenbuch eingetragen, bedient aber hauptsächlich den Raum Leibnitz, Südoststeiermark und Teile von Deutschlandsberg. Rund um die Stadt Graz fliegt derzeit aber ausschließlich die Steirische Hagelabwehr. Auch Stadtrat Kurt Hohensinner von der ÖVP versteht die aktuelle Situation nicht und warnt: „In Zeiten von massiven Schlechtwetterkapriolen die Zusammenarbeit mit der Steirischen Hagelabwehr, einem äußerst verlässlichen Partner, ohne ersichtlichen Grund zu kündigen, sehe ich als Risiko für die Grazer Bevölkerung. Laut meinen Informationen wird bei Südflug ältere Technik verwendet; dass hier die gleiche Leistung geboten werden kann, ist für mich nicht vorstellbar.“ Er sieht die Bürgermeisterin in der Pflicht: „Nur auf das Billigste zu schauen und dabei auf die Qualität zu vergessen, geht nicht. Außerdem wusste der alte Partner nichts von einem anderen Angebot und wurde nicht einmal informiert und konnte nicht nachbessern. Ich appelliere an die Bürgermeisterin, die Entscheidung in Bezug auf die Sicherheit der Bevölkerung nochmals zu überdenken!“
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