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11. April 2021

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- "QAnon": Verschwörungstheorien in Graz angekommen - Sonntagsfrühstück mit Holding-Vorstand Mark Perz - Keine Verkehrsmaßnahmen am Schöckl - Erster "Grazer" Live-Talk mit Foda, Stadlober und Co.

2 die seite zwei

2 die seite zwei www.grazer.at 11. APRIL 2021 E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Verschwörer sind auch nur Menschen S tellen Sie sich vor, eine internationale pädophile Elite verschleppt und misshandelt Kinder in einem unterirdischen Tunnelsystem, um aus ihrem Blut eine Verjüngungsdroge zu gewinnen und so die Weltherrschaft an sich zu reißen. Was klingt wie ein aberwitziger Trash-Horrorfilm, wird für immer mehr Menschen zur gefühlten Realität. Die Anhänger von „QAnon“ glauben nämlich genau das (siehe Seiten 4/5). Man kann diese Leute als harmlose Spinner abstempeln, aber damit macht man es sich leider zu einfach. Der Verschwörungstheoretiker ist nämlich in der Regel ein Mensch wie du und ich. Was ihn aber auszeichnet, ist eine tiefe Verunsicherung gegenüber dem gesellschaftlichen Durcheinander und die Suche nach einem Sinn in dieser schnelllebigen Zeit, in der keiner mehr Antworten zu haben scheint. Der Verschwörungstheoretiker fürchtet sich vor einer Welt, die vom Zufall bestimmt wird, und will jemandem die Schuld dafür geben. Besonders in schwierigen Zeiten findet er viele Mitstreiter, die ihn in seinem Misstrauen bestätigen. Gemeinsam driften sie ins soziale Abseits, aus dem sie hyperaggressiv zurückkommen und alles kurz und klein hauen. Es wird höchste Zeit, diese Menschen ernst zu nehmen, denn der Verschwörungstheoretiker kennt in Wahrheit nur eine Antwort auf seine Fragen – und zwar Gewalt. Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... ... Mark Perz Mark Perz liebt ein üppiges Frühstück am Wochenende. „Meine Lebensgefährtin ist in einer Konditorfamilie aufgewachsen und hat diese Liebe zum guten Kuchen zum Leidwesen meines Bauchumfanges mit in unsere Beziehung genommen.“ KK Der neue Holding-Vorstandsdirektor für Mobilität und Freizeit über junges Vaterglück, die Grazer U-Bahn, Bierschaum und den SK Sturm. Wie sieht denn ein typisches Sonntagsfrühstück bei Ihnen aus? Das hat sich sehr stark geändert. Nachdem ich im Jänner stolzer Vater einer Tochter geworden bin, hat sich das ausgiebige Sonntagsfrühstück, das ich mit meiner Lebensgefährtin immer gerne genossen habe, an den Rhythmus des Kindes angepasst, das heißt, der Tag beginnt mit Flaschegeben und Windelnwechseln, was mir aber auch sehr viel Spaß macht. Sie sind 2021 bereits Vater geworden, haben einen neuen Job übernommen und sind in Ihre Heimatstadt zurückgekehrt. Das Jahr lässt sich gut an, oder? Ja, das Jahr ist durchaus spannend für mich und ich freue mich sehr darüber. Auch auf meine Familie, die im Laufe des Jahres nach Graz nachkommen wird. Haben Sie immer schon vorgehabt, nach Graz zurückzukommen? Auf jeden Fall. Man kann es sich beruflich oft nicht aussuchen, und so hat es auch mich wie viele meiner Kollegen nach Wien verschlagen. Die salopp gesagt natürliche Abneigung des Grazers gegenüber Wien ist gottgegeben und angeboren, ist aber im Lauf der Jahre ein bisschen weniger geworden. Wien ist auch eine tolle Stadt, aber ich bin sehr froh darüber, dass ich wieder nachhause kommen kann. In Wien fahren ja viele mit den Öffis. Schon alleine durch die U-Bahn. Wie stehen Sie denn zur angedachten Grazer U-Bahn? Die U-Bahn war mit ein Grund, warum ich mich für diesen Job beworben habe. Ich persönlich halte das für ein Jahrhundertprojekt und eine Jahrhundertchance für die Stadt Graz. Sie haben sich selbst vorab kurz als Vater einer Tochter und Sturm-Fan beschrieben. Wie kommt’s? Mein Vater, der leider sehr früh verstorben ist, war auch schon begeisterter Sturm-Fan. Ich kann mich noch erinnern, wie ich im Kindergartenalter das erste Mal in der Gruabn war und wie ich dort im zarten Alter von zehn den Schaum vom Bier meines Vaters kosten durfte. Das sind Erinnerungen, die einen mit dem Verein einfach auf ewig verbinden. Aber ich wünsche mir auch für den GAK den Aufstieg, damit es endlich wieder echte Derbys gibt. Haben Sie ein Lebensmotto? Das habe ich tatsächlich, zumindest einen Leitspruch, was das Berufsleben betrifft. Und zwar: Menschen arbeiten immer nur für Menschen. Man muss einander auf Augenhöhe begegnen und gegenseitig wertschätzen. Genau so möchte ich es auch in meiner neuen Funktion halten. TOBIT SCHWEIGHOFER Mark Perz wurde am 25. April 1979 in Graz geboren. Zuletzt war er kaufmännischer Geschäftsführer der ÖBB Produktion GmbH, davor war der Karl- Franzens-Universitäts-Absolvent (BWL-Studium) unter anderem am „Austrian Institute of Technology“ in Seibersdorf und als Prokurist bei den „Rail Cargo Hungaria“ in Budapest tätig.

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