14 graz www.grazer.at 11. APRIL 2021 S E R V I C E Leser Briefe redaktion@grazer.at Klare Vorstellung Zum Bericht über die Grazer Kinderbürgermeisterin: Die glasklare Botschaft der Kinderbürgermeisterin: „Mir ist wichtig, dass so wenige Autos wie möglich herumfahren, dazu braucht man ein sicheres durchgängiges Radnetz.“ Es sind einfache und schnell verwirklichbare Vorschläge, diese sollten von den erwachsenen Entscheidungsträgern rasch umgesetzt werden. In der gleichen Ausgabe, ein paar Seiten später, kämpfen allerdings auch ewiggestrige Lobbyisten der Wirtschaftskammer für die Beibehaltung des dieselbetriebenen Kfz-Verkehrs. Auch sie können von unserer erfrischenden Kinderbürgermeisterin Lucia lernen. Karl Reiter, Graz * * * Lockdown das Problem Zum Kommentar von Vojo Radkovic zum Thema Pandemie und Kinder und Jugendliche: Sie schreiben im ersten Satz Ihres Kommentars vom letzten Sonntag (28. März), dass die Corona- Pandemie viele Kinder und Jugendliche in schwere psychische Probleme drängt. Klingt gut, stimmt aber nicht! In Wahrheit treibt nicht die Pandemie, sondern der Lockdown und andere von der Regierung verordnete Maßnahmen die Kinder und Jugendlichen in schwere psychische Probleme. Ich frage mich, warum seit 13 Monaten immer wieder die für junge Menschen wichtigen Lebensbereiche wie Schulen, Gastronomie, Handel, Kultur- und Sporteinrichtungen schließen müssen, während es für andere Branchen wie Industrie oder Gewerbe keinen einzigen Lockdown-Tag gab. Sie lesen richtig: null Lockdown-Tage in 13 Monaten Pandemie! Diese Diskrepanz ist epidemiologisch nicht zu begründen, da man sich in einem Geschäft oder Restaurant mit Maske und Abstand viel schwerer anstecken kann als beispielsweise in der Autoindustrie, wo tausende Menschen gleichzeitig Schichtwechsel haben und acht Stunden unter Zeitdruck am Fließband (nicht im Home office!) arbeiten müssen, was das richtige Tragen von Masken verunmöglicht. Volkswirtschaftlich gesehen ist dieser selektive Lockdown ein noch größerer Unsinn, da die ganze Lieferkette unterbrochen wird, wenn die Industrie fortan Güter produziert, die nie zur Ware werden, weil sie der Endverbraucher in geschlossenen Geschäften gar nicht kaufen kann. Robert Horvath, Graz * * * Spielplatz säubern bitte! Zum Artikel „Desolater Spielplatz ärgert“ (7. 3. 2021): In der heutigen Ausgabe („Den Grazer Kindern geht die Luft aus“ und „Großer Ärger über Klinik-Müll“) behandeln Sie zwei Themen, die wunderbar am Spielplatz vereint werden: der vermüllte Spielplatz, der Müll landet jedenfalls auch beinahe täglich („unabsichtlich“ durch Wind, „absichtlich“ bei Gegenständen, die nicht durch Wind über hohe Zäune geweht werden können ...) auf unseren Grundstücken. Trotz Coronakrise und -müdigkeit sollte es nicht schwierig sein, einen Spielplatz nicht als Müllplatz zu hinterlassen (heutige freiliegende Funde: mehrere FFP2-Masken, leere bis halbvolle Plastikflaschen und Getränkedosen, halbvolle Chipspackungen, weiteres Verpackungsmaterial inkl. der entsprechenden „Süßigkeitenrechnungen“ der naheliegenden Supermärkte ...). Bettina Korb (im Namen vieler Anrainer), Graz * * * E-Busse und Batterien Zum Bericht: „Graz Linien testen neuen E-Bus“: Habe gelesen, dass es bis heute keine Entsorgung für Atommüll gibt. Das Gleiche ist bei den Batterien. Wenn es richtig ist, sollte man nicht eine weitere Umweltbelastung aufbauen. Werner Monschein, Graz Für 60 Sekunden ÄRGERLICH. Für 60 Sekunden Halten am Bahnhof muss ein Schüler jetzt 70 Euro Strafe bezahlen. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Es war an einem Montag, genauer gesagt am 22. Februar, als ein junger Mann seine Freundin zum Grazer Hauptbahnhof fuhr. Da alle Parkplätze voll waren, hat der Schüler auf der Fahrbahn kurz angehalten und seine Freundin aussteigen lassen. Dieser Tage flatterte dem jungen Autofahrer eine Anonymverfügung über zweimal 35 Euro Strafe ins Haus. Die ersten 35 Euro sind dafür, dass er weniger als 5 Meter Abstand zu einer Kreuzung gehalten hat, und 35 Euro dafür, dass er weniger als 5 Meter nah an einem Fußgänger- übergang auf der Fahrbahn stand. Die empörte Mutter des Mannes wandte sich an uns und war überrascht, dass offensichtlich ein gut verstecktes Wachorgan im Adleraugen-Style exakt diese Vergehen in nicht mal 60 Sekunden, so die Mutter, ermittelt hat und die Anzeige machte. Die Mutter wörtlich: „Mein Sohn ist Schüler, und die Strafe von 70 Euro übersteigt die Höhe seines monatlichen Taschengeldes. Früher hätte man sich über junge Liebe und kavalierhaftes Benehmen erfreut – man hätte sich als Ordnungshüter ja auch zeigen und seine Sprache gebrauchen können.“ Chefinspektor Fritz Grundnig, Polizeidirektion: „Derartige Einzelfälle werden von der Polizei nicht kommentiert. Bei Anonymverfügungen braucht man nicht gleich zu bezahlen, man kann auch auf das darauf folgende Verwaltungsstrafverfahren warten und dann sämtliche Rechtsmittel gegen die Strafe einlegen.“
11. APRIL 2021 www.grazer.at graz 15 70 Euro Strafe Haben Polizisten gut versteckt genau beobachten können, wie ein junger Grazer 60 Sekunden hält und gleich zwei Vergehen begeht? KK Lärm ohne Ende, nervtötendes Quietschen bei Verschubarbeiten der Bundesbahnen bringen die Göstinger nach wie vor auf die Palme. Nach wie vor ÖBB-Lärm ■ Offenbar bekommen die Bundesbahnen das Lärmproblem um die Verschubarbeiten in Gösting nicht in den Griff. Wie Anrainer, die sich neuerlich an uns wandten, klagen, ist der nervtötende Lärm nach wie vor vorhanden, und das Tag und Nacht. Die Leserin Maria Egger hat sich die Mühe gemacht und ein Lärmprotokoll angelegt, nachdem es jeden Tag und sehr oft in der Nacht zu Lärmbelästigung gekommen war. Die Leserin und viele andere ÖBB Leser ebenfalls verstehen nicht, dass die ÖBB den Fehler nicht finden, der das Quietschen verursacht. Vielleicht ist nicht der Verschub schuld an dem Lärm, sondern die Bremsen der Güterwaggons beim Einfahren in den Bahnhof. Jetzt kommen schöne Tage, wo die betroffenen Menschen in Gösting gerne wieder ihre Fenster nächtens offen lassen wollen. Wenn der Lärm so weitergeht, ist das allerdings undenkbar. VOJO
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