10 graz www.grazer.at 10. SEPTEMBER 2024 steirischer herbst Horror Patriae: Schrecken des Vaterlandes Der herbst will klären was ein Vaterland ist und warum wir es lieben sollen. STEIRISCHER HEERBGST ES HERBSTELT. Der Sommer is over, der Herbst ist da. Auch der steirische herbst 2024. Das Kult- Festival findet vom 19.9. bis 13.10. statt. Gestern wurde das Programm „Horror Patriae“ vorgestellt. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Der lateinische Programmtitel des steirischen herbsts-Programmes 2024 ist ein Mischwesen, entstanden aus der Liebe zum Vaterland (amor patriae) und dem Schrecken der Leere (horror vacui). Aber was ist ein Vaterland? Wie entsteht es? Wer definiert es? Und warum, in aller Welt, sollten wir es lieben? Oder fürchten? Intendantin und Chefkuratoerin Ekaterina Degot über das Programm-Konzept: „„Ist unsere Herkunft wichtig? Ist es wesentlich, wo wir geboren wurden? Die Welt scheint immer mehr davon überzeugt. Wir sollen Vorfahren, Wurzeln, Traditionen, Identitäten, Territorien, Stämme und Nationen haben. Wir müssen dazugehören. Für diejenigen, die nicht dazugehören, die sich ausgeschlossen fühlen oder sich nicht mit ihrer Nation identifizieren, ist das beängstigend. Vielleicht sogar ein Horror. Ein Schrecken des Vaterlands. Die Heimat wird unheimlich. Leben Sie in Ihrem Geburtsland? Sind Sie Teil der ‚Leitkultur‘? Möchten Sie es sein? Dies sind ernste Fragen, aber sie öffnen auch die Tür für Fantasie und Humor. Nationen, Grenzen, Wurzeln und Bräuche sind eher Fiktion als Realität. Einer der Orte, an denen sie historisch entstanden sind, ist das Museum. Deshalb kreist die zentrale Gruppenausstellung um das Universalmuseum Joan- neum und seine Geschichte.“ Das transnationale Kollektiv La Fleur lässt in the Phantom of the Operetta den Luster auf das Publikum krachen. Eröffnungsabend, Helmut Listhalle, 21 Uhr. FOTO KK Viele Highlights Der steirische herbst wird heuer im Lesliehof im Joanneumsviertel eröffnet. Darauf folgt die Vernissage der Hauptausstellung in der Neuen Galerie Graz. Beschlossen wird der erste Festivaltag in der Helmut-List-Halle mit einer Performance und einer Party. Ein Herzstück des steirischen herbst 24 ist die Ausstellung Horror Patriae. Im historischen Gebäude des heutigen Universalmuseums Joanneum, das die Neue Galerie Graz beherbergt, stellt sie sich ein alternatives Museum der nationalen Komplexe und dunklen Fantasien vor. „A.E.I.O.U.“ ist ein Wahlspruch, der auf Friedrich III. – Kaiser des Heiligen Römischen Reiches von 1452 bis 1493 – zurückgeht und den Aufstieg Österreichs symbolisiert. Die Komponistin und experimentelle Musikerin Natalia Pschenitschnikova nimmt diese Abkürzung als Ausgangspunkt für ihre neue phonetisch-politische Performance zum Festivalauftakt. In der Helmut-List-Halle steht am Eröffnungsabend La Fleur, The Phantom of the Operetta (2024) am Programm. In seinem neuen Auftragswerk untersucht das transnationale Kollektiv La Fleur den gesellschaftspolitischen Kontext der späten Wiener Operette und ihren zeitgenössischen Nachhall anhand von Emmerich Kálmán. Beginn am 19. September um 20 Uhr.
10. SEPTEMBER 2024 www.grazer.at graz 11 Hürdenlauf zum Rad-Finale KNAPP. Das Finale der Road Cycling Austria League am Sonntag ab 10 Uhr in Judendorf-Straßengel stand mehrmals kurz vor dem Aus. Der Grund: die immer schärferen Auflagen der Behörden. Die Organisatoren Richard Stering (l.) und Gerald Pototschnig (LRV Steiermark) mit der Gratweiner Bürgermeisterin Doris Dirnberger GEPA Von Klaus Molidor redaktion@grazer.at Ende gut, alles gut, sagt man. Der Spruch gilt ein wenig auch für das Finale der Road Cycling Austria League (ehemals Rad-Bundesliga) die zugleich als Berg-Staatsmeisterschaft ausgetragen wird. „Aber das Rennen ist mehrmal kurz vor der Absage gestanden“, sagt Gerald Pototschnig, Präsident des der Steirischen Radsport-Verbands. „Wenn sich da nichts ändert, werden sich in Zukunft wohl keine Veranstalter mehr finden.“ Ein kleiner Auszug der Auflagen: für die 63,5 Kilometer lange Herrenstrecke braucht es 70 Streckenposten. „Dazu“, sagt Pototschnig, „muss es für jedes Stück Straße eine schriftliche Zustimmung des zuständigen Straßenerhalters geben, dass das Rennen dort gefahren werden darf.“ Wieder und wieder musste man das 80-seitige Verkehrsund Sicherheitskonzept von Richard Stering, jahrzehntelang Veranstalter des Grand Prix von Judendorf überarbeiten. „Wenn er nicht 120 Arbeitsstunden investiert hätte, wäre es nicht gegangen“, sagt Pototschnig. So werden nun aber am Sonntag ab 10 Uhr 50 Herren und ab 10.10 Uhr 30 Damen am Hauptplatz in Judendorf am Start stehen und über eine giftige Runde über 63,5 bzw. 26,3 Kilometer durch das weststeirische Hügelland von St. Pankrazen aus auf den Plesch fahren. Die Siegerehrung findet dann wieder in Judendorf statt. Entgeltliche Einschaltung Nähere Infos: Die große steirische WOHNRAUM- OFFENSIVE • Jungfamilienbonus bis zu € 10.000 • Bis zu € 200.000 Darlehen für die Errichtung von Eigenheimen (max. 1,5 % Zinsen) • „Sanieren für Alle“ mit einer Förderung von bis zu 100 % der Kosten für besonders einkommensschwache Haushalte • Geschoßbau-Turbo zur Errichtung von 1.100 zusätzlichen Miet-, Eigentums- und Mietwohnungen mit Kaufoption • Sonderförderung für thermische Sanierungen von 1.400 Mietwohnungen im Eigentum gemeinnütziger Bauvereinigungen Ab JETZT beantragen www.wohnbau.steiermark.at
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