6 graz www.grazer.at 10. NOVEMBER 2024 K O M M E N T A R von Lukas Steinberger ✏ lukas.steinberger@grazer.at Schneller sein kann Zeit und Geld sparen! G raz ist eine der ältesten Städte Europas mit einem historischen Kern und teilweise sehr komplexen Bauvorschriften und Prozessen. Das ist einerseits gut, um die Altstadt zu erhalten, zieht aber manchmal Bauvorhaben immens in die Länge, da jede Behörde, die in den Bauprozess eingebunden ist, das Projekt beurteilt und ihre Stellungnahme dazu abgibt. Architekt Guido Strohecker schlägt vor, dies zu vereinfachen (Seiten 18/19) und alle relevanten Player schon zu Planungsbeginn an den Tisch zu holen. In mehreren Sessions kann dann das Projekt durchgeplant und im Optimalfall viel schneller und sauberer realisiert werden. In dem Fall wäre schneller dann nicht nur billiger und für alle Beteiligten zeitsparender, sondern auch die realen Kosten würden besser abgebildet, denn mit Baubeginn weiß man genau, was das Projekt kosten wird. Sich zusammen etwas anzusehen und auszuverhandeln, klingt auch viel sozialer als jeder alleine im stillen Kämmerlein, und dies könnte eine große Chance für komplexe Bauvorhaben in Graz sein. Wie immer geht es ums Tun, aber wenn in unserer schönen Murmetropole damit Zeit und Geld gespart wird, ist es definitv einen Versuch wert. Kein Eintritt ins sichere Stadion Nach Kritik von Ex-Stadionchef Gerald Pototschnig am Eigentümer: Stadion ist sicher, der Manager ausgesperrt.GEPA (2) SICHER. Grünes Licht für die Sicherheit im Stadion nach den Prüfvorgängen. Zuseher dürfen rein, Ex-Manager bleibt draußen. Von Gerhard Goldbrich redaktion@grazer.at Die Aufregung war groß, die Reaktionen danach haben es ebenso in sich. Aber alles der Reihe nach. Der Medienfachmann Gerald Pototschnig wechselte nach vielen Jahren in der Sportabteilung der Kleinen Zeitung ins Kommunikationsteam der Holding Graz. Um von dort als „Leihspieler“ an die MCG Graz weitervermittelt zu werden und als Chef und Prokurist die Stadion GmbH zu leiten, zu der neben der Merkur Arena und dem Eisstadion auch die GAK-Anlage in Weinzödl zählt. So weit, so gut. Denn just zum Abschluss seiner dortigen Karriere und der Freude auf die Pension passierte ihm offensichtlich, vielleicht auch zufällig, ein Interview mit einer Wiener Fußballplatt- form, und das hatte es in sich. Elfmeter Wie bei einem sicheren Strafstoß ohne Tormann ballerte der Manager drauflos, attackierte nicht nur seinen Dienstgeber, sondern auch Kunden wie etwa Sturm Graz, dessen Fans und Präsident Christian Jauk. Darüber hinaus vermeldete er im Interview mit 90 Minuten „Gefahr in Verzug“ im Fußballstadion, dass möglicherweise bald die Lichter ausgehen werden und es ein Sicherheitsrisiko gebe. Das ließ natürlich sämtliche Alarmglocken beim Eigentümer läuten. Und man reagierte. Eigentor Was offensiv mit einem scheinbar aufgelegten Elfmeter begann, endet nun offensichtlich mit einem Schönheitsfehler, denn der Ball ging Richtung eigenes Tor. MCG- Vorständin Barbara Muhr blieb nichts anderes übrig, als sofort zu reagieren. Das Wichtigste vorweg: Das Stadion ist geprüft und für Zuseher wie auch Mitarbeiter und Sportler sicher. „Aufgrund des am 23. Oktober 2024 medial transportierten Vorwurfs ,Gefahr in Verzug‘ gab es unmittelbar darauf einige außerordentliche Prüfungen und Besichtigungen des Stadions, sowohl technischer als auch behördlicher Natur. Alle Begehungen sind sehr positiv verlaufen, und die Ergebnisse haben Gefahr in Verzug ausgeschlossen. Das Stadion ist wie auch bisher betriebsbereit und spieltauglich“, erklärt Muhr. Und für den Ex-Stadionmanager kommt es knüppeldick: „Von der Stadion GmbH wurde Herr Pototschnig verwarnt, weil er laut seinem Dienstvertrag gegen Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse verstoßen hat, die auch nach Beendigung des Dienstverhältnisses gelten. Deswegen wurde bis auf weiteres auch ein Betretungsverbot für alle zur MCG/Stadion GmbH gehörigen Sportstätten verhängt, mit Ausnahme des Eisstadions für die Heimspiele der 99ers. Dies deswegen, damit Herr Pototschnig dort seinen neuen Tätigkeiten für die 99ers nachkommen kann.“ Wie auch im Fußball üblich, endete so der „Leihvertrag“ bei der MCG. Bei der Rückkehr zum „Stammverein“ Holding Graz gab es keinen Pokal für die Offensive, sondern ebenfalls „eine Abmahnung“, erklärt Holding-CEO Wolfgang Malik. Bleibt spannend, ob das Match nun abgepfiffen ist oder in die Verlängerung geht. derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10, Mo bis Fr 8 bis 15 Uhr | GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich | ASSISTENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 66666 41) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Lukas Steinberger-Weiß (0664/80 666 6918), Sabrina Naseradsky (0664/80 666 6538), Elias Mangst (0664/80 666 6895), Leonhard Schweighofer (0664/80 666 6490), Redaktions-Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENAN- NAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Robert Heschl (0664/80 666 6897) | Denise Schuschko-Linke (0664 / 80 666 6848), Pia Ebert (0664/ 80 666 6642) | Daniela Kac | OFFICE MANAGEMENT & ZUSTELLWÜNSCHE: Sanja Radosavljevic (0664/ 80 666 6528) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | VERBREITETE AUFLAGE PRINT: 176.614 (Der Grazer, wö, ÖAK 2.HJ 2023). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.
Laden...
Laden...