2 die seite zwei www.grazer.at 10. MÄRZ 2024 E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Nummer 1 und noch Luft nach oben! D iese Woche hat für uns gut begonnen. Das Fachmagazin „Journalist:in“ hat den „Grazer“ zur inhaltlich besten Regionalwochenzeitung Österreichs gekürt. Weiters zur Nummer eins in der Steiermark in Print und Online sowie zum besten Neueinsteiger dieser Wertung. Auch wenn es vielleicht ein wenig eitel klingt: Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnungen. Jeden Tag stecken wir viel Engagement und Energie in unsere Arbeit, um den „Grazer“-Lesern ein gutes Produkt zu liefern. Und das ohne einen Euro Presseförderung. Wir sind ein kleiner, eingeschworener Haufen an etablierten Journalisten und ebenso motivierten Kundenberatern, die gemeinsam an einem Strang ziehen, ohne die Interessen von Verkauf und Redaktion ineinander verschwimmen zu lassen. Auch wenn diese naturgemäß manchmal auseinandergehen, bleibt die Trennung eindeutig. Durch diese natürliche Reibung entsteht jene Energie und Qualität, die jetzt ausgezeichnet wurde. Wir werden uns aber nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen, sondern planen schon die nächsten Projekte. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir die nächsten großen Schritte gehen. Unser Potenzial ist noch lange nicht ausgereizt! Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... ... Rektorin Andrea Kurz Für Frühstück bleibt der Neo- Rektorin oft keine Zeit. Auch nicht sonntags. Ohne Kaffee geht es allerdings nicht, den ersten trinkt sie um 4.30 Uhr morgens. KK Die neue Rektorin der Med Uni Graz über ihre neue Heimat, die Sonntagsroutinen und darüber, was wir in Österreich von den USA lernen können. Sie sind seit knapp einem Monat im Amt, bleibt da Zeit für ein Sonntagsfrühstück? Da ich fast nie frühstücke (außer Kaffee), gibt es das nicht sehr oft. Mit der Einschränkung, dass es meinem Mann hin und wieder gelingt, mich zu einem von ihm zubereiteten größeren Frühstück zu überreden. Unter der Woche beginnt mein Arbeitstag mit einem Kaffee bereits um 4.30 Uhr zuhause, Frühstück gibt es im Regelfall keines. Sie sind geborene Wienerin und haben dort studiert, wie gefällt Ihnen Graz? Seit ich vor einigen Jahren an der Med Uni Graz die Leitung einer Forschungseinheit übernommen habe, konnte ich regelmäßig das Flair von Graz genießen. Ich freue mich schon darauf, in Kürze mit meinem Mann, der bald hierher siedelt, meinen beiden Töchtern und unserem Hund „Bear“ Graz und das Umland näher zu erkunden. Wie sieht der Sonntag einer Uni-Rektorin aus? Ich starte den Tag eher zeitig mit einer halben Stunde Pilates, und danach gehe ich etwa acht Kilometer, sodass ich wieder zuhause bin, wenn mein Mann aufsteht. Allgemein verbringen wir den Sonntag sehr ruhig. Die Med Uni Graz ist eine junge Universität (20 Jahre alt). Wie stolz sind Sie, die erste Rektorin zu sein? Ich denke nicht, dass Stolz hier das richtige Wort für mich ist. Ich bin dankbar dafür, dass ich die Chance erhalten haben, an dieser jungen, dynamischen Universität meine Ideen einbringen und an der Weiterentwicklung mitarbeiten zu können. Welche Schwerpunkte wollen Sie setzen? Was ich anstrebe, ist echte akademische Freiheit, was sehr gut zum Leitmotiv der Med Uni Graz „Pioneering Minds“ passt. Flache hierarchische Strukturen und der Mut, auch einmal unkonventionelle Wege zu gehen, sind für mich eine Selbstverständlichkeit. Die Förderung von Wissenschafterinnen ist mir dabei ein besonderes Anliegen. Sie haben längere Zeit in den USA verbracht, sind die beiden Sozialsysteme zu vergleichen? Wir können von der Zugangsweise in den USA lernen. Hier steht oft im Vordergrund, wie man Ressourcen optimal nutzen kann. Aber dass die Kreditkarte über gute Behandlung entscheidet, ist nicht wünschenswert. Wie sehen Sie die Med Uni international aufgestellt? In unseren Forschungsfeldern Krebsforschung, Neurowissenschaften, Mikrobiom & Infektion und Stoffwechsel & Kreislauf ist die internationale Wahrnehmung durchaus gegeben, aber sicherlich noch ausbaubar. Graz ist ein toller Wissenschaftsstandort, auf den wir international ruhig stolz sein dürfen. Wie soll die Uni nach Ihrer Zeit aussehen? Ich wünsche mir die Med Uni Graz als national und international exzellent vernetztes, spitzenmedizinisches Zentrum, wo akademische Freiheit gelebt wird. LUKAS STEINBERGER-WEISS Andrea Kurz wurde 1962 in Wien geboren. Ab 1981 studierte sie an der Universität Wien, wo sie 1987 promovierte, ihre Ausbildung zur Fachärztin für Anästhesie und Intensivmedizin absolvierte und sich habilitierte. Nach einem dreijährigen Forschungsaufenthalt in den USA kehrte sie 2007 dorthin für längere Zeit zurück. Seit 2020 forscht sie an der Med Uni Graz. Am 15. Februar übernahm sie als erste Frau das Amt der Rektorin.
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