6 graz www.grazer.at 10. MAI 2022 Münster als Vorbild für Graz? Wenn das Fahrrad absoluten Vorrang hat In der belebten Innenstadt von Münster trifft man überall Radfahrer an. KK SPANNEND. Innenstadtentwicklung und zukunftsfähige Mobilität waren gestern Nachmittag bei einer Delegationsreise des Landes in Münster Thema. Auch Bürgerbeteiligung stand im Fokus. Von Fabian Kleindienst aus Münster fabian.kleindienst@grazer.at Was kann die Steiermark, was können Regionen wie Graz oder Graz-Umgebung von Vorzeigebeispielen aus dem deutschen Sprachraum lernen, wenn es um die Entwicklung ihrer Ortskerne/Innenstädte geht? Mit dieser Fragestellung ist eine steirische Delegation rund um die Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) und Ursula Lackner (SPÖ) aktuell im großen Nachbarland unterwegs – auch „der Grazer“ ist dabei. Baum statt Auto Gestern stand dabei unter anderem ein Besuch in der Stadt Coesfeld in Nordrhein-Westfahlen an. Im Beisein der dortigen Bürgermeisterin Eliza Diekmann wurde die dortige Entwicklungsstrategie besprochen. Die Innenstadt wurde hier unter anderem durch eine Aufwertung und Neugestaltung des durch die Stadt verlaufenden Flusses, der Berkel, aufgewertet – vor allem der im Zentrum gelegene Schlosspark. Das, so betonte die Bürgermeisterin, würde mehr Freizeitgelegenheiten für Menschen in der Innenstadt bieten, was sich positiv auf den Handel auswirkte. Ein hinsichtlich aktueller Diskussionen rund um Graz spannender Ansatz: Versuchsweise wurden mobile Bäume auf Parkplätzen in der Innenstadt aufgestellt. Die Reaktion der Bevölkerung? „Großteils positiv“, wurde der steirischen Delegation berichtet. Rad hat Vorrang Als verkehrstechnisches Vorbild für Graz präsentierte sich Münster – wobei zu erwähnen ist, dass die mit der steirischen Landeshauptstadt vergleichbare Bevölkerung sich auf eine wesentlich größere Fläche verteilt. Dennoch, die Bedeutung für die Region (etwa 160.000 Arbeitsplätze), die Rolle als Universitätsstadt (über 60.000 Studierende) veranlassten Eibinger- Miedl nicht umsonst, „viele Parallelen mit Graz“ zu entdecken. Die Stadt Münster hat es sich nicht nur zum Ziel gesetzt, im Bereich des Wasserstoffs europaweit ein Vorbild zu werden, man ist es schon, was den Fahrradverkehr betrifft. 43,5 Prozent der Wege werden mit dem Rad zurückgelegt. Ein paar spannende Projekte in der Stadt: ☞ Die Stadt entwickelte neue Standards für Fahrradstraßen, den Fahrradfahrern wurde, so Stadtbaurat Robin Denstorff „der rote Teppich ausgerollt. Radfahrer müssen Autofahrern auf diesen breiten Straßen keinen Platz mehr lassen, Pkw sind eigentlich nicht mehr gestattet. ☞ Über eine Tracking-Kampagne wurden die Hauptstrecken für Radfahrer eruiert, um dafür zu sorgen, dass Wege so schnell wie möglich zurückgelegt werden können – über die Stadtgrenzen hinaus. ☞ Mit LOOPmünster wurde Nahverkehr auf Bestellung als Pilotprojekt aufgebaut. Das Konzept, das man in der Steiermark vergleichbar beim GUSTmobil findet, umfasst 750 Haltestellen und wird schon sehr gut angenommen. Das Besondere: Die normalen Öffitickets zählen auch hier. Dafür sind die Kosten des Projekts recht hoch, acht Millionen im Projektzeitraum. Beteiligung Am heutigen Vormittag berichtete Bürgermeisterin Marion Dirks Barbara Eibinger-Miedl (l.) und Ursula Lackner in Münster. über die Entwicklungen der Stadt Billerbeck (etwas weniger als 12.000 Einwohner). In den letzten Jahren entwickelte man sich gezielt in Richtung einer barrierenfreien Stadt und band dabei intensiv die Bevölkerung ein. Die in Deutschland stark ausgeprägten Bürgerbeteiligungsprozesse sorgten bei der steirischen Delegation für großes Interesse. Im späteren Verlauf des Tages geht es heute noch weiter nach Hannover, die niedersächsische Ministerin für Regionale Entwicklung, Birgit Honé berichtet über die Region Hannover, danach steht ein Besuch der Stadt Hemmingen am Programm. LAND STMK/PURGSTALLER
10. MAI 2022 www.grazer.at graz 7 Jetzt mitdiskutieren www.facebook.com/derGrazer Alles Lügen Kann halt auch nicht mehr mit der Lügenburg leben! Hannelore Freitag * * * Neuer Job? Hat wahrscheinlich vom Kurz einen super Job angeboten bekommen. Renate Egger * * * Sarkasmus Die wollte halt nicht ins kommunistische Graz. Michael Promberger * * * Witz Bald kann die ÖVP eine Personal-Leasing-Firma nehmen, weil ihnen die Leute ausgehen. Patrick Schönbacher * * * Nächste Frage Wann geht unser lieber Karli!? Thomas Hauser * * * Haha Ist sie bloß modebewusst? Weil in Graz bestimmt die Fetzen fliegen. Manfred Preininger * * * Bewerbung Verlassen alle das sinkende Schiff! Also ich hätte Zeit! Gernot Komander * * * Zum Glück Es wird top! Mario Ferk * * * Neuer Prozess Ein System fällt in sich zusammen. Mögen die Anklagen losgehen! Thomas Lierzer * * * Welche Leistung? Was hat sie denn Großartiges geleistet? Kann mir da bitte jemand weiterhelfen? Edith Kaufmann * * * Optische Seite Im Großen und Ganzen eine sehr attraktive Frau. Seid Can Heinz Schuster, Leder H. Schuster Seit 1898 gibt es das Lederfachgeschäft „Leder H. Schuster“ in der Grazer Schmiedgasse. Heinz Schuster ist Besitzer des Kult-Geschäfts und ein wahres Grazer Original – heute im persönlichen Gespräch. Wie geht es Ihnen derzeit, Herr Schuster? Oje, ich bin nicht ganz zufrieden. Vor der Pandemie hatten wir einfach eine höhere Frequenz an Besuchern bei uns im Geschäft ... Was machen Sie gerne in Graz, wenn Sie gerade nicht im Geschäft arbeiten? Am liebsten gehe ich gut essen. Vor allem der Landhauskeller in der Schmiedgasse gehört zu meinen Lieblingslokalen in Graz. Da bietet es sich doch derzeit an, draußen zu sitzen: Sind Sie ein Frühlingsmensch? Auf jeden Fall, ich mag es lieber, wenn es wärmer ist. Grazer Originale Haben Sie denn schon einen Urlaub dieses Jahr geplant? Nein, tatsächlich nicht. Einerseits durch die Pandemie, andererseits habe ich auch noch keinen Zeitplan. Dann lässt es sich doch auch mit einem guten Glaserl Wein daheim aushalten. Haben Sie einen Lieblingswein? Tatsächlich mag ich roten und weißen Wein, doch wenn ich es mir aussuchen kann, dann ist es immer ein Sauvignon Blanc aus der Steiermark. Den würde ich sogar als Lieblingswein betiteln. MELANIE KÖPPEL Meistkommentierte Geschichte des Tages Gleich zwei Ministerinnen zurückgetreten Nur wenige Tage vor dem VP-Bundesparteitag diesen Samstag in Graz gab Tourismus- und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger gestern ebenso wie Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck ihren Rückzug aus der Poltik bekannt. Die Entscheidung sei schon mit dem Abgang von Sebastian Kurz festgestanden, der Zeitpunkt sei damals aber nicht der richtige gewesen, so Köstinger. Die „Grazer“-Leser diskutierten über die Personalrochaden auf unserer Facebook-Seite. REAKTIONEN & KOMMENTARE Heinz Schuster geht seiner Leidenschaft nach: Die Arbeit in seinem Lederfachgeschäft „Leder H. Schuster“ in der Schmiedgasse. HEINZ SCHUSTER
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