2 grazwww.grazer.at 10. JUNI 2025Amoklauf in GrazDie allerschlimmste TragödieBetroffenheitherrschte heutebei der Pressekonferenzin derLandespolizeidirektionGraz.Bundes-, LandesundStadtpolitikwaren gekommen.KKFÜRCHTERLICH. Heute hat sich in Graz der schlimmste Schul-Amoklauf in der Geschichte der Republikereignet. National wie international ist die Betroffenheit groß. Ganz Graz trauert kollektiv.Von Lukas Steinberger-Weißlukas.steinberger@grazer.atten melden, die Grazer Spitäleralleine hätten diese Situationnicht bewältigen können. Auchdie Polizei war mit einem Großaufgebotvor Ort und kreiste miteinem Hubschrauber über derSchule. Die Cobra war im Einsatzund sicherte die Schule. DerSchütze hatte sich nach seinerWahnsinnstat auf einer Schultoiletteselbst das Leben genommen.Gegen Mittag konnte danndie Sicherheitslage wiederhergestelltwerden, heißt ab diesemZeitpunkt bestand keine Gefahrmehr.AusnahmezustandNatürlich herrschte auch fürEltern und Kinder absoluterAusnahmezustand. Die Schülerwurden evakuiert und in dieHelmut List Halle gebracht. DieEltern und Angehörigen wurdenaufgefordert in der ASKÖ-Hallebeim Schloss Eggenberg zu warten.Gegen 14:30 Uhr wurdendie Schüler dann mit ihrenFamilienvereint und durften sichin die Arme nehmen. Kriseninterventionsteamshaben die Elternund Schüler vor Ort betreut,Heute gegen 10 Uhr habenZeugen Schüsse imBORG Dreierschützengasseim Bezirk Lend gehört. Daraufhinwurde Großalarm aufgelöstund die größte Schultragödiein der Geschichte der zweitenRepublik hat sich entwickelt.Ein 21-jähriger, ehemaligerSchüler des BORG aus Graz-Umgebung soll mit Pistole undSchrotflinte in zwei Klassenzimmerngewütet haben. Die Waffenhat er laut Polizei legal besessen.Acht Schüler, ein Lehrer und derSchütze selbst ist die tragischeTodesbilanz des Amoklaufs.Rund zwölf Verletzte wurden zuRedaktionsschluss dieser Ausgabenoch in den Spitälern versorgt.Einige davon sind schwerverletzt, die Zahl der Todesfällekann sich also leider noch erhöhen.Für die Einsatzkräfte warder Einsatz gigantisch, rund 65Fahrzeuge und 165 Personendes Roten Kreuzes waren vorOrt, in der gesamten Steiermarkmussten Kliniken ihre Kapazitäesmusste sogar Zusatzpersonalangefordert werden, denn dasBORG Dreierschützengasse beherbergtrund 400 Schüler.Politik kamDas Drama rief auch die Bundespolitikauf den Plan. InnenministerGerald Karner warkurz nach Einsatzbeginn in Grazum sich ein Bild zu machen.Auch Bundeskanzler ChristianStocker traf gegen 14:30Uhr in Graz ein. Die Reise in dieSchul-AmokläufeLandeshauptstadt nahm auchBildungsminister ChristophWiederkehr auf sich. BürgermeisterinElke Kahr war ebensovor Ort und informierte anwesendeJournalisten über denStand der Dinge.Um 15:15 Uhr fand in der LandespolizeidirektionGraz einePressekonferenz zu den Ereignissenstatt. Bundeskanzler Stockerrief eine dreitägige Staatstraueraus. LandeshauptmannMario Kunasek kündigte an,dass in der Steiermark drei Tagekeine öffentlichen Veranstaltungenstattfinden werden.Aus ganz Österreich, denNachbarländern und der EU kamenheute Reaktionen auf dieseWahnsinnstat (siehe Seiten 3-4).Viele Nachrichtensender bis indie USA hatten den Amoklaufals Top-News gemeldet.■ In Österreich sind solche Tragödien selten bis gar nicht zu beklagen.1997 kam es in Zöbern zu einer Tötung einer Lehrerin und zurVerletzung einer weiteren Lehrperson. Und 2018 schoss ein Schülerin Mistelbach mit einer Schrotflinte um sich und verletzte Schüler. Derheutige Amoklauf ist somit die schlimmste Tragödie dieser Art in derösterreichischen Geschichte. In den USA gibt es solche „Shootings“immer wieder. Gemessen an den Todesopfern wäre die heutigeTragödie in Graz in den USA unter den Top 5-Amokläufen gelandet.
10. JUNI 2025 www.grazer.atgraz 3Große Trauernach AmoklaufNach dem Amokauf an einer Grazer Schule sprachen zahlreiche Politiker und Prominente der Stadt ihr Beileid aus.GETTYTRAGISCH. ZahlreicheReaktionen zeigen dieweltweite Erschütterungüber den Amoklaufin Graz.Von Sabrina Naseradskysabrina.naseradsky@grazer.atBundespräsident AlexanderVan der Bellen via Facebook-Posting:„Dieser Horrorist nicht in Worte zu fassen.Was heute in Graz passiert ist,trifft unser Land mitten ins Herz.Es waren Jugendliche, die ihrganzes Leben noch vor sich hatten.Eine Lehrperson, die die aufihrem Weg begleitet hat. Es gibtnichts, was in diesem Momentden Schmerz lindern kann, dendie Eltern, die Großeltern, die Geschwister,die Freundinnen undder Ermordeten fühlen. Österreichtrauert. Und in dieser Stundestehen wir zusmmen. Wir stehenzusammen, um den Schmerzzu miteinander standzuhalten.Wir stehen zusammen, um füralle jene da zu sein, die verletztsind. Heute und in den schwerenTagen, die kommen, wird unserLand zeigen, dass in diesem Miteinanderunsere Stärke liegen.“Bundeskanzler Christian Stockerschrieb auf „X“: „Es gibtkeine Worte für den Schmerzund für die Trauer, die wir alle –ganz Österreich – gerade fühlen.“EU-KommissionspräsidentinUrsula Von der Leyen zeigtesich von den Nachrichten ausGraz „ins Mark“ getroffen.„Ich bin zutiefst schockiertüber den schrecklichen Anschlag,der sich heute Morgen ineiner Grazer Schule ereignet hat.Den Familien der Opfer gilt meintiefstes Mitgefühl“, schrieb diePräsidentin des EuropäischenParlaments, Roberta Metsola,auf X.Die EU-AußenbeauftragteKaja Kallas kommentierte denVorfall auf X mit den Worten: „JedesKind sollte sich in der Schulesicher fühlen und ohne Angstund Gewalt lernen können.“Nationalratspräsident WalterRosenkranz zeigt sich über dieschrecklichen Ereignisse in Graztief betroffen. „Mehrere Menschenwurden aus dem Lebengerissen, andere schwer verletzt- durch eine Tat, die fassungslosmacht. In diesen schweren Stundengelten meine Gedanken denOpfern, ihren Familien und allen,die durch diese sinnlose Gewaltfür immer gezeichnet sind,“betont Rosenkranz.Bestürzt zeigt sich auch BundesratspräsidentinAndreaEder-Gitschthaler. „Ich bin geschocktund zutiefst bestürztvom schrecklichen Amoklauf inGraz, bei dem unschuldige Schülerinnenund Schüler aus demLeben gerissen wurden,“ so Eder-Gitschthaler. „Als Mutter undGroßmutter macht mich diesesunfassbare Leid sprachlos. Meinaufrichtiges Mitgefühl gilt denFamilien sowie den Freundinnenund Freunden der Opfer. Indiesen dunklen Stunden stehenwir als Gesellschaft und als Parlamentfest an ihrer Seite.“Auch der Zweite NationalratspräsidentPeter Haubner unddie Dritte NationalratspräsidentinDoris Bures nehmen Anteil.„Ich bin zutiefst erschüttert undmir fehlen die Worte,“ sagt Haubner.„Das Land trauert und auchdas Parlament hat seine Flaggengesenkt. Mit großer Bestürzungerreichten uns die Nachrichtenaus Graz. Meine Gedanken sindbei den Familien der Opfer undallen, die die schrecklichen Konsequenzendieser Tat ertragenmüssen,“ betont die Zweite NationalratspräsidentinDoris Bures.Staatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl:„Wir trauern umdie Opfer des tragischen Geschehensin unserer LandeshauptstadtGraz. Unser tiefes Mitgefühlgilt ihren Angehörigen, Freundenund allen, die von dieserschrecklichen Tat betroffen sind.“Landeshauptmann Mario Kunasekäußert sich auf Facebookzur heutigen Tat: „Es ist unfassbarwas heute in Graz passiert ist.Als Landeshauptmann der Steiermarkund als Vater bin ich zutiefstbetroffen über diese Wahnsinnstat,die so viel Unheil undunglaubliches Leid gebracht hat.Meine Gedanken sind bei denunschuldigen Opfern, Familienund Lehrpersonen.“„Es ist nicht in Worte zu fassen,welche schreckliche Tragödiesich heute in Graz ereignethat. Diese Tat erschüttertdie ganzeSteiermark. Unsere Gedankenund unser Mitgefühl gelten denAngehörigen aller Betroffenen.In diesen fürchterlichen Stundentrauern wir mit allen Familien,die durch diese abscheulicheGräultat Opfer beklagen müssen“,so Landeshaupmann-Stv.Manuela Khom.Bürgermeisterin Elke Kahrspricht von einem fürchterlichen,tieftraurigen Tag, der einensprachlos mache. „Man findetkeine Worte, die jetzt Trost gebenkönnten.“FPÖ-BundesparteiobmannHerbert Kickl: „Der Täter brachtedurch seine Wahnsinnstat unvorstellbaresLeid über die Familiender Opfer. Das Wertvollsteeiner Gesellschaft – unsere Kinder– wurde hier angegriffen.Die Sicherheit unserer Kinder istdas oberste und wichtigste Ziel,das wir als Gesellschaft erhaltenmüssen. Meine Trauer, meinMitgefühl und meine Anteilnahmegelten allen Hinterbliebenenund Freunden der Opfer. AllenVerletzten dieser Tragödie wünscheich eine rasche und vollständigeGenesung. Bei den Einsatzkräftenbedanke ich mich fürihren professionellen Einsatz.“
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