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10. Juli 2022

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- GU Bürgermeister schlagen Alarm: "Ohne Arbeitskräfte stirbt das Ortsleben aus" - Forderung: Ab 33 Grad Hitze ab 17 Uhr Bäder gratis - Heime: Taschengeld auf 450 Euro erhöhen - Neueröffnung am Freitag: Amouro Bar im Pariser Chic - Mega-Gewinnspiel: Urlaubsfoto 2022 gesucht - Experte: "10 Prozent mehr Öffi-Nutzung, das würde die Grazer Luft merken"

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8 graz www.grazer.at 10. JULI 2022 „10 Prozent mehr Öffi- Nutzung, das würde die Grazer Luft merken“ Peter Sturm ist Professor am Institut für Thermodynamik und nachhaltige Antriebs systeme der TU Graz und Experte für Luftqualität in Städten sowie verkehrsbeeinflusste Luftgüteprobleme. PSEINER INTERVIEW. Peter Sturm, Experte für Wirkungen des Verkehrs auf die Luft, im Gespräch über Feinstaub, Stau und Grazer Potenziale. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Die Grazer Luft hat keinen guten Ruf – wie fällt Ihre Bestandsaufnahme aus? Sturm: „Sie hat sich in den letzten zehn bis 15 Jahren massiv verbessert, aus mehreren Gründen. Beim Hauptproblem, dem Feinstaub, ist der Hausbrand für einen Großteil verantwortlich – hier hat sich durch Umstellungen auf Fernwärme viel getan. Und: Es fehlen die kalten Winter, wir haben eine bessere Durchmischung der Luft.“ STOFFLAND STOFFLAND GRAZ Verkaufsfläche 300m 2 günstige Preise und Top Qualität großes Angebot an: Möbel-, Outdoor-, Dekorstoffen, sowie Kinder-, Bekleidungsstoffen Liebenauer Hauptstraße 119 8041 Graz 0664/51 28 251 Mo-Fr: 9 bis 18 Uhr, Sa: 9 bis 13 Uhr Wenn man von Luftqualität spricht, fällt immer auch der Verkehr als Schlagwort. Wie wirkt der in Graz? Sturm: „Da müssen wir zwei Schadstoffe betrachten. Beim Verkehr sind vor allem die Stickoxide das Problem, also im Endeffekt das NO 2 . Das ist ein nicht ungefährlicher Schadstoff, er kann beispielsweise zu chronischen Entzündungen im Atemtrakt führen. Feinstaub – PM10 und kleinere Partikel – hat viele Quellen, Verkehr ist eine davon. Man kann sagen, je feiner die Stäube werden, desto stärker ist der Einfluss des Verkehrs. Bei PM10 ist der Verkehr zu etwa 20 bis 30 Prozent beteiligt, bei ultrafeinen Partikeln, die sehr schädlich sind, kommen wir schon in Richtung 50 Prozent.“ Oft heißt es, aufgrund der Beckenlage ließe sich in Graz bei der Luft nicht viel machen. Stimmt das? Sturm: „Die Beckenlage macht sehr viel aus, keine Frage. Hätten wir die Meteorologie von Wien, dann wäre Graz fast ein Luftkurort. Neue „Schlau statt Stau“-Problemstellen ■ Weiterhin erreichen uns Meldungen von Grazern, die Verbesserungsbedarf im Verkehr orten. So berichteten wir in unserem täglichen E-Paper zuletzt über eine Gefahrenstelle im Grazer Stadtpark (Kreuzung Jahnstraße/ Parkstraße), wo es immer wieder zu Problemen zwischen Rad- und Autofahrern kommt. Eine weitere Gefahrenstelle für Radfahrer hat Es gibt aber trotzdem noch viel Potenzial und Luft nach oben.“ Inwiefern? Sturm: „Man spricht immer von Verflüssigung des Verkehrs. Das bringt ohne Frage was, aber: Wenn es leichter geht, fahren wieder mehr mit dem Auto – so ist der Mensch. Also wenn man verflüssigt und es trotzdem nicht mehr Verkehr wird, das wäre optimal.“ Uns geht es gerade auch um das Verhindern von Stau. Wie stark wirkt der denn auf den Schadstoffausstoß? Sturm: „Wenn ich einen Stopand-go-Verkehr im Stau mit flüssigem Verkehr von 30–50 km/h vergleiche, dann produziert das sicher doppelt so viele Schadstoffe.“ Radverkehrsoffensive, Öffi-Ausbau. Wie können sich die aktuellen Projekte in Graz auf die Luft auswirken? Sturm: „Das ist schwer zu sagen. Für wirklich messbare Unterschiede braucht man im Modal Split schon Veränderungen von 10–15 sich laut einem Leser in der Münzgrabenstraße durch den Umbau verschärft. Die Verkehrsplanung begründet das mit mehr Sicherheit für Fußgänger. Diese Woche wurde dann die Rechtsregel Thema, ein Leser sieht sich auf der Sonnenstraße immer wieder gefährlichen Situationen ausgesetzt. Zusätzliche Hinweistafeln will die Stadt nicht anbringen, das sei kontraproduktiv. Prozent zu den Öffis hin. Das ist nicht so leicht. Außerdem ist es dann auch wichtig, beispielsweise saubere Busse zu verwenden. Bei Stickoxiden macht der Verkehr allerdings etwa 80 Prozent aus – da wird das schon schneller messbar. Bei Feinstaub sind es eher 20–30 Prozent – hier braucht man stärkere Veränderungen, damit es wirklich spürbar ist, in Simulationen sieht man es aber natürlich. Zehn Prozent mehr Öffi-Nutzung, das würde man jedenfalls merken.“ Gibt es Evidenz, wie sich Einschränkungen für Autofahrer, die womöglich gleichzeitig mehr Stau bedeuten, auf die Luft auswirken? Sturm: „Diese Diskussion hatten wir schon, als in Graz Tempo 30 eingeführt wurde. Ich glaube nicht, dass das negative Auswirkungen haben wird. Die Städte, die innerstädtisch Verbesserungen der Luftqualität geschafft haben, haben Parkraum massiv reduziert. Damit ist der Verkehr aus der Innenstadt verschwunden – und der Stau.“ Ein Zebrastreifen an der Münzgrabenstraße wurde entfernt, das sorgt für Ärger. KK

10. JULI 2022 www.grazer.at graz 9 www.grazer.at präsentiert Bands, Quiz, Shopping & mehr: Clim@, das erste große Grazer Klimafestival Am kommenden Mittwoch wird die legendäre Grazer Seifenfabrik zum Schauplatz des großen Klimafestivals „Clim@“. KAISER STARK. Am 13. Juli findet das erste Grazer Klimafestival ab 13 Uhr in der Seifenfabrik statt. Geboten wird ein vielseitiges Programm. Auf der Bühne spielen musikalische Größen wie die Leoniden, neben Vintage- Shopping-Möglichkeit, spannenden Diskussionen und Quiz gibt es auch ein Politiker-Speed-Dating. Nur noch wenige Tage, dann ist es so weit. Dann, am 13. Juli, öffnet mit dem „Clim@“ (englisch „climate“ ausgesprochen) das erste große Grazer Kimafestival am legendären Gelände der Seifenfabrik ab 13 Uhr seine Tore für das interessierte Publikum – ein Highlight reiht sich dabei an das andere. Von musikalischen Top-Acts über Vintage- Kleidung beim Kilo-Sale bis hin zum Speed Dating mit Politikern wie Vizekanzler Werner Kogler, Vizebürgermeisterin Judith Schwentner oder Sigi Maurer. Tickets sichern Im Fokus des Festivals steht das Klima – das gesellschaftliche wie das meteorologische. Beide sahen sich in den vergangenen Monaten und Jahren immerhin zunehmend mit Extremsituationen konfrontiert. Umso wichtiger, eine Veranstaltung für den diesbezüglichen Austausch zu schaffen. Denn Klimaschutz, das bedeutet immer auch: miteinander reden, sich austauschen und gemeinsam Lösungen für die brennendsten Themen unserer Zeit finden. All das bei gechillter Atmosphäre direkt am Fluss. Wer Interesse hat, kann sich noch unter www.climatefestival.at Tickets sichern – der Besuch des Festivals ist zwar kostenfrei, ein Ticket wird aber gebraucht. Noch bis 12. Juli können Interessierte versuchen, ein solches zu ergattern. Unter allen gebuchten Tickets (climatefestival.at) werden übrigens 500 Clim@-Cocktails verlost. ☞ Wer außerdem Lust hat, am Speed-Dating teilzunehmen, Werner Kogler, Judith Schwentner, Sigi Maurer oder Sarah Wiener mal persönlich kennenzulernen, kann sich jetzt unter redaktion@grazer.at für einen Slot beim Speed Dating am clim@ bewerben. ☞ Spaß garantiert außerdem die Quiz-Challenge von 19 bis 20 Uhr. Das beste Team gewinnt Das Programm Clim@-Festival Cocktails und schützt mit dem Hauptpreis außerdem die heimische Natur. Die Teilnahme ist mit Teams von zwei bis fünf Personen möglich. Anmeldung an redaktion@grazer.at ■ Konzerte mit Leoniden, Eli Preiss und Salo ■ Kilo-Vintage-Sale von Be-Thrifty ■ Clim@-Movie Night um 20.30 Uhr mit dem Film „Dear Future Children“ ■ Clim@-Talk ab 16.30 Uhr. Erst zum Thema „saubere Energie“, dann zum Thema „Klimapolitik in Österreich“ u. a. mit Landtagsabgeordneter Sandra Krautwaschl und Karl Steininger vom Wegener Center ■ Clim@ Acoustic Session von 16 bis 20 Uhr. Lauschige Klänge und starke Texte unter anderem von Chris Magerl und Little Lakes sowie mehreren Poetry Slams ■ Klimaschutz-Messe von 13 bis 20 Uhr. NGOs und Vereine geben Antworten. ■ Clim@ Quiz-Challenge von 19 bis 20 Uhr ■ Speed Dating ■ Kostenloser Radcheck von 13 bis 20 Uhr

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