6 graz www.grazer.at 10. JÄNNER 2021 K O M M E N T A R von Vojo Radkovic ✏ vojo.radkovic@grazer.at Sie ham uns a Haus herbaut ... G estern Nachmittag hab ich beim Fenster ausseg’sehn. Heute in der Früh hab’ns mir den Himmel schon verstellt. Sie ham a Haus baut ... So sang der Maler und Musiker Arik Brauer schon 1971 das Protestlied gegen die Verbauung von Grünraum und Freiflächen. Es ist die alte Geschichte. Die einen, die Bauwirtschaft, müssen bauen, es geht um Arbeitsplätze und Existenzen, die andere Seite sind Nachbarn, denen man, nach dem Abriss von alten Villen oder Häuschen, einen vierstöckigen Wohnbau vor die Nase setzt und die somit Gefahr laufen, ähnlich wie im Song, den Himmel nicht mehr zu sehen, wenn sie beim Fenster rausschauen. Also werden Bürgerinitiativen nicht müde, mehr Mitspracherechte für Nachbarn einzufordern. Allerdings stellt sich die Frage, was dann, wenn die Nachbarn entscheidend mitreden können? Kann dann überhaupt noch gebaut werden? Niemand, der jetzt in einem schmucken Häuschen mit Blick auf Wald oder Blumenwiese sitzt, sagt Ja, wenn man stattdessen künftig auf einen Wohnblock blicken muss. Keine schönen Aussichten. Die Stadt und das Land als Gesetzgeber müssten das Baugesetz nochmals überarbeiten. Eine für alle erträgliche Verdichtung ist gefragt. Ein erster Versuch des Landes Steiermark, die Versiegelung zu beschränken, ist in die Hose gegangen, die Stadt bat um Korrektur. Schau’ ma mal ... Kroatien bittet jetzt V. l.: Claudiu Budãu, Leiter des Seelsorgeraums, Franz Walch und Gerhard Huber ermöglichten gemeinsam Wohncontainer für Erdbebenopfer in Kroatien. KK SCHÖN. Die Immo-Abteilung der Stadt hat die Verträge fixiert: Im ersten Quartal wird der Aita- Teich in St. Peter für die Öffentlichkeit zugänglich. ■ Bau-Absperrbänder beim Aita- Teich in St. Peter verwirrten kürzlich die Anrainer. Die Sorge, dass die Stadt ihr Versprechen, ein Naherholungsgebiet für die Grazer daraus zu machen, nicht hält und das Areal doch verbaut wird, ist aber unbegründet. Eine Hangrutschung machte die Absicherung notwendig. Tatsächlich ist inzwischen sogar alles geregelt, um den Teich für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Aus einer Anfragebeantwortung des zuständigen Stadtrats Günter Riegler an Gemeinderätin Andrea Pavlovec-Meixner geht HILFSWELLE. Kein Ende der Hilfe für die kroatischen Bebenopfer aus Graz. Für den Wiederaufbau bittet Kroatien nun auch um Geldspenden. Von Vojo Radkovic & Fabian Kleindienst redaktion@grazer.at Obwohl die Corona-Pandemie und der Sturm auf das Kapitol in Washington die Erdbebenkatastrophe in Kroatien wieder aus den Schlagzeilen drängten, geht die Hilfe für die Bebenopfer unvermindert weiter. Auch von Graz aus gab es und gibt es immer noch großartige Hilfe von privaten Initiativen. Wie aus dem Bürgermeisterbüro zu erfahren war, hat die kroatische Botschaft sich an die Stadt Vertrag für Naherholung am Aita-Teich steht Spazieren im Sommer, Eislaufen im Winter: Die Aita-Teiche werden geöffnet. KK hervor, „dass zwischenzeitlich die Zugänglichkeit und die Nutzung für die Öffentlichkeit vertraglich geregelt ist“. Die Kosten teilen sich die städtische Grünraum-Abteilung und das Land. Noch im ersten Quartal 2021 können die Spaziergänger kommen. VENA derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG: Gerhard Goldbrich | ASSISTENZ: Jasmin Strobl (0664/80 666 6695) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Philipp Braunegger (0664/80 666 6600), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Julian Bernögger (0664/80 666 6690), Nina Wiesmüller (0664/80 666 6918), Birgit Schweiger (Lektorat, 0650/2540976), Redaktion -Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENAN- NAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. Eva Semmler (0664/80 666 6895), Deborah Posadas-Saucedo (0664/80 666 6491), Helmut Koltai (0664/80 666 6892) | OFFICE MANAGEMENT: Pia Ebert (0664/80 666 6490) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | HERSTELLUNG: Druckerei Carinthia, St. Veit/Glan | VERTEILUNG: redmail Logistik und Zustellservice GmbH (05/1795-0) | VERBREITETE AUFLAGE: 175.722 (Der Grazer, wö, ÖAK 1. HJ 2020). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.
10. JÄNNER 2021 www.grazer.at graz 7 um Unterstützung Graz gewandt, für die bisherige Hilfe gedankt und verstärkt um Geldspenden ersucht. Mit den Geldspenden würde der Wiederaufbau mitfinanziert werden. Die Privatinitiativen ersucht die Botschaft, die Sachspenden über das kroatische Zivilschutzzentrum zu koordinieren. Die Stadt Graz hat sich bei der Koordination und Vernetzung der Initiativen aus Graz eingebracht. Die Soforthilfe der Stadt Graz in Höhe von 15.000 Euro ist auf dem Überweisungsweg. Neben der von der Fahrschule Dubovsky eingerichteten Plattform „Steirer helfen Erdbebenopfern in Kroatien“ gibt es auch viele andere Initiativen, die helfen wollen. So organisierten die Mitarbeiter der „Lebenswelten der Barmherzigen Brüder – Steiermark“ in Kainbach bei Graz eine private Sachspendenaktion und konnten bislang zwei Lkw voller Hilfsgüter nach Kroatien schicken. Zuletzt fuhr am Donnerstag der Lkw mit den Hilfsgütern ins Bebengebiet. Vielfache Hilfe Auch im Grazer Umland wird geholfen. Besondere Unterstützung kommt dabei aus Lieboch. „Wir waren direkt in Kontakt mit der Regierung in Kroatien. Da wurde uns mitgeteilt, dass das, was ihnen konkret fehlt, Wohnmöglichkeiten sind“, erzählt Bürgermeister Stefan Helmreich. Gemeinsam mit Gerhard Huber von der Pfarre und Katastrophenexperten Alois Hirschmugl wurden nun zehn Wohncontainer im Wert von über 40.000 Euro besorgt – vorgestreckt vom Liebocher Transportunternehmer Franz Walch. Gesammelt wird im gesamten Seelsorgeraum Kaiserwald, auch die Vertreter der Gemeinden Dobl-Zwaring, Lannach, Premstätten, Haselsdorf- Tobelbad, Werndorf und Wundschuh waren dementsprechend am Donnerstag anwesend, als die Lieferungen Lieboch in Richtung Kroatien verließen. Gespendet werden kann an folgendes Konto: Kontoname: Pfarre Lieboch IBAN: AT63 3821 0000 0000 1073 Betreff: Erdbeben Kroatien Auch in Seiersberg-Pirka sammelt man Spenden für die Erdbebenopfer in Kroatien. Unter dem Motto „Wir sind Europa“ hat Bürgermeister Werner Baumann gemeinsam mit Unternehmer Rolf Zwittnig und der Shoppingcity Seiersberg beschlossen, einen Beitrag leisten zu wollen. Es wurde ein Spendenkonto eingerichtet, damit sollen dann neue, in Kroatien konkret gebrauchte Hilfsgegenstände gekauft werden. Das Spendenkonto: Kontoname: Seiersberg-Pirka für Erdbebenopfer in Kroatien IBAN: AT98 3843 9000 0085 7748 Besucher des Thalersees müssen ihr Auto zuhause lassen. KK Thal: Parkplatz am See gesperrt ■ Seit Freitagabend ist der Parkplatz am Thalersee gesperrt. Grund dafür ist die vereiste Schneelast auf den Bäumen, Äste können brechen und so Besucher in Gefahr bringen. Die Holding Graz musste daher eine Sperre veranlassen. In den vergangenen Tagen strömten zahlreiche Besucher zum Thalersee, um sich an der frischen Luft zu erholen. Wann der Parkplatz wieder geöffnet wird, ist noch unklar. Bezirk Liebenau sucht Platz für E-Tankstellen AUF DER SUCHE. In Liebenau soll es weitere E-Ladestationen geben. Bezirk sucht jetzt nach Privatpersonen. ■ Der Trend zum Elektroauto steigt auch in Graz weiterhin rasend. Um dem Fortschritt auch hinterherzukommen, braucht es genügend E-Ladestationen, bei denen die Autos wieder frischen Saft bekommen. Auch der Bezirk Liebenau will weiter mit der Zeit gehen und sucht dafür jetzt geeignete Plätze, um zusätzliche Stationen installieren zu können. Derzeit gibt es drei Anhaltepunkte im Bezirk, wo man tanken kann. Zehn befinden sich im Shoppingcenter Murpark, zwei bei Hyundai Import GmbH in der Raiffeisenstraße 200 und ebenfalls zwei bei Allmobil am Ferdinand-Porsche-Platz 1. Der Bezirksvorsteher von Liebenau, Karl Christian Kvas, versucht schon seit Jahren weitere Stationen zu gewinnen, schlussendlich wurde es aber immer verhindert. „Ich bin nach wie vor auf der Suche nach einem Grundstück Bald soll es weitere E-Ladestationen in Liebenau geben. ENERGIE GRAZ sowie einem Investor, der die E-Tankstelle errichten sowie betreiben würde. Vielleicht lässt sich ein privater Grundstückseigentümer für ein derartiges Projekt begeistern“, hofft Kvas. Der Bezirk würde auch die Förderung einer neuen E-Tankstelle für den großen Bezirk beschließen. VALI Zukünftige Bezirksvorsteherin Nina Wolf & Michael Ehmann SOÖ Graz’ jüngste Vorsteherin ■ Nina Wolf hätte mit dem 4. Jänner die jüngste Bezirksvorsteherin der Landeshauptstadt – wahrscheinlich sogar die jüngste in ganz Österreich – werden sollen. Die noch 22-Jährige – sie wird am 24. Jänner 23 Jahre alt – ist verheiratet, Mutter einer zwei Jahre alten Tochter und Nachfolgerin des im Juli 2018 verstorbenen Hardy Macher als Fraktionsführerin der Bezirksratsfraktion der SPÖ Gries. Da die Wahl aufgrund der Abwesenheit von sieben Bezirksräten scheiterte, wird sie am 12. Jänner nachgeholt.
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