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10. Jänner 2021

- Grazer Aktivbürger stellen sich neu auf und wollen mitreden - Kroatien-Hilfe aus Graz - Vertrag für Naherholung am Aita-Teich steht - Bezirk Liebenau sucht Platz für E-Tankstellen - Öffi-Haltestellen werden überdacht - JVP: Neuer Chef für Polit-Kaderschmiede - Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer im Gespräch - Keine Besuche, keine Freigänge: Corona trifft auch Häftlinge hart - Steirerball und Tuntenball-Voting: Start in eine außergewöhnliche Ballsaison

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2 die seite zwei www.grazer.at 10. JÄNNER 2021 E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Die Zukunft liegt vor der Haustüre W enn man Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer glaubt, dann gehört die Zukunft der Regionalität (siehe Seite 9). „In einer Welt der Digitalisierung und Reizüberflutung durch die sozialen Medien wird auch die Bedeutung regionaler Medien immer wichtiger“, ist der frischgebackene Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz überzeugt. Das ist Wasser auf unsere Mühlen, denn beim „Grazer“ leben wir diese Philosophie seit Jahren. Wir arbeiten mit vollem Einsatz und viel Herz daran, vor jede der 175.000 Haustüren in Graz und Umgebung an jedem Sonntag geballte Grazberichterstattung legen zu können. Auch online haben wir unsere Philosophie umgesetzt und dürfen uns inzwischen über bis zu einer Million Impressionen auf unserer Homepage freuen. Ohne überregionale Förderungen leben wir Graz nicht nur inhaltlich, sondern auch finanziell. Eingebettet in die Grazer Wirtschaft entwickeln wir uns gemeinsam mit regionalen Betrieben weiter. Diesen Weg gehen wir weiter, möge kommen, was da wolle, und sei es eine weltweite Pandemie. In diesem Sinne können wir dem Landeshauptmann nur zustimmen und ihn in seinem Ansatz bestärken: Regionalität und Zusammenhalt sind auf jeden Fall der richtige Weg in eine bessere Zukunft! Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... Honig gibt’s am Frühstückstisch nur für die Familie – Feldhofer bleibt bei Kaffee. Süß wie Honig waren die sportlichen Erfolge mit dem WAC in einer Europa- League-Gruppe mit Feyenoord, Zagreb und ZSKA Moskau. Am 17. Jänner startet man in die Rückrunde – gegen Sturm! KK ... Ferdinand Feldhofer Die Sturm-Legende und Trainer von Sensationsteam Wolfsberger AC spricht über Kärntner Reindlinge, Freizeit, härtesten Gegner Corona und erklärt, was 2020 lehrte. Sind Sie in Kärnten schon so über- integriert, dass am Frühstücktisch ein Reindling steht? So weit ist es noch nicht. In der Früh bin ich sehr genügsam, da reichen mir ein guter Kaffee und ein großes Glas Leitungswasser. Aber meine Familie mag’s schon ausgiebiger, Gattin und Kinder genießen Eier, Schinken, Gebäck und Co. Aber auf den Reindling muss ich trotz morgendlicher Abstinenz nicht verzichten. Weil ...? Die Gattin von WAC-Präsident Dietmar Riegler uns regelmäßig einen sensationell gut gebackenen in die Kabine stellt. Eine steirische Straub’n verschmähe ich deswegen aber auch nicht. Aktuell ist fußballerisch ja Winterpause. Bleibt nach einem arbeitsreichen und anstrengenden (Corona-)Jahr jetzt Zeit zur Erholung? Die Pause ist heuer ja nur sehr kurz. Aber die wenige Freizeit weiß ich trotzdem gut zu nutzen. Wir leben in Raaba, das ist für mich der ideale Ort zum Leben. Als ich 2008 zu Sturm zurückgekommen bin, haben wir uns hier niedergelassen. Du bist quasi am Land und trotzdem schnell in der Stadt. Jetzt sowie im Sommer zieht es mich an freien Tagen in die Berge. In Kärnten hab ich schon einige schöne Wege und Platzln entdeckt, aber auch die hügelige Landschaft meiner Vorauer Heimat weiß ich sehr zu schätzen, wenn es darum geht, „runterzukommen“. Fischen ist auch ein Hobby von mir. Die Auszeit war hart verdient. Sie erreichten mit den vermeintlich „kleinen“ Wolfsbergern die Europa-League-Gruppenphase, stehen in der K.o.-Runde gegen Tottenham – und mussten auch noch Corona-bedingtes Chaos überstehen. Richtig, die Herbstsaison hatte es in sich. Wir hatten auch personelle Abgänge zu verkraften, umso höher ist es der Mannschaft anzurechnen, die schwere Europacup-Gruppe überstanden zu haben. Und ja, dass dann auch Corona unser Team so beutelt ... das war schon extrem. Wie haben Sie das empfunden? Nach dem Spiel bei Feyenoord in Rotterdam ging es los mit den Infektionen bei den Spielern. Erst einer, dann acht und so weiter. Stündlich kamen neue Fälle dazu. Bald hatten wir zu wenige Spieler, um überhaupt noch antreten zu können! Gott sei Dank verliefen die Genesungen dann aber auch rasch. Und die Spieler hielten ihr Level. Erinnert Sie der Erfolgslauf an die Champions-League-Zeiten mit Sturm? Auf alle Fälle. Ich denke, ich kann deswegen als Mensch auch besser wahrnehmen und fühlen, was es heißt, mit einem kleinen Klub international aufzuzeigen. Dass wegen Corona keine Fans dabei sind, ist der große Wermutstropfen. Die Aufstiegsstory mit Wolfsberg: filmreif? Weiß ich nicht. Ich mag ja lieber Bud Spencer- Streifen (lacht). Was wäre beruflich eigentlich eine Alternative zum Fußball gewesen? Wenn ich weiter studiert hätte, dann am ehesten Lehramt. Mathematik hat mich interessiert. Apropos: Inwieweit war Ihnen denn das letzte Jahr 2020 ein Lehrer? Insofern, dass es recht sinnlos ist, große Pläne zu schmieden. Man muss in der Gegenwart leben, so gut es geht. Gerade 2020 haben wir das wohl alle zu spüren bekommen. Mehr als uns lieb war. PHILIPP BRAUNEGGER Ferdinand Feldhofer (geb. 23. Oktober 1979, Vorau), verheiratet, drei Kinder, ist Trainer des Wolfsberger AC und coachte zuvor erfolgreich den SV Lafnitz. Stationen als Spieler: Sturm (Meister 98, 99, 2011), Rapid (Meister 2005), Innsbruck, Sturm; 13 Länderspiele.

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