6 graz www.grazer.at 1. SEPTEMBER 2019 K O M M E N T A R von Vojo Radkovic ✏ vojo.radkovic@grazer.at Get Your Öffi-Kicks on Route 66 D ie neue Buslinie 66 von St. Peter nach Wetzelsdorf in Graz ist zwar ziemlich lang, aber weit entfernt von der Original- Route 66 mit den einst rund 4000 Kilometern von Chicago nach Santa Monica in Kalifornien. Aber da heute dort nur mehr ein kleiner Teil der Strecke befahrbar ist, hinkt der Vergleich nicht mehr so stark. Unsere Route 66 ist eine Buslinie, die beim Schulzentrum in St. Peter startet, durchs Harmsdorfviertel düst, vorbei an Messe und Sportpark, um nach Stopps in Citypark und Don Bosco in Wetzelsdorf zu landen. Warum diese neue Buslinie so wichtig ist? Sie ist Symbol dafür, dass die Graz Linien nun eine größere Offensive zur Verbesserung und Attraktivierung der öffentlichen Verkehrslinien auf Schiene bzw. Straße gebracht haben. Andere Buslinien werden besser getaktet, die Straßenbahnlinie 4 fährt am Abend öfter nach Andritz und die Ersterschließung des Reininghausareals steht am Programm. Da soll noch mehr kommen. Busse und Straßenbahnlinien sollen öfter fahren. Dafür wird die Stadt Graz gemeinsam mit der Holding neue Busse und Straßenbahnen kaufen und neue Busfahrerinnen und -fahrer sowie Straßenbahnlenker einstellen. Das ist eine Gewaltanstrengung, aber Klimaschutz, es wird was getan. Gut so. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (l.) und Vize Michael Schickhofer dürften wohl früher als gedacht in den Wahlkampf-Ring steigen. STEIERMARK.AT/STREIBL Neuwahlen: Statistik spricht für Schützenhöfer ZAHLENSPIEL. Im Landtag stehen die Zeichen auf Neuwahlen. Es wäre die 17. vorgezogene Wahl im Vergleich zu einer regulären. Acht davon waren politisch motiviert. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Während die Wahlkampfmotoren im Bund mittlerweile auf Hochtouren laufen, werden sie nun auch in der Steiermark angeworfen. Seit der Sondersitzung zum Leitspital in Liezen und dem Antrag der Freiheitlichen zur Auflösung des Landtags sieht es ganz nach Neuwahlen aus. Eine endgültige Entscheidung möchte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer demnächst treffen, am Donnerstag kündigte er bereits an, eine „breite Mehrheit“ für auf den November vorgezogene Wahlen finden zu wollen. Schon die letzte Gesetzgebungsperiode wurde vorzeitig beendet: Die „Reformpartner“ Schützenhöfer und Franz Voves entschieden sich, die Wahl vom September schon auf Mai 2015 zu verschieben. In den bisherigen 17 Landtagsperioden der Zweiten Republik wurden 16 vorzeitig aufgelöst und damit 16 Wahlen vorverlegt. „Acht davon aufgrund eines politischen Inter esses und mehr als ein Monat“, weiß Wahlreferatsleiter Manfred Kindermann. „Die anderen acht waren formaler Natur, weil man versuchte, einen günstigen Wahltermin zu finden. Das waren manchmal nur wenige Tage.“ Die kürzeste Landtagsperiode dauerte von Oktober 1978 bis Oktober 1981 – die Wahlen wurden also ganze zwei Jahre vorverlegt. Am längsten war Josef Krainer senior in der Position des Landeshauptmanns: ganze 23 Jahre. Der erste gewählte Landeschef der Steiermark nach dem Zweiten Weltkrieg war Anton Pirchegger von der ÖVP. Die Partei stellte bis zum Jahr 2005 den Landeshauptmann: Vier Männer und eine Frau (Waltraud Klasnic) waren das in den 60 Jahren. Dann kam mit Franz Voves erstmals ein Sozialdemokrat an die Landesspitze. Die Statistik spricht jetzt für Schützenhöfer. Erstens: Als Wahlsieger ging aus fast allen Terminen die Landeshauptmannpartei hervor. Neben dem Jahr 2005 war das nur 1953 nicht der Fall. Zweitens: Alle steirischen Landeshauptleute führten die Funktion zumindest zwei Amtsperioden lang aus, bis auf Pirchegger, der aufgrund massiver Herzprobleme vorzeitig zurücktreten musste. Andererseits besagt die Statistik auch, dass der Wähler die Regierung bestraft, arbeitet sie nicht bis zum Ende der Legislaturperiode: Bei der letzten Wahl 2015 verloren sowohl ÖVP als auch SPÖ fast neun Prozent. Die FPÖ konnte mehr als 16 Prozent zulegen. Landeshauptmann Voves trat – wie angekündigt, würde er weniger als 30 Prozent erreichen – zurück. T R E N D B A R O M E T E R Grazer im Rampenlicht 1. Hermann Schützenhöfer131 Die Debatte um vorgezogene Wahlen brachte den Landeshauptmann besonders oft in die Medien. Wer diese Woche wie oft in heimischen Medien vorkam 2. Andreas Gabalier, Volks-Rock‘n‘Roller 85 3. Franco Foda, Teamchef 78 4. Valentino Lazaro, Fußballer 64 5. Nestor El Maestro, Sturmtrainer 46 derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG: Gerhard Goldbrich | ASSIS TENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 666 6918) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Philipp Braunegger (0664/80 666 6600), Mag. 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1. SEPTEMBER 2019 www.grazer.at graz 7 Turbo-Bauverfahren SCHNELL. Die neue Verfahrenskoordination durch die Bau- und Anlagenbehörde vereinfacht den Ablauf für Bauwerber und stärkt den Wirtschaftsstandort. Von Tobit Schweighofer tobit.schweighofer@grazer.at Verfahrenskoordinatorin Daniela Freitag und Bürgermeister-Stv. Mario Eustacchio freuen sich über 14 Projektanfragen bei der VK seit Februar. LEITNER Bei der Grazer Bau- und Anlagenbehörde ist eine neue Serviceleistung installiert. Die Verfahrenskoordination hat das Ziel, durch gemeinsame Vorbereitung zwischen Projektwerbern und städtischen Behörden eine verkürzte Bearbeitungsdauer bei größeren Bauprojekten und die Vermeidung von Leerläufen zu erreichen. „Die Verfahrenskoordinatorin unterstützt einerseits Bauwerber bereits im Vorfeld und entlastet andererseits die Arbeit der beteiligten Sachbearbeiter. Durch diesen Synergieeffekt kann die Bearbeitungsdauer von großen Bauprojekten reduziert werden, was auch Graz langfristig als Wirtschaftsstandort sichert und stärkt“, zeigt sich der zuständige Vizebürgermeister Mario Eustacchio zufrieden. Die Verfahrenskoordination dient als erste Informations- und Anlaufstelle für Großprojekte ab rund 2.000 m 2 Bruttogeschoßfläche und hohem öffentlichen Interesse, bei denen es mehrere rechtliche Anknüpfungspunkte und Zuständigkeiten gibt.
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