24 viva graz www.grazer.at 1. MAI 2022 24 redaktion@grazer.at Wenn Land und Bund nicht einlenken, können die Städte ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen.“ KPÖ-Bildungssprecherin Mina Naghibi sendet einen Hilferuf aus Graz , um das benötigte Budget für Kindergärten aufzustocken. STADT GRAZ/FISCHER Förderung für „Sternenkind Vera und Rainer Juriatti sind die Initiatoren des Projekts „Sternenkind Box“. Diese wurde von den beiden entwickelt, um betroffenen Müttern und Vätern von Still- und Totgeburten Trost zu spenden. Nun wird es ein neues Kontingent an Boxen geben. JURIATTI (2) LICHTBLICK. Das Projekt der „Sternenkind Box“ geht mit 400 Boxen dank erneuter Förderung der Stadt Graz und des Landes in die nächste Runde. Von Melanie Köppel melanie.koeppel@grazer.at Das Projekt „Sternenkind Box“, mit dem Eltern bei Still- und Totgeburten in der ersten Trauerphase unterstützt werden, soll in diesem Jahr weitergeführt werden. „Ich freue mich unglaublich, dass wir seitens der Stadt Graz und des Landes nicht nur auf offene Ohren, sondern STOFFLAND STOFFLAND GRAZ Verkaufsfläche 300m 2 günstige Preise und Top Qualität großes Angebot an: Möbel-, Outdoor-, Dekorstoffen, sowie Kinder-, Bekleidungsstoffen Liebenauer Hauptstraße 119 8041 Graz 0664/51 28 251 Mo-Fr: 9 bis 18 Uhr, Sa: 9 bis 13 Uhr Taxi 878. www.878.at 20 Jahre „Hospiz macht Schule“ ■ Der Hospizverein Steiermark feierte diese Woche mit einem Festakt auf der Grazer Messe 20 Jahre „Hospiz macht Schule“. Seit zwei Jahrzehnten wird im Rahmen des Projekts Schülern die Möglichkeit gegeben, sich unter professioneller Begleitung mit den Themen Krankheit, Tod und Trauer auseinanderzusetzen. 58 Schulen haben dieses Angebot seither genutzt. Ins Leben gerufen wurde das Erfolgsprojekt von Monika Benigni, die das Zepter nun an Monika Dunkl übergibt. „Wir haben Tod und Trauer erfolgreich verdrängt. Wir Elke Heinrichs, Sabine Janouschek, Juliane Bogner- Strauß, Monika Benigni, Barbara Gross und Barbara Muhr (v. l.) KK leben in einer von Spaß getriebenen Gesellschaft. Wir müssen aus der Sprachlosigkeit herauskommen – und auch über diese Themen reden“, so Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß. Unter den Ehrengästen begrüßte Moderatorin Barbara Muhr auch Hospiz-Geschäftsführerin Sabine Janouschek, Gemeinderätin Elke Heinrichs, die ehemalige Dritte Landtagspräsidentin Barbara Gross und VP-Klubobfrau Barbara Riener. Verschiedene Schulen sorgten mit ihren musikalischen Darbietungen für ein abwechslungsreiches Programm. 850 Ehrenamtliche sind in 32 Teams quer durch die Steiermark für den Hospizverein im Einsatz. Trotz erschwerter Bedingungen durch Corona wurden 2020 rund 50.656 ehrenamtliche Stunden geleistet und mehr als 3220 Menschen steiermarkweit begleitet – in Pflegeeinrichtungen, auf Palliativstationen und im privaten häuslichen Bereich. Seit seiner Gründung im Jahr 1993 haben die Ehrenamtlichen des Hospizvereins Steiermark insgesamt 56.842 Menschen begleitet. VENA
1. MAI 2022 www.grazer.at graz viva 25 ➜ IN ÖSTERREICH RADELT, GETTY Mehr Radeln im Freien Ab heute findet wieder die beliebte Sonderaktion „Österreich radelt zur Arbeit“ statt. Es gibt tolle Preise zu gewinnen! Home-Workouts Ab nach draußen, die Sonne scheint! Aber keine Sorge: Bei Regen ist das Indoor-Programm ein super Alternative. OUT ➜ Box“ geht in die zweite Runde auch auf offene Herzen treffen. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer hat die Förderanfrage innerhalb von sechs Stunden beantwortet“, berichtet Projektinitiator Rainer Juriatti. Auch Gesundheits- und Familienlandesrätin Juliane Bogner-Strauß sowie Stadtrat Kurt Hohensinner wollen trauernde Eltern weiterhin durch eine Förderung des Projektes unterstützen. 400 Boxen stehen steiermarkweit wieder zur Verfügung. Keine Einzelfälle Statistisch gesehen ist jede zweite Frau mindestens einmal im Leben von einer Still- oder Totgeburt betroffen. Die fünffachen Sternenkind-Eltern Vera und Rainer Juriatti kennen dieses Schicksal und konnten mit ihrem Pilotprojekt der „Sternenkind Box“ steiermarkweit viel Trost spenden. Demnächst sollen die Projekte der beiden Initiatoren auch über die Grenzen hinaus bekannt werden – vor allem die österreichweite Sternenkind- Karte steht im Fokus, welche als Hilfe für Angehörige von Sternenkindern dient. Der „Grazer“ wird im E-Paper berichten! Nachhaltigkeit mit Grazer Hilfe: Aufstrebendes Projekt Die Sternenkind Box erhalten Eltern in den steirischen Krankenhäusern bei Bedarf. „Das Projekt brauchte letztes Jahr eine kurze Anlaufphase, damit auch das Personal die Box im Arbeitsalltag kennenlernen konnte“, erklärt Vera Juriatti. In den letzten acht Monaten sei die Sternenkind Box nun zur Routine geworden und mittlerweile seien fast alle 400 Boxen steiermarkweit vergeben. Die 150 Boxen in Graz wurden jedoch schon schneller aufgebraucht. „Das liegt daran, dass bei vorhersehbaren Komplikationen die schwangeren Frauen aus dem ganzen Land ins LKH Graz geschickt werden“, klärt das Initiatoren-Paar auf. Muttertag wie alle „Es wird immer wieder versucht, den Sonntag vor dem Muttertag als ‚Muttertag der Sternenkinder‘ zu etablieren. Dies ist aber sehr ambivalent zu sehen. Ich appelliere immer, dass Sternenkind- Mamas unbedingt den offiziellen Muttertag, also nächste Woche, feiern sollten“, so Vera Juriatti. „Es geht um die Muttergefühle, und die sind bei Sternenkind-Mamas ebenso intensiv“, ergänzt ihr Mann Rainer Juriatti. „Eine Frau ist Mutter, auch, wenn sie ihr Kind nicht an der Hand führen kann.“ Begonnen hat der Kampf des Paares um die Enttabuisierung des Themas vor 27 Jahren mit ihrem Sohn Pablo. Er kam in der 25. Schwangerschaftswoche zur Welt – viel zu früh. Damals wurde ihnen ihr Kind nach der Geburt weggenommen: keine Chance auf die nötige Zeit, um in Ruhe zu trauern und Abschied nehmen zu können. „Das ist zum Glück heute ganz anders“, erzählt Vera Juriatti. Das Paar ist nun ehrenamtlich als Sternenkind-Fotografenteam unterwegs und produziert so die ersten und letzten wichtigen Erinnerungen für die Eltern der verstorbenen Kinder. BioBienenApfel expandiert TOLL. Das Frutura-Gesellschaftsprojekt BioBienenApfel will Lebensraum für Bienen schaffen und so nachhaltige Lebensmittelproduktion erhalten. Grazer Promis waren beim Start in Deutschland dabei. Die vergangenen Jahre haben vielen Menschen den Wert regionaler Lebensmittel und nachhaltiger Produktion verstärkt vor Augen geführt. Vor ziemlich genau einem Jahr startete das steirische Obst- und Gemüse-Vorzeigeunternehmen Frutura in Österreich mit dem Gesellschaftsprojekt BioBienen Apfel. Nach 400.000 im Vorjahr angelegten Hektar an Lebensraum für Bienen setzte man diese Woche, in Kooperation mit dem Europäischen Parlament, den Auftakt in Deutschland. „Wir beschneiden unseren Lebensraum jeden Tag“, erklärte Frutura-Gründer und -Geschäftsführer Manfred Hohensinner die Idee hinter dem Projekt. „Die Natur kann ohne uns, wir aber nicht ohne die Natur.“ Besonders wichtig seien dabei die Wildbie nen, denn ohne sie gäbe es keine Pflanzen und ohne diese kein Obst und Gemüse. Daher startete man das Projekt, um „die Gesellschaft ins Tun zu bringen“, so Hohensinner. „Dafür brauchen wir auch regionale Produzenten, die wir einladen, Teil unseres Gesellschaftsprojekts zu werden.“ Promis dabei Für all das fand Frutura einiges an prominenter Unterstützung. Als Botschafter des Projekts konnten beispielsweise Musiker Andreas Gabalier, Influencerin Lisa-Marie Schiffner, Franco Foda (beim Kick-off noch als Teamchef vorgestellt – „Ex“, wie er schmunzelnd verbesserte), Promi-Tätowierer Mario Barth, aber auch Tennis-Star Dominic Thiem und Formel-1-Größe Sebastian Vettel gewonnen wer den. Während Foda Äpfel gleich vor Ort kulinarisch verarbeitete, versuchte sich Gabalier als Gärtner und Schiffner informierte sich beispielsweise bei Experten der Uni Graz über aktuelle Forschungen. So entwickelt man in Graz Bienen-Medikamente, forscht aber auch an der Nutzung von Robotik in Bienenstöcken. Lisa-Marie Schiffner, Andreas Gabalier, Sebastian Vettel, Model Charlott Cordes (von links) beim Projektstart von Frutura in München JÖRG MITTER
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