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1. Mai 2021

- Gastro-Öffnung: Verunsicherung in der Szene - 1. Mai: Was braucht die Arbeitswelt? - Straßenmusik hängt in der Luft - Neue Trinkbrunnen für Graz - Aus „Alter Münze“ wird KLYO

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8 graz www.grazer.at 1. MAI 2021 Straßenmusik hängt Nachhaltige Firmen werden auf neuer Plattform vor den Vorhang geholt.GETTY Nachhaltige Unternehmen ■ Immer mehr Privatpersonen, aber auch Unternehmen fragen sich: Wo kann ich wirklich nachhaltige Produkte und Dienstleistungen kaufen? Die neue Online-Plattform „Nachhaltige Unternehmen“, die am Donnerstag präsentiert wird, bietet diesen Unternehmen nun erstmals eine Bühne: Auf www. nachhaltige- unternehmen.at zeigen sie einige Angebote und Veranstaltungen. KURIOS. In der vierten Covid-19-Schutzverordnung wurde Straßenmusik vergessen. Darf man jetzt oder nicht? Die Behörde sagt Jein. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Graz hat eine sehr engagierte, große Straßenmusik-Gemeinde. Einer der leidenschaftlichen Grazer Straßenmusiker ist Christoph Kotter, besser bekannt als The Streetman. Vor Corona holte man sich im Amt eine Platzkarte und stellte sich dann auf den zugewiesenen Platz, um seine Songs den Passanten vorzuführen. Dass das jetzt in Covid- 19-Zeiten anders ist, ist auch für Kotter klar. Kotter: „Was ist jetzt los? Darf ich mich auf die Straße setzen und bis zur Ausgangssperre spielen, oder verjagt mich dann die Ordnungswache?“, fragte sich der kultige Straßenmusiker und wandte sich an die zuständige Stelle, an den Veranstaltungs-Referatsleiter Andreas Köhler. Der schrieb ihm ein Mail zurück. Selbst verantwortlich Darin heißt es: „Sie haben recht: Darbietungen von Straßenmusik sind in der derzeit gültigen vierten COVID-19-Schutzmaßnahmenverordnung nicht explizit angeführt. Es liegt aber in der Verantwortung des Musikanten/der Musikantin, allfällige Einschränkungen zu beachten. Eine Zustimmung oder Beratung seitens der Behörde ist in der Verordnung nicht vorgesehen. Hierfür gibt es Anwälte und Notare.“ Punkt. Muss man jetzt also mit einem Anwalt zum Musizieren auf die Straße gehen, damit man weiß, wie man sich selbst verhalten soll? Klare Regeln gibt es offenbar keine. Darf man nun zum Beispiel in der Herrengasse spielen oder nicht? Köhler: „Jein. Ich kann nicht sagen, man darf nicht, und ich kann auch nicht sagen, man darf. Beides könnte im Nachhinein rechtlich falsch sein.“ Jedenfalls, so Köhler weiter, darf die Ordnungswache nicht einschreiten, dazu hat sie keine Befugnis. Wenn es ein Problem mit einem oder mehreren Straßenmusikern gibt, können nur Polizei oder Beamte des Gesundheitsamtes vor Ort einschreiten. In Deutschland ist es von Stadt zu Stadt anders. Es gibt verschiedenste Regeln, Covid- Einschränkungen und hohe Strafen. Da ist es in Graz wieder angenehmer. Schwentner, Hofstadler, Lenger, Jaklitsch und Wutte (v. l.) KK Tolle Post für die Grazer Mädels ■ Auch Jugendzentren tun sich in der Corona-Krise besonders schwer, ihre Schützlinge weiter zu betreuen. Das Grazer Mädchenzentrum JAM hat sich deshalb eine ganz besondere Aktion einfallen lassen. Leiterin Birgit Hofstadler und ihr Team verschicken nämlich Post in Form von Paketen und Briefen an die Mädchen. Darin enthalten sind Info- Broschüren, Tipps zu verschiedenen Themen, Sticker und andere kleine Goodies. Unterstützt wird das Projekt von Stadträtin Judith Schwentner, Gemeinderätin Manuela Wutte und dem Frauenreferat. Anmelden kann man sich unter jam@mafalda.at. Was ist das Beste für Esther HILFE. Das „Haus Esther“ wird erstmals mehrere städtische Pflege- und Hilfsangebote unter einem Dach anbieten. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Die Grazer Geriatrischen Gesundheitszentren (GGZ) peilen in Kooperation mit dem Sozialamt mit dem ersten „Haus Esther“ in Österreich einen weiteren Qualitätssprung in der Altenhilfe und -pflege an. In der Bethlehemgasse wird dazu ein Gebäude adaptiert, in dem künftig die Angebote der GGZ, des Sozialamtes, der Pflegedrehscheibe und weiterer Einrichtungen gebündelt werden. Den Grundstein dazu legt der Grazer Gemeinderat in seiner kommenden Sitzung am Donnerstag . „Wir wollen alles dazu tun, dass Menschen im Alter länger gesund zuhause leben können. Das Haus Esther wird dafür optimale Rahmenbedingungen schaffen. Die städtischen Pflege- und Hilfsangebote für ältere Menschen aus verschiedenen Abteilungen sollen unter einem Dach gebündelt und auf die Bedürfnisse der Menschen optimal abgestimmt werden“, sagt Bürgermeister Siegfried Nagl. Unter dem Motto „Was ist das Beste für Esther“ orientiert sich diese Frage an den Bedürfnis- Die Geriatrischen Gesundheitszentren bündeln Hilfe für alte und ganz alte Grazer. KK sen der fiktiven Person Esther, die selbstständig leben möchte, dazu aber Unterstützungsangebote benötigt. Das Modell kommt aus Schweden. In der Region Jönköping reformierten die Behörden in zehn Jahren ihre Zusammenarbeit und erzielten damit enorme Verbesserungen. Start der Adaptierungsarbeiten ist im Sommer 2021, die Fertigstellung Anfang 2022. Die Adaptierungskosten liegen bei 750.000 Euro. Fünf Prozent der Grazer sind über 80 Jahre alt.

1. MAI 2021 www.grazer.at graz 9 in der Luft Ob der Streetman nun auf Grazer Straßen und Plätzen spielt, liegt laut Behörde in seinem eigenen Ermessen. Na dann, die Gitarre kann gestimmt werden. KK

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