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1. Jänner 2023

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- Rekord: So wenige Feinstaubtage in Graz wie noch nie - Grazer Gemeinderats-Bilanz - Landeshauptmann Christopher Drexler im Interview - Grazer Gastro-Szene kämpft um Spitzenkoch

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6 graz www.grazer.at 1. JÄNNER 2023 K O M M E N T A R von Verena Leitold ✏ verena.leitold@grazer.at Der neue Schuh passt noch nicht ganz E in turbulentes Gemeinderatsjahr ist gerade zu Ende gegangen. Zwei außerordentliche Sitzungen wurden zu besonders strittigen Themen abgehalten: einerseits zum Budget, andererseits zum öffentlichen Verkehrssystem. Vier von sechs Parteien mussten sich in neue Rollen einfinden, da sie von der Opposition in die Koalition wechselten oder umgekehrt. Und aus den sechs im Gremium vertretenen Parteien wurden im Herbst plötzlich sieben, denn die FPÖ Graz zu Beginn des Jahres war Ende des Jahres in FPÖ und Korruptionsfreie geteilt. Ein Mandatar ist nun „wilder Gemeinderat“. Sieht man sich die Statistik an, erkennt man, dass manche durchaus noch ein bisschen mit ihren Rollen kämpfen. Die ÖVP, seit vielen Jahren erstmals nicht in der Koalition, fällt, was die angeregten Initiativen betrifft, noch weit hinter die anderen Oppositionsparteien zurück. Pro Mandatar bringt die Partei nicht viel mehr ein als die Regierungsparteien. Umgekehrt könnte die SPÖ als Junior-Junior-Partner in der Regierung versuchen, mehr durch Initiativen aufzufallen. Zumal ja auch die Vorsitzende Doris Kampus ohne Mandat selbst gar keine Möglichkeit hat, sich aktiv einzubringen. Und während FPÖ Graz und der „wilde“ Roland Lohr tatsächlich Alleinkämpfer sind, müssen die Korruptionsfreien vielleicht aufpassen, nicht zur One-Man- Show zu werden. Fleißigste und faulste Grazer Gemeinderäte INTERESSANT. Wir haben uns angesehen, welche Mandatare 2022 die meisten Initiativen in den Grazer Gemeinderat eingebracht haben. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Insgesamt standen im Jahr 2022 genau 294 Punkte auf der Tagesordnung von elf ordentlichen Gemeinderatssitzungen. Drei Viertel davon – 223 Stücke – wurden einstimmig beschlossen. Von den 95 Dringlichen Anträgen wurden 67 Prozent angenommen. Ein Blick auf die von den einzelnen Gemeinderäten eingebrachten Initiativen (Dringliche Anträge, Fragen, Anträge und Anfragen an die Bürgermeisterin) zeigen, dass diese ganz unterschiedlich „fleißig“ waren. Während manche zig Initiativen gestartet haben, haben einige keine einzige eingebracht. Klar an der Spitze mit 84 Initiativen landet Alexis Pascuttini, nunmehr Klubobmann des (Korruptions-)Freien Gemeinderatsklubs (bis Oktober FPÖ Graz). Auf Platz 2 kommt Neos- Frontmann Philipp Pointner mit 39 Initiativen. Platz 3 geht an die „Korruptionsfreie“ Astrid Schleicher (27). Auf 4 kommt Parteikollege Michael Winter mit 25 und auf 5 Sabine Reininghaus von den Neos mit 24 Initiativen, gefolgt von FPÖ-Günter Wagner (22) und ÖVP-Georg Topf (19). Die erste Mandatarin, die nicht der Opposition zuzurechnen ist, ist Daniela Schlüsselberger von der SPÖ mit 16 Initiativen. Die fleißigste Grüne war Manuela Wutte mit zehn Initiativen (Platz 15), die Kommunistin Daniela Katzensteiner mit 6 (Platz 22). Naturgemäß werden 75,9 Prozent der Tagesordnungspunkte wurden einstim- mig beschlossen. STADT GRAZ/FISCHER von Oppositionsparteien mehr (Dringliche) Anträge und Anfragen eingebracht, während die Tagesordnungspunkte zu einem Großteil auf die Koalitionsparteien entfallen. Metin Deveci, Miriam Herlicska und Max Zirngast von der KPÖ und Eva Derler von der ÖVP haben gar keinen Antrag oder Ähnliches eingebracht. Im Parteienranking sind also die Korruptionsfreien mit 136 Initiativen vorne. Gefolgt von der ÖVP mit 121 und den Neos mit 63 Initiativen. Am wenigsten hat mit 32 die SPÖ angeregt. Bei der FPÖ sind es mit 22 zwar zahlenmäßig am wenigsten, wobei man da aber beachten muss, dass FPÖ und Korruptionsfreie bis Oktober noch eine Partei waren. Die wenigsten Anträge pro Mandatar kamen von der KPÖ: 2,4 Initiativen pro Gemeinderat. Bei den Grünen waren es 4,9, bei der SPÖ acht Initiativen pro Mandatar. Jeder ÖVPler brachte im Durchschnitt 9,31 Initiativen vor. Bei den Neos waren es 31,5. Beim (Korruptions-)Freien Klub 45,3 pro Kopf. derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10, Mo bis Fr 8 bis 15 Uhr | GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich | ASSISTENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 66666 41) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Fabian Kleindienst (CvD Print, 0664/80 666 6538), Verena Leitold (CvD Digital, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Lia Remschnig (0664/80 666 6490), Mirella Kuchling (0664/80 666 6890), Redaktions-Fax- DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. 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1. JÄNNER 2023 www.grazer.at graz 7 Weil immer mehr junge Menschen Symptome psychischer Erkrankungen entwickeln, startete die Arbeiterkammer erst ein Unterstützungsprojekt für Schüler und kürzlich auch gezielt für Lehrlinge. GETTY, AK STEIERMARK Depressionen bei Jugendlichen: „Psychische Belastung hat stark zugenommen“ HINSCHAUEN. In einer Initiative betrachten wir den Bereich Jugendsicherheit von verschiedenen Seiten. Dazu zählen auch immer öfter auftretende psychische Belastungen wie Depressionen. Es gibt Hilfsangebote. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Wenn es um Sicherheit geht, wird zuerst an körperliche Gewalt gedacht und erst an zweiter Stelle an psychische. Es ist aber nicht immer direkte Gewalt, die gerade auch bei jungen Menschen zu Problemen und oft auch Erkrankungen wie Depressionen führen kann. „In unseren Beratungen ist uns aufgefallen, dass die psychischen Belastungen auch bei Lehrlingen stark zugenommen haben“, berichtet Petra Trabi von der Abteilung für „Jugend und Lehrausbildung“ der Arbeiterkammer Steiermark. „Damit einhergehend kommt es auch zu längeren Krankenständen, was wiederum den psychischen Druck auf diese jungen Menschen weiter verstärkt. Immer wieder passiert es dann, dass sie ihre Lehre hinschmeißen – ganz einfach, weil der Druck zu groß ist“. Im Zuge der Corona-Pandemie habe sich die Problematik verschärft, so Trabi, die auf eine Studie der Gewerkschaftsjugend gemeinsam mit der MedUni Wien und der Donau-Universität Krems verweist. 48,3 Prozent der 1442 2021 befragten Lehrlinge wiesen demnach Symptome von Depressionen auf, 35,4 Prozent von Angstzuständen, 50,6 Prozent von Essstörungen und 27 Prozent von Schlafstörungen. Die Problematik werde, so Trabi, von den Erfahrungen aus den Beratungsgesprächen in der Steiermark unterstützt. Neues Angebot Gleichzeitig fehle es gerade für diesen Bereich noch an Angeboten – dafür wurde das Projekt „AKtiv statt depressiv“ ins Leben gerufen. Für Schüler wurde demgegenüber ja bereits im Vorjahr das Projekt „Help4You“ gestartet. „Auf einen Kassenplatz müssen Betroffene oft monatelang warten, deshalb haben wir uns gesagt: ‚Da müssen wir unterstützen‘“, erklärt Trabi. Selbst könne man das in der Lehrlingsberatung nicht erfüllen, daher wurde das Projekt in Kooperation mit dem Unterstützungsverein der Schulpsychologie Steiermark gestartet. Dabei werden 50 Behandlungsplätze mit bis zu zehn Beratungseinheiten zur Verfügung gestellt, damit schnell und kostenlos geholfen werden kann. Mittlerweile habe man schon viele Anfragen, so Trabi: „Ich gehe also davon aus, dass wir das Projekt verlängern werden.“ Lehrlinge können sich dafür weiter bei der Lehrlingsberatung der Arbeiterkammer Petra Trabi melden oder selbst unter https:// schulpsychologenakademie.at / aktiv-statt-depressiv/ anmelden. Geholfen wird in der ganzen Steiermark. Probleme mit Gewalt Mit Gewalt allgemein ist man laut Trabi in der Lehrlingsberatung grundsätzlich weiterhin immer wieder konfrontiert, sei es Gewaltausübung vom Dienstgeber oder von Kollegen. „Man glaubt es kaum, aber wir haben jedes Jahr mehrere Fälle, von Beleidigungen bis zur sexuellen Belästigung.“ Seitens der Arbeiterkammer bietet man in diesen Fällen Unterstützung an. „Lehrlinge haben in diesem Fall auch das Recht, ihr Lehrverhältnis sofort zu beenden“, erklärt Trabi. Die AK hilft bei der Abwicklung und auch bei etwaigen Forderungen. www.grazer.at präsentiert

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