2 graz www.grazer.at 8. JULI 2022 Corona: Vorbereitet in den Herbst starten Die Corona-Zahlen sind seit gestern etwas angestiegen. GETTY Corona-Zahlen in Graz und GU ■ Die Grazer Corona-Zahlen sind seit gestern minimal angestiegen. Die Sieben-Tage- Inzidenz liegt aktuell bei 836,4 Fällen pro 100.000 Einwohner (gestern: 834,0). In Graz-Umgebung sind es 755,1 Fälle (gestern: 731,7). Der Steiermark- Durchschnitt beträgt 628,9. Die AGES vermeldet 136 Fälle auf den steirischen Normalstationen, sechs auf Intensiv. 535 Menschen sind in Graz bisher mit Corona verstorben, 415 in Graz-Umgebung. Im heutigen Termin ging es um das Thema Elementarpädagogik. Landesrat plant mehr Mittel ■ In seiner ersten Landtagssitzung am Dienstag hat Bildungs- Landesrat Werner Amon auf den dringenden Handlungsbedarf in der Elementarpädagogik hingewiesen. Gestern hat der neue Landesrat die Vertreter der Initiative für Elementare Bildung (ifep) zu sich eingeladen, um sich ein Bild von der aktuellen Lage zu verschaffen. Die Verlängerung der 7,4 Millionen Euro Finanzmittel für die Elementarpädagogik in der Steiermark wurde heute im Nationalrat beschlossen. LAND STEIERMARK/BINDER PANDEMIEARBEIT. Das Land gab heute Auskunft über das Covid-Management in der kühlen Jahreszeit. Aktuelle Entwicklungen werden diskutiert. Von Lia Remschnig lia.remschnig@grazer.at Wenn das Wetter wieder kühler wird und die Zahl der Krankheitsfälle steigt, bereitet die Angst vor einer Covid-Erkrankung wieder Sorgen. Experten berieten sich daher aktuell mit der Regierung bezüglich etwaiger Veränderungen im Herbst. Öffentliche Impfstraßen sollen ab Mitte August wieder hochgefahren werden. Das Land bietet zudem automatisch generierte Informationen zu aktuellen Impf- Empfehlungen. Auch Apotheken haben ausreichend Testkapazitäten für höheren Bedarf eingeplant. Erste Sommerwelle Heute informierte das Pandemiemanagement bei der Pressekonferenz im Medienzentrum über geplante Maßnahmen für den Herbst. Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, die aufgrund einer Erkrankung selbst Infektiologe Bernhard Haas analysiert die aktuelle Lage: „Die vierte Dosis ist gerade jetzt ein wichtiger Schritt“, ist der Experte sicher. LAND STEIERMARK/ROBERT BINDER; Thomas Schmidt, Gerhard Kobinger, Gerald Lichtenegger, Klaus Vander und Bernhard Haas (v.l.) bei der Pressekonferenz. LAND STEIERMARK/ROBERT BINDER; nicht teilnehmen konnte, hatte in den letzten Monaten zu mehreren Treffen mit den Fachexperten, dem Corona-Pandemiemanagement des Landes, wie auch mit den wichtigsten Partnerorganisationen, der Ärztekammer, der Apothekerkammer, dem Gemeinde- und Städtebund eingeladen. Inhalte der Beratungen waren die aktuelle Lage und mögliche Szenarien für den Herbst. Zur nun auftretenden erstmaligen Sommerwelle in Österreich gibt Bernd Haas, Infektiologe der KA- Ges zu bedenken: „Fest steht, Corona wird bleiben. Die Frage, ob wir in einem pandemischen oder einem endemischen Status sind, ist eine semantische.“ Das Virus entwickle sich schließlich immer weiter, daher seien Prognosen schwierig. Gab es in den vergangenen beiden Jahren eine Sommerpause, erleben wir nun erstmals eine Sommerwelle in Österreich. Hierfür seien die Virusvarianten der Grund. Wichtigste Schutzmanßnahme bleibe das Impfen, so Haas. Die vierte Dosis sei gerade jetzt ein wichtiger Schritt, um eigenverantwortlich das Risiko für einen schweren Covid-Verlauf zu reduzieren. Beim Impfen macht sich die aktuelle Lage bemerkbar: Waren es im Mai knapp 12.000 Covid-19-Schutzimpfungen in der Steiermark, sind diese auf über 27.000 im Juni gestiegen (plus 130 Prozent). „In den letzten beiden Wochen“, berichtet Gerald Lichtenegger vom Pandemiemanagement des Landes, „sind allein 19.000 Impfungen gesetzt worden“. So ist zu hoffen, dass eine starke Welle im Herbst bestmöglich vermieden werden kann.
8. JULI 2022 www.grazer.at Österreichs Treibhausgas-Budget graz 3 Kosten durch „Nicht-Handeln“ FAKTEN. Das Pandemiejahr 2020 war nur ein Ausreißer, im Jahr 2021 sind Österreichs Emissionen neuerlich um etwa 6,5 Prozent gestiegen. Der Weg zur Klimaneutralität gestaltet sich sehr holprig. Der Grazer Klimaforscher Gottfried Kirchengast fordert eine verbindlich gesetzliche Festlegung der Empfehlungen des Klimarates. UNI GRAZ/TZIVANOPOULOS, GETTY Von Melanie Köppel melanie.koeppel@grazer.at Anfang dieser Woche präsentierte der österreichische Klimarat der Bürger seine Empfehlungen. Am 12. Juli wird das Nationale Klimaschutzkomitee über weitere Maßnahmen beraten. Wissenschaftlichen Input liefert das Wegener Center der Universität Graz mit einer aktuellen Berechnung der Emissionen für 2021 und zum noch verbleibenden Treibhausgasbudget. „Am Weg zur Klimaneutralität stehen uns ab 2021 insgesamt nur noch maximal 700 Millionen Tonnen CO 2 -Äquivalente zur Verfügung“, berichtet Gottfried Kirchengast, Klimaforscher der Uni Graz. „Das bedeutet, dass Österreich bis 2040 eine Reduktion von mindestens 95 Prozent, davon mindestens 90 Pro- zent primär im Bereich Fossilenergie und Industrie, schaffen muss.“ Parallel zum Ausstieg aus fossiler Energie muss nachhaltige Kohlenstoffspeicherung in Land- und Forstwirtschaft aufgebaut werden. Gerechtigkeit Zusätzlich wird der Aspekt der Klimagerechtigkeit berücktsichtigt. Demnach stehen Entwicklungsländern mehr Emissionen zu, weil sie bisher viel weniger als Österreich und andere Industrienationen verbraucht haben. „Selbst bei diesem errechneten Budget müssen im Sinne der Fairness daher zusätzliche Ausgleichsfinanzierungen an wirtschaftlich schwächere Staaten fließen“, betont Kirchengast. Um die gesteckten Klimaziele tatsächlich zu erreichen, sind laut Forscher gesetzliche Maßnahmen relevant. BEZAHLTE ANZEIGE DES LANDES STEIERMARK; BILD: GETTYIMAGES.AT / GOODBOY PICTURE COMPANY Corona-Schutzimpfung: Schützen Sie Ihr Kind Die Corona-Schutzimpfung ist für Kinder ab 5 Jahren allgemein empfohlen. Sie ist gut verträglich, hochwirksam, schützt vor COVID-19-Erkrankungen und möglichen Spätfolgen. Für Kinder von 5–11 Jahren gibt es eigene Impfstoffe. Wie bei Erwachsenen werden für einen optimalen Impfschutz drei Impfungen empfohlen. ! Mehr Informationen unter www.impfen.steiermark.at Allgemeine Coronavirusinformationen erhalten Sie telefonisch über die Hotline der AGES unter 0800 555 621
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