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01. August 2022

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- "Let's go"-Chef wegen übergewichtiger Kinder besorgt: Offener Brief an die Stadt - GAK verteidigt Grazer Stadtpokal - Grazer Straßenfest im August: "Auf die Plätze" - Teuerungen, unfaire Preise: Jetzt schlagen die steirischen Bauern Alarm! - Mahnwache für tote Ärztin in Graz

1. AUGUST

1. AUGUST 2022 www.grazer.at graz 8 Teuerungen, unfaire Preise: Jetzt schlagen die steirischen Bauern Alarm! LK-Vizepräsidentin Maria Pein, Bäuerin Lisa Pazek, Kammerdirektor Werner Brugner, die Bauern Franz Kreuzer, Elisa Neubauer, Michael Krogger und Elisabeth Miedl sowie LK-Präsident Franz Titschenbacher (v.l.) wollen die Öffentlichkeit für die schwere Situation der Bauern sensibilisieren. LK-DANNER WECKRUF. Die Teuerungen sowie die niedrigen Lebensmittelpreise stellen die heimischen Bauern vor große Probleme. Man fürchtet einen Preisdeckel – und teils auch den Green Deal der EU. Eine Kampagne soll helfen. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Im Zuge der Corona-Pandemie wurde vielen Menschen der Wert regionaler Lebensmittel stärker bewusst – zu drastisch wurden Gefahren internationaler Abhängigkeiten in Krisenzeiten vor Augen geführt. Der Krieg in der Ukraine, oft auch als „Kornkammer Europas“ bezeichnet, verstärkte die Problematik. Immer mehr Steirern wird die Bedeutung regionaler Lebensmittelproduktion bewusst – und dennoch scheint sich die Lage in den landwirtschaftlichen Betrieben vielfach zu verschlechtern. Bauern schlugen heute in Graz, mit mehr als 350 land- und forstwirtschaftlichen Betrieben immerhin die größte Bauerngemeinde Österreichs, Alarm – in der Hoffnung, mit einem Weckruf viele Menschen auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Faire Preise Davon galoppierende Produktionskosten, zu geringe Preise, die verstärkt verlangten externen Bewirtschaftungs-Einschränkungen und immer höhere Standards, würden, so betonte Landwirtschaftskammer-Steiermark-Präsident Franz Titschenbacher heute, die heimische Land- und Forstwirtschaft in große wirtschaftliche Bedrängnis bringen: „Die Politik ist gefordert, die regionale Produktion zu ermöglichen und die internationale Abhängigkeit bei Lebensmitteln und Energie zu reduzieren.“ Konkret verwies er dabei auf aktuelle Diskussionen, die starken Teuerungen bei Lebensmitteln durch Preisdeckel abzufangen – um armutsgefährdete Menschen vor Hunger zu bewahren Für Titschenbacher allerdings die falsche Lösung: „Preisdeckel bei Lebensmitteln, Mehrwertsteuer- Senkung, Preiskommission und amtliche Lebensmittel-Preisregelung sind so ziemlich die schlechtesten Mittel zur Teuerungsbekämpfung“. So würde man nur die Landwirtschaft schädigen und gleichzeitig die Klimakrise befeuern. Billigstprodukte würden dann weiter importiert, heimische Lebensmittel eher exportiert werden. Ein damit einhergehendes eingeschränkteres Warenangebot würde die Preise erst recht in die Höhe treiben. Vielmehr, so Titschenbacher, müsse man Menschen mit geringem Einkommen direkt helfen. Wenig Geld Nicht zuletzt, weil auch die Bauern selbst mit dem aktuellen Teuerungen zu kämpfen haben – gerade weil Lebensmitteln kein angemessener Wert zugestanden wird. So betont Bergbäuerin Elisabeth Miedl: „Mich deprimiert, dass ich für meine hochwertige Bergbauern-Milch so wenig bezahlt bekomme. Hingegen sind die Kosten für Strom, Energie und für Stallbauten unvorstellbar hinaufgeschossen – mein Stundenlohn als Milchbäuerin von 5,70 Euro sowie mein Monatseinkommen von 1.026 Euro sind extrem niedrig. Wir haben nur dann eine Perspektive und Zukunft, wenn wir für unsere Produkte faire Preise vom Lebensmittelhandel erhalten“. Kampagne Sorgen bereitet den Bauern allerdings auch der Green Deal der EU. Pflanzenschutzmittel sollen um 50 Prozent reduziert werden, Dünger um 20. LK-Vizepräsidentin Maria Pein fürchtet in der Folge Betriebsschließungen, weniger Ernährungssicherheit und mehr Billig-Importe. Die Landwirtschaftskammer startet nun eine Sommer-Kampagne, um die dramatische Situation bekannter zu machen.

9 graz www.grazer.at 1. AUGUST 2022 Junge, bayrische Musiker mit Leidenschaft zum Chor-Gesang. KK „Vocalholics“ aus Bayern in Graz ■ Am 3. August um 19 Uhr gibt es ein Konzert in der Stadtpfarrkirche Graz, das sich mit dem Thema „Nacht“ beschäftigt. Der Jugendchor Vocalholics aus Bayern gastiert in Graz und will die Grazer Chorliebhaber begeistern, bei freiem Eintritt. Der Verein „Vocalholics e.V.“, der Jugendlichen die Spaß am Singen haben, die Möglichkeit bietet, ihrer Leidenschaft der Musik im Chorgesang nachzugehen, wurde 2017 gegründet. Der Name des jungen Vereins setzt sich aus dem englischen „vocal“ = „Stimme“ und „holics“ = frei übersetzt „süchtige“ zusammen. Dieser Name ist zugleich Chor-Motto. Von Rock, Jazz, Gospel, Pop bis hin zu klassischen Stücken – „Vocalholics“ machen vor nichts Halt. Literatur & Musik im „kunstGarten“ STIMMIG. Barbara Frischmuth und Juan Carlos Sungurlian gestalten am 7. August im kunstGarten einen Abend. D ie große österreichische Autorin Barbara Frischmuth ist auch heuer wieder im kunstGarten zu Gast und wird u. a. aus „Natur und die Versuche, ihr mit Sprache beizukommen“ lesen. Die Autorin ist tief verwurzelt in ihrem Heimatort Altaussee, wo sie seit über zwei Jahrzehnten wieder lebt. Ihre literarischen Gartenbücher erzählen über ihre Verbundenheit mit der Natur. Ihr Buch „Natur und die Versuche, ihr mit Sprache beizukommen“ ist jedoch anders: Natur und Kultur lassen sich nicht voneinander abgrenzen. Ständig greifen sie ineinander über, ob sichtbar oder unsichtbar, gelegentlich auch ohne zu harmonieren. Der fingerfertige Musiker Juan Carlos Sungurlian wird zwischen den Texten auf seiner Oud spielen und die Weite des Denkens beflügeln, die Barbara Frischmuth in ihren Texten, die sich mit den Lebensbedingungen der Menschen auseinandersetzen, weise, heiter und mit Humor einfordert. Barbara Frischmuth liest am 7. August im Grazer kunstGarten aus ihrem Buch über Natur und Sprache, Juan Carlos Sungurlian sorgt für passende Oud-Klänge. FOTO KK Stift Vorau ist nach wie vor ein wichtiges geistliches Zentrum. RANFILM Leben hinter dicken Mauern ■ Die Filmemacher Alfred Ninaus und Fritz Aigner setzen den Burgen und Schlössern in der Steiermark erneut ein filmisches Denkmal und blicken in einer TV-Doku hinter die Kulissen der imposanten historischen Bauten: Die Reise führt von Schloss Seggau über Schloss Schielleiten und das Stift Vorau bis nach Schloss Welsdorf . Im steirischen Apfelland befindet sich das zweitgrößte Barockschloss Österreichs, Schloss Schielleiten. Was einst als stolzer Wohnbau der Reichsgrafen Wurmbrand-Stuppach errichtet wurde, beheimatet heute das älteste Bundessportzentrum Österreichs samt zugehörigem Hotel. Die 25-minütige Fassung „Schlösser in der Steiermark – Leben hinter dicken Mauern“ ist Sonntag, 7. August, um 16.30 Uhr in ORF 2 zu sehen. Oehl: Kuntergraue Songs ■ Am 26. August erscheint das mittlerweile zweite Album von Oehl mit dem Titel „Keine Blumen“. 14 kuntergraue, dunkelbunte Songs, jedes davon ein Geschenk. Es wird gestorben, getrunken, gescheitert und gelogen. Vor allem aber wird auf Oehls neuem Album unverblümt gelebt. Mit allen Risiken, Vorzügen und Hinterlistigkeiten. Aber was bleibt uns schließlich anderes übrig? „Manchmal gibt es einfach keine Blumen. Das Leben will eigentlich gar nichts, und der Tod noch weniger“, erzählt Ariel Oehl. Bereits heute erscheint die neue Single „Ruh“. Der Song ist eine Hymne – halb Trauerlied, halb Totentanz! „Ruh“ist eine Umarmung zum Trost. Die positive Melodie im Chorus baut sich mit einer Kraft auf, die an der genau richtigen Stelle zum Mitsingen einlädt. Der Wiener Ariel Oehl ist auch auf umfangreicher Tournee durch Österreich, Schweiz und Deutschland und gastiert am 3. November im Grazer Dom im Berg. Neue Single und kommendes neues Album: Ariel Oehl bringt, wie er sagt, „kuntergrau, dunkelbunte“ Lieder am 3. November auch live nach Graz. TIM CAVADIN

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